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Text - Pädophilie-Studie: 22 % der Männer sind (auch) pädophil

Autor: Filip Schuster
Datum: 28.9.2013
Titel: 22 Prozent der Männer sind auch pädophil

Zur Klärung der Frage, wie viel Prozent der Männer durch Kinder bis 13 Jahre stärker oder genauso stark sexuell erregt werden wie durch Erwachsene, hat der Verfasser eine systematische Literaturrecherche (1) nach möglichst allen aussagekräftigen Studien durchgeführt. Gesucht wurde dabei nach allen veröffentlichten Studien, die den folgenden Suchkriterien entsprachen:

* Zeitpunkt der Veröffentlichung: ab 1970 bis heute (März 2013)
* Sprache der Veröffentlichung: Englisch oder Deutsch
* Art der Messung: Durchgeführt wurde eine phallometrische Messung der sexuellen Erregung von Männern durch Kinder- und Erwachsenen-Stimuli. (2)
* Art der Stichprobe: Die untersuchten Männer sind nicht ausschließlich Sexualstraftäter (3) oder ausschließlich Homosexuelle, sondern stammen aus der allgemeinen Bevölkerung wie beispielsweise Studenten, Zeitungsleser, Militärangehörige oder Arbeitssuchende. (4)
* Mindestgröße der Stichprobe: 10 Personen (5)

Insgesamt konnten 26 Studien ermittelt werden, die den aufgeführten Suchkriterien entsprachen. (6) In 6 dieser 26 Studien wurde angegeben, wie viel Prozent der untersuchten Männer durch Kinder stärker oder genauso stark sexuell erregt werden wie durch Erwachsene: (7)

Studie 1: Firestone u.a. (2000): Differentiation of Homicidal Child Molesters, Nonhomicidal Child Molesters, and Nonoffenders by Phallometry – Prozentsatz der Männer, die durch Kinder stärker oder genauso stark sexuell erregt werden wie durch Erwachsene: 28 % – Land: Kanada – Anzahl der untersuchten Männer: 47 – Durchschnittsalter der Männer: 33 Jahre – Art der Stimuli: Audio-Geschichten – Alter der Kinder auf den Stimuli: Keine Angabe – Alter der Erwachsenen auf den Stimuli: Keine Angabe

Studie 2: Hall u.a. (1995): Sexual Arousal and Arousability to Pedophilic Stimuli in a Community Sample of Normal Men – Prozentsatz der Männer, die durch Kinder stärker oder genauso stark sexuell erregt werden wie durch Erwachsene: 29 % (Fußnote 8) – Land: USA – Anzahl der untersuchten Männer: 80 – Durchschnittsalter der Männer: 38 Jahre – Art der Stimuli: Fotos und Audio-Geschichten – Alter der Kinder auf den Stimuli: Vorpubertäre Mädchen bzw. Ansage “Kind unter 12 Jahre” – Alter der Erwachsenen auf den Stimuli: Keine Angabe

Studie 3: Marshall u.a. (1986): Sexual offenders against female children: Sexual preferences for age of victims and type of behaviour – Prozentsatz der Männer, die durch Kinder stärker oder genauso stark sexuell erregt werden wie durch Erwachsene: 14 % (Fußnote 9) – Land: Kanada – Anzahl der untersuchten Männer: 22 – Durchschnittsalter der Männer: 34 Jahre – Art der Stimuli: Fotos und Audio-Geschichten – Alter der Kinder auf den Stimuli: Fotos (siehe Fußnote 23) 12, 13 und 14 Jahre – Audio-Geschichten: Männer sollten sich bevorzugtes Alter vorstellen (3-14 Jahre) oder es wurde ein anderes Alter ausgewählt – Alter der Erwachsenen auf den Stimuli: 16 bis 24 Jahre

Studie 4: Fedora u.a. (1992): Sadism and other paraphilias in normal controls and nonaggressive sex offenders – Prozentsatz der Männer, die durch Kinder stärker oder genauso stark sexuell erregt werden wie durch Erwachsene: 18 % – Land: Kanada – Anzahl der untersuchten Männer: 60 – Durchschnittsalter der Männer: 31 Jahre – Art der Stimuli: Fotos – Alter der Kinder auf den Stimuli: “vorpubertär” – Alter der Erwachsenen auf den Stimuli: Keine Angabe

