"Wer Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende Beides verlieren!" - B.FRANKLIN
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Text - Umfrage Ergebnisse: Pädo-Beratung im Internet
Auswertung der empirischen Untersuchung: "Pädo-Beratung im Internet"

Die Umfrage fand in der Zeit vom 04.06.2006 bis zum 30.06.2006 statt. Die Teilnehmer konnten über das Jungsforum oder die Seite K13-Online den Link zu meinem Fragebogen aufrufen und wurden dann mit der Seite, die das Programm Polliscopehttp://www.polliscope.de/ mir bereitgestellt hat, verbunden und konnten dort anonym an der Umfrage teilnehmen. Insgesamt war der Fragebogen 26 Tage online und wurde in dieser Zeit 171-mal ausgefüllt und bis zum Ende durchgesehen, davon ist knapp ein Drittel (47) nicht oder nur sehr unvollständig ausgefüllt. Aufgerufen wurde der Link insgesamt 701-mal und angefangen wurde der Fragebogen 405-mal. Mit dieser Resonanz wurden meine Erwartungen an die Umfrage deutlich übertroffen, da ich nicht erwartet habe, dass das Interesse an dem Thema so groß ist und eine Bereitschaft unter den Pädosexuellen besteht solche Untersuchungen zu unterstützen.

Der Großteil der Antworten wurde in der ersten Woche der Umfrage abgegeben (71,3%). Daraus kann man einerseits schließen, dass die Teilnehmer an der Umfrage die Mehrheit an den auf diesen Seiten aktiven Pädosexuellen darstellen und deswegen nur noch vereinzelte Teilnehmer hinzukommen. Andererseits ist das Interesse an einem Thema besonders groß, wenn es neu veröffentlicht wird und eventuell, wie in diesem Fall, nach der Vorstellung im Forum heftig diskutiert wird, wodurch weitere Personen angeregt werden und neugierig sind an der Umfrage teilzunehmen.

Die Größe der Stichprobe, die ich mit meiner Umfrage erreicht habe ist nicht repräsentativ für die ganze Gruppe der Pädosexuellen, lässt aber Rückschlüsse auf die im Internet vertretenen Personen mit pädosexueller Neigung zu und gibt ein Meinungsbild der dort agierenden Personen wieder. Damit halte ich die Auswahl der Stichprobe für die Fragegestellung der Untersuchung angemessen, denn die Umfrage behandelt besonders die Nutzung des Internet.
Um den Fragebogen ganz einzusehen, war es nicht nötig jede Frage zu beantworten. Es war möglich einzelne Fragen auszulassen. Ich habe mich für diese Variante entschieden, da zu Beginn der Untersuchung unklar war, aufgrund fehlender vergleichbarer Untersuchungen, wie die Reaktionen auf die Umfrage sein würden und wie groß die Bereitschaft wäre an dieser teilzunehmen. Mit der Möglichkeit Fragen zu überspringen, erschien mir die Hemmschwelle geringer sich innerhalb der Umfrage zu öffnen. Da die Fragen nicht gezielt aufeinander aufbauen, sah ich das Risiko halbausgefüllter Fragebögen geringer an, als eine eventuell insgesamt geringere Teilnahme. Daraus ergibt sich, dass jede Frage eine andere Anzahl an Teilnehmern hat und damit N = Grundgesamtheit immer unterschiedlich ausfällt. Deshalb ist N bei jeder Frage angegeben.

Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer bei meiner Umfrage lag bei genau 9 Minuten, wobei viele Fragenbögen in deutlich kürzerer Zeit ausgefüllt wurden und einige Teilnehmer 30 Minuten und mehr für die Bearbeitung aufgewendet haben.

Prozentuale Auswertung der Umfrage:

1.Wie oft nutzen Sie das Internet?

Täglich 82,72%
Mehrmals wöchentlich 12,29%
Mehrmals im Monat 2,33%
Selten 2,66%

N=301 (Antworten)


2.Wozu nutzen Sie das Internet?

Information 22,2%
Downloads 17,04%
Chat 14,37%
Newsgroups/Foren 12,48%
Einkauf 12,22%
Online Banking 11,7%
Telefonieren 4,3%
Internetberatung 3,44%
Fernsehen 2,24%

N=1162 (Antworten, Mehrfachnennungen möglich)


3.Wie wichtig sind Ihnen folgende Faktoren am Internet?

