Tagebuch einer Gefangenschaft: 14. Tag, Dienstag, den 31. Mai 2016, in der JVA Bruchsal - Außenstelle Kislau - im angeblich "offenen Vollzug"
Heute wird ein guter Tag. Es ist Einkauf bei der Firma Massak http://www.massak.de Um 10:30 Uhr werden wir von Beamten abgeholt und zum Verkaufsraum gebracht, wo schon der LKW von Massek wartet.
Im Folgende veröffentlichen wir vier Formulare/Dokumente als Beispiel:
Einkaufsliste
Bestellliste
Einkaufsschein
Lieferschein
Ende Zugang - Anfang regulärer Strafvollzug
Morgens um 6 Uhr kommt ein Beamter auf die Zelle 301 und eröffnet mir, dass ich zur Arbeit eingeteilt wurde. Damit ist der Zugang beendet. Eine Zugangskonferenz hat es wegen der Kurz-Zeitstrafe nicht gegeben. Um 6:45 Uhr rücken alle Gefangenen zur Arbeit aus. Es geht in den Unternehmensbetrieb U5, wo acht Arbeiter tätig sind und es um Verpacken geht:
Der dortige Beamte Herr S. weisst mich kurz ein, und ich unterschreibe eine Arbeitsschutzerklärung. Der Gefangenen-Vorarbeiter heißt "Alex". Ein Gefangener war am Nachmittag nicht mehr da. Die Gefangenen in U5 verhalten sich abwartend und ruhig. Nur bei der Frühstücksausgabe macht der externe Gefangene "Ali" seltsame Bemerkungen, und ich erhalte nur sehr wenig Brot. Ein klares Zeichen für Abneigung gegenüber meiner Person. Tage später wird es zu einer Eskalation kommen.
Bezeichnender Weise besteht die Arbeit darin, zum Beispiel Badesalze für Kleinkinder zu verpacken. Die Firma Tinti http://www.tinti.eu/de lässt in der JVA Kislau Ihre Artikel verpacken. Ein Pädophiler muss seine Knastzeit verbüßen und solche Kinder-Artikel für Kinder einpacken. Skandal??
Am Nachmittag kommt der Betriebsdienstleiter(BDL) Herr G. zur Arbeitsstätte und fragt, ob ich die TV-Miete für die Zelle 301 übernehmen will. Natürlich willige ich ein, denn ich möchte dort natürlich für den Rest der Haftzeit bleiben. Es wird jedoch nicht so kommen.
Arbeitsschluss ist 15 Uhr und alle Gefangenen wandern wieder zu den Gebäuden auf die Zellen.
Ein arbeits- und erlebnisreicher Tage neigt sich dem Ende. Wenn jeder Tag so verlaufen wäre, dann hätte es keine Gründe zur Beschwerde mehr gegeben. Das war jedoch nicht der Fall, im Gegenteil.
Tagebuch einer Gefangenschaft: 11 Tag, Samstag, den 28. Mai, 12. Tag, Sonntag, den 29. Mai und 13. Tag, Montag, den 30. Mai 2016, in der JVA Bruchsal - Außenstelle Kislau - im angeblich "offenen Vollzug"
http://krumme13.org/text.php?id=1223&s=read