Studie 5: Freund u.a. (1991a): Assessment of the sensitivity and specificity of a phallometric test: An update of “Phallometric diagnosis of pedophilia – Prozentsatz der Männer, die durch Kinder stärker oder genauso stark sexuell erregt werden wie durch Erwachsene: 19 % – Land: Kanada – Anzahl der untersuchten Männer: 50 – Durchschnittsalter der Männer: 26 Jahre – Art der Stimuli: Filmclips – Alter der Kinder auf den Stimuli: 5 bis 8 Jahre, 8 bis 11 Jahre und Pubertierende (vermutlich 12 bis 13 Jahre) – Alter der Erwachsenen auf den Stimuli: Keine Angabe

Studie 6: Seto u.a. (2000): The Discriminative Validity of a Phallometric Test for Pedophilic Interests Among Adolescent Sex Offenders Against Children – Prozentsatz der Männer, die durch Kinder stärker oder genauso stark sexuell erregt werden wie durch Erwachsene: 25 % (Fußnote 10) – Land: Kanada – Anzahl der untersuchten Männer: 16 – Durchschnittsalter der Männer: 20 Jahre – Art der Stimuli: Filmclips – Alter der Kinder auf den Stimuli: 5 bis 13 Jahre – Alter der Erwachsenen auf den Stimuli: Mitte 20

Die von den sechs Studien ermittelten Prozentwerte betragen 28, 29, 14, 18, 19 und 25 Prozent. Nach dem Durchschnittswert der vorliegenden sechs Studien werden demnach 22 Prozent der Männer durch Kinder bis 13 Jahre stärker oder genauso stark sexuell erregt wie durch Erwachsene.

Der ermittelte durchschnittliche Wert 22 Prozent hat aus verschiedenen Gründen nicht die Exaktheit etwa einer Hochrechnung am Wahltag. (11) Man kann nicht ausschließen, dass der Prozentsatz der Männer, die durch Kinder bis 13 Jahre stärker oder genauso stark sexuell erregt werden wie durch Erwachsene, in Wirklichkeit z.B. 15 % oder 40 % beträgt. Vermutlich liegt der wahre Prozentsatz aber eher im ermittelten Bereich der sechs Studien von 14 bis 29 %. Kurt Freund, der Erfinder der phallometrischen Methode, hat von seiner Erfahrung berichtete, dass allgemein rund 20 % der von ihm untersuchten Kontrollgruppen stärker oder genauso stark durch Kinder wie durch Erwachsene sexuell erregt werden. Gegenwärtig kann man daher davon ausgehen, dass jeder vierte oder jeder fünfte Mann stärker oder genauso stark durch Kinder bis 13 Jahre sexuell erregt wird wie durch Erwachsene.

Hinzu kommt ein ebenfalls erheblicher Prozentsatz der Männer, der durch Kinder im Durchschnitt zwar etwas schwächer, aber auch erheblich sexuell erregt wird. In der Studie von Marshall u.a. (1986) beispielsweise wurde die durch Fotos von 12-, 13- und 14-jährigen Kindern gemessene sexuelle Erregung (definiert durch die Volumenvergrößerung des Penisses) dividiert durch die durch Fotos von 16- bis 24-jährigen Erwachsenen gemessene sexuelle Erregung. Wer durch Kinder stärker als durch Erwachsene sexuell erregt wurde, erreichte durch diese Berechnung einen sogenannten Pädophilie-Index, der größer als 1,0 ist. Aber auch bei einem Pädophilie-Index von 0,8 und 0,6 liegt eine erhebliche sexuelle Erregbarkeit durch Kinder vor. 3 der 22 untersuchten Männer erreichten in der Studie von Marshall u.a. (1986) einen Wert größer als 1, insgesamt 5 der 22 Männer erreichten einen Wert größer als 0,8 und insgesamt 7 der 22 Männer erreichten einen Wert größer als 0,6. Die übrigen 5 der anhand der festgelegten Suchkriterien ermittelten 6 Studien enthalten leider keine Angabe, wie viele Probanden einen Pädophilie-Index von 0,8 oder 0,6 erreichten. Überträgt man die Größen-Verhältnisse zwischen den Pädophilie-Indices aus der Studie von Marshall u.a. (1986) auf den hier ermittelten Durchschnittswert von 22,2 %, dann könnten 37 % der Bevölkerung einen Pädophilie-Index von mindestens 0,8 und 52 % der Bevölkerung einen Pädophilie-Index von mindestens 0,6 aufweisen. Mindestens jeder dritte Mann zeigt also eine starke pädosexuelle Erregbarkeit.

Philip Tromovitch, einer der drei Verfasser der Rind-Studie, vermutet wie der Verfasser gestützt auf die Ergebnisse phallometrischer Studien, dass deutlich mehr als 20 Prozent der normalen Männer Pädophile sind: "Deutlich mehr als 20 Prozent der normalen Männer sind wahrscheinlich Pädophile; die Mehrheit der Männer sind wahrscheinlich Pädophile und Hebephile." (12) Tromovitch hält sogar einen noch weit höheren Anteil für möglich: "Mathematische Grübelei: Wenn 25% der Männer in Tests als pädophil erkannt werden (...) und wenn die Pädophilen nur halb so oft an diesen Studien teilnehmen, und wenn nur 5 % der pädophilen Teilnehmer ihre natürliche Erregung erfolgreich verheimlichen können, dann wäre die wahre Rate der Pädophilie in der normalen männlichen Bevölkerung ungefähr 42 %." (13)

Fußnoten:

(1) In vielen Artikeln und Büchern zum Thema Pädophilie finden sich Hinweise auf Studien zur Verbreitung pädosexueller Empfindungen in der "normalen" Bevölkerung (siehe beispielsweise Green (2002) und Norlik (2010)). Durch die Auswertung dieser Publikationen, durch die Auswertung der dort aufgeführten Studien und durch das Weiterverfolgen dieser Publikationen und Studien mit GoogleScholar konnten zunächst 10 Studien zur sexuellen Erregung "normaler" Männer (nicht Sexualstraftäter u.ä.) durch Kinder- und Erwachsenen-Stimuli gefunden werden. Anschließend wurde untersucht, welche Veröffentlichungen in den Datenbanken PsycInfo und SSCI diese Studien zitieren und welche Studien die gefundenen Studien selbst zitieren bzw. beschreiben. Neu gefundene, den oben im weiteren Text beschriebenen Suchkriterien entsprechende Studien wurden wiederum auf die gleiche Weise in den beiden Datenbanken analysiert. Dadurch konnten insgesamt 26 den Suchkriterien entsprechende Studien ermittelt werden. Sofern möglich wurden die Autoren der gefundenen Studien angemailt und nach weiteren den Suchkriterien entsprechenden Studien gefragt, was nicht zum Finden weiterer Studien führte. Die durchgeführte Literaturrecherche dürfte daher vermutlich alle oder fast alle den Suchkriterien entsprechenden Studien ermittelt haben.

(2) Nicht berücksichtigt wurde die Studie von Quinsey u.a. (1988), da die Stimuli nicht einvernehmliche Sexualität zwischen Kindern und Erwachsenen darstellten, sondern Gewalt gegenüber Kindern oder zumindest passive Abwehr der Kinder wiedergaben.

(3) Die meisten phallometrischen Studien wurden und werden an inhaftierten Sexualstraftätern durchgeführt, die aber hinsichtlich ihrer Sexualität nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung sind. Diese Studien bleiben daher hier unberücksichtigt wie auch die wenigen Studien, die nur Männer in staatlichen Behandlungsprogrammen für Menschen mit sexuellen Schwierigkeiten untersuchten.

(4) Die Studie von Lang u.a. (1980) wurde ausgeschlossen, weil für die hier relevante Freiwilligengruppe Männer mit einem sexuellen Interesse an Kindern ausgeschlossen wurden.

(5) Bei einer Stichprobengröße von fünf Männern wie etwa bei Quinsey u.a. (1976) hat jeder untersuchte Mann ein Gewicht von 20 Prozent, was die Untersuchungsergebnisse für die hier aufgeworfene Frage durch Zufälle stark verfälschen könnte.

(6) Siehe Firestone u.a. (2000); Hall u.a. (1995); Marshall u.a. (1986); Fedora u.a. (1992); Freund u.a. (1991a); Seto u.a. (2000); Freund u.a. (1970); Marshall u.a. (1988); Quinsey u.a. (1975); Rice u.a. (2012); Freund u.a. (1972); Frenzel u.a. (1989); Renaud u.a. (2010); Haywood u.a. (1990); Freund u.a. (1973); Kuban u.a. (1999); Freund u.a. (1991b); Grossmann u.a. (1992); Chaplin u.a. (1995); Harris u.a. (1992); Barsetti u.a. (1998); Lalumière u.a. (1992); Freund (1989); Renaud u.a. (2013); Wilson (1998); Earls u.a. (1987).

(7) Die sechs Studien sind Firestone u.a. (2000); Hall u.a. (1995); Marshall u.a. (1986); Fedora u.a. (1992); Freund u.a. (1991a) und Seto u.a. (2000). Möglicherweise waren die 16 von Seto u.a. (2000) untersuchten Männer teilweise oder alle eine Teil der 50 von Freund u.a. (1991a) untersuchten Männer. Seto teilte dem Verfasser in einer Email vom 15.7.2013 mit, dass er das Ausmaß einer Überschneidung ohne den ihm nicht vorliegenden Datensatz der Studie von Freund u.a. (1991a) nicht ermitteln könne. Ohne die Studie von Seto u.a. (2000) würde sich der oben im weiteren Text angegebene durchschnittliche Prozentsatz der Männer, die durch Kinder stärker oder genauso stark sexuell erregt werden wie durch Kinder, aber nur von 22,2 % auf 21,7 % verringern, so dass der Einbezug oder Nichteinbezug der Studie von Seto u.a. (2000) für das angegebene Untersuchungsergebnis von 22 % nicht entscheidend ist.

(8) 29 % ist der Mittelwert aus dem in der Veröffentlichung angegebenen Prozentwert für die Erregung durch Bilder (32,5%) und durch Audio-Geschichten (26,25%).

(9) Der angegebene Prozentsatz 14 % bezieht sich auf die 3 der 22 Probanden dieser Studie, die durch 12-, 13- und 14-jährige Kinder stärker sexuell erregt wurden als durch Erwachsene. Dieser Wert erscheint für die hier aufgeworfene Fragestellung aussagekräftiger als der eine Proband (entspricht 5 %), der durch Kinder im Alter von "3 bis 11 Jahre in 2-Jahres-Abschnitten" stärker erregt wird als durch Erwachsene.

(10) In Tabelle 2 (Seto u.a. (2000) S. 325) wird angegeben, dass 3 der 16 Probanden am stärksten durch 12- bis 13-jährige Mädchen und ein Proband am stärksten durch 12- bis 13-jährige Jungen sexuell erregt wird.

(11) Erstens wurden fünf der sechs Studien in Kanada durchgeführt und die sechste Studie in den USA. Es ist unklar, ob die sexuelle Erregung durch Kinder in anderen Kontinenten kleiner oder größer ist.

Zweitens ist die Reliabilität und die Validität der phallometrischen Methode umstritten (siehe O Donohue u.a. (1992), Hanson u.a. (1998), Kingston u.a. (2007), McAnulty u.a. (1992), McConaghy (1989), McConaghy (1992) und Quinsey u.a. (1990)). Der größte Teil der (berechtigten) Kritik gilt aber nicht für die Messungen der sechs Studien aus Tabelle 1, da hier die Teilnahme der Kontrollgruppen wirklich freiwillig war und die Messergennisse wirklich keine Konsequenzen für die Probanden hatten. Wenn beispielsweise bei einem freiwillig teilnehmenden Studenten die durch Kinder-Bilder ausgelösten Erektionen immer größer sind als die durch Erwachsenen-Bilder ausgelösten Erektionen, dann fällt es schwer daran zu zweifeln, dass dieses Messergebnis etwas aussagt über die Art der sexuellen Erregbarkeit des Studenten. Die wissenschaftsinterne Kritik bezieht sich häufig darauf, dass Messungen z.B. wegen der Möglichkeit zum Schummeln nicht valide sind, so dass Einzelfallentscheidungen etwa über Haftentlassungen hiervon nicht abhängig gemacht werden sollten.

Drittens haben die Studien auf unterschiedliche Weise errechnet, wie viel Prozent der Probanden stärker oder genauso stark durch Kinder sexuell erregt wie durch Erwachsene. Unterschiedliche Berechnungsmethoden führen zu unterschiedlichen Ergebnissen. So kann beispielsweise innerhalb einer Studie der Prozentsatz der Männer, die durch die Kinderbilder stärker sexuell erregt werden als durch die Erwachsenenbilder (bestimmt durch den Mittelwert für die Kinder- und für die Erwachsenenbilder) erheblich abweichen vom Prozentsatz der Männer, bei denen die stärkste Erregung bei einem der Kinderbilder größer ist als die stärkste Erregung bei einem der Erwachsenenbilder. Beide beschriebenen Rechenwege sind bei phallometrischen Studien üblich.

Viertens wurden die Probanden der Studien nicht zufällig ausgewählt und es bleibt auch deshalb unklar, ob durch Kinder stark sexuell erregbare Menschen in diesen Studien über- oder unterrepräsentiert sind. Es ist vorstellbar und erscheint aufgrund der gesellschaftlichen Ächtung der pädophilen Menschen auch wahrscheinlich, dass sich pädophile Menschen diesen Studien häufig entzogen haben, um ihre sexuelle Erregbarkeit durch Kinder nicht zu offenbaren. Man kann aber auch nicht ausschließen, dass sich durch Kinder sexuell stark erregbare Menschen überdurchschnittlich für die Teilnahme an diesen Studien entschieden haben. Die meisten Probanden der sechs Studien wurden durch Anzeigen angeworben, bei denen anfangs nicht offenbart wurde, dass auch die sexuelle Erregung durch Kinder gemessen werden soll. Daher erscheint es unwahrscheinlich, dass die Studien in besonderer Weise (kern-) pädophile Menschen als Teilnehmer hatten und dadurch Menschen mit einer starken sexuellen Erregbarkeit durch Kinder in den Studien erheblich überrepräsentiert sind. Im allgemeinen sind die freiwilligen Teilnehmer an phallometrischen Studien verglichen mit Nicht-Teilnehmern sexuell erfahrener, haben mehr heterosexuelle Sexpartner, weniger sexuelle Schuldgefühle und sind sexuell neugieriger (siehe Plaud u.a. (1999), Strassberg u.a. (1995) und Wolchik u.a. (1985)). Sehr wichtig erscheint, dass in der Studie von Hall u.a. (1995) 20 % der Befragten ein kleineres oder größeres pädophiles Interesse angaben. Dieser Wert ist typisch für derartige Umfragen. 29 % der von Hall u.a. (1995) Befragten wiederum wurden bei der phallometrischen Untersuchung durch Kinder stärker oder genauso stark sexuell erregt wie durch Erwachsene. Dies ist ein klares Indiz dafür, dass der oben beschriebene Prozentwert von 22 % nicht fundamental durch eine Überrepräsentanz pädosexueller Menschen zustande kam, sondern tatsächlich die pädosexuelle Erregbarkeit der Männer aus der allgemeinen Bevölkerung abbildet.

Fünftens werden Männer durch ältere, pubertierende Mädchen stärker sexuell erregt als durch jüngere, vorpubertierende Mädchen (siehe Freund u.a. (1970) S. 17, Blanchard (2009a) S. 437, Blanchard u.a. (2009b) S. 341-347 und Seto u.a. (2000) S. 325). In der Studie von Seto u.a. (2000) beispielsweise wird keiner der 16 Männer durch 8- bis 11-jährige Kinder stärker sexuell erregt als durch Erwachsene, aber vier der 16 Männer durch 12- bis 13-jährige Kinder. Wenn also bei allen sechs Studien erfasst worden wäre, wie viel Prozent der Männer stärker durch bis zu 13-jährige Mädchen als durch Erwachsene sexuell erregt werden, hätte sich vermutlich eine noch größere sexuelle Erregung als 22 % ergeben. Andererseits kamen bei der Studie von Marshall u.a. (1986) neben jüngeren Kindern auch 14-jährige Mädchen als Stimuli zum Einsatz. Der ermittelte Prozentsatz dieser Studie war aber mit 14 % unterdurchschnittlich verglichen mit dem ermittelten Durchschnittswert von 22 %.
Zukünftige Studien sollten im Idealfall eine zufällige Stichprobenauswahl vornehmen und möglichst auch untersuchen, ob und ggf. wie stark durch Kinder stark sexuell erregbare Menschen die Teilnahme häufiger oder seltener verweigern.

(12) Poster präsentiert von Philip Tromovitch bei der Konferenz "Classifying Sex: Debating DSM-5" am 4. und 5. Juli 2013 in Cambridge (UK), https://dl.dropboxusercontent.com/u/44284820/Prevalence%20-%20Trom%202.JPG (abgerufen am 17.8.2013), Übersetzung des Verfassers

(13) Poster präsentiert von Philip Tromovitch bei der Konferenz "Classifying Sex: Debating DSM-5" am 4. und 5. Juli 2013 in Cambridge (UK), https://dl.dropboxusercontent.com/u/44284820/Prevalence%20-%20Trom%202.JPG, Übersetzung des Verfassers

(Ersteinstellung am 7. Oktober 2013 - aktualisiert am 30. April 2015

geschrieben am 30.04.2015
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Autor Schuster, Filip
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