Sehr wichtig: Aktualität 11,24%
Meinungsvielfalt 9,59%
Anonymität 9,17%
Flexibilität/Zeit 7,93%
Kosten 6,28%
Flexibilität/Ort 6,07%

Wichtig: Flexibilität/Zeit 6,62%
Flexibilität/Ort 6,14%
Kosten 5,93%
Meinungsvielfalt 5,79%
Anonymität 5.03%
Aktualität 4,79%

Weniger wichtig: Flexibilität/Ort 3,59%
Kosten 3,31%
Anonymität 2,28%
Flexibilität/Zeit 1,72%
Meinungsvielfalt 0,75%
Aktualität 0,48%

Unwichtig: Kosten 1,17%
Flexibilität/Ort 0,83%
Anonymität 0,48%
Flexibilität/Zeit 0,28%
Meinungsvielfalt 0,21%
Aktualität 0,14%

N=1450 (Antworten), Teilnehmer: 241


4.Nutzen Sie Beratungsangebote im Internet?

Nein 67,84%
Ja 32,16%

N=255 (Antworten)


5.Halten Sie Internetberatung in einigen Situationen für sinnvoll?

Ja 49,23%
Zum Teil 33,85%
Nein 16,92%

N=195 (Antworten)


6.Für welche Fragen/Probleme halten Sie eine Internetberatung geeignet?

Lebens- Krisenhilfe (Suchthemen, Suizid, Tabuthemen, Selbsthilfe) 19,2%
Information/Aufklärung/Beratung zu Sexualität, besonders sexueller Minderheiten, Coming-in -out 21,6%
Anonyme Anfragen 9,6%
Rechtliche Fragen 8%
Wenn vor Ort keine Beratung möglich ist 2,4%
Wie bei Telefonberatung 0,8%
Lernen 0,8%
technische Fragen/EDV 8%
Produktberatung 4%
Wetterauskunft 0,8%
Fahrplan 0,8%
Alle 1,6%
Keine 4,8%
Andere 13,6%
Keine Angabe 4%

N=125 (Antworten, Mehrfachnennungen möglich), Teilnehmer: 86


7.Welche Fragen/Probleme können so nicht bearbeitet/gelöst werden?

Individuelle Probleme (sehr persönliche, gesundheitliche, religiöse, Beziehungsfragen, Hoffnungslosigkeit) 26,8%
Schwerwiegende Probleme (erfordern professionelle Hilfe, Depression, psychische Krankheiten, Suizid, Sucht, sexuelle Orientierung, Psychotherapie) 19,5%
Rechtliche Fragen (Anzeigen, Prozesse, juristische Fragen) 4,9%
Fehlen sozialer Kontakte 4,9%
Gesellschaftliche Ausgrenzung 2,4%
Keine Problemlösung nur Anregung 3,7%
Weitergehende praktische Hilfe 1,2%
Keine 7,3%
Alle 4,9%
Weiß nicht 4,9%
Keine Angabe 3,7%
Andere 16,8%

N= 82 (Antworten, Mehrfachnennungen möglich), Teilnehmer:73


8.Welche Form von Beratung würden Sie in Anspruch nehmen?

Internetberatung 36,43%
Beratungsstelle 24,03%
Telefonberatung 16,28%
Keine Angabe 12,02%
Keine Beratung 11,24%

N=258 (Antworten, Mehrfachnennungen möglich)


9.Bitte begründen Sie Ihre Auswahl aus Frage 8.

Begründung bei Online-Beratung:
Anonymität und Distanz zum BeraterIn
Einfach und Diskret
Klient hat Kontrolle über das Geschehen
Geringere Hemmschwelle für Aufnahme der Beratung
Sicherheit
Schnelle Antwort und längere Zeit den eigenen Text zu formulieren

Begründung bei Beratungsstelle:
Persönlicher, Möglichkeit des direkten Kontakts
Größere Sicherheit gegenüber Telefon und Internet
Größere Erfahrung in Bereich Beratung

Begründung bei Telefonberatung:
Direkter, persönlicher Dialog mit sofortiger Antwort
Trotzdem Anonymität
Geringere Hemmschwelle
Erfahrung im Bereich Beratung

Begründung für keine Beratung:
Beratung bringt nichts
Teilnehmer sieht für sich keinen Bedarf


10.Denken Sie, dass es einen Bedarf gibt für spezielle Beratungsangebote für Menschen mit pädophiler Neigung?

Ja 72,73%
Weiß nicht 16,48%
Nein 10,8%

N=176 (Antworten)


11.Bitte begründen Sie kurz Ihre Antwort aus Frage 10.

Gesellschaftliche Ausgrenzung (Isolation, Tabuisierung) 27%
Es gibt kaum/keine Beratung 14%
Probleme mit der eigenen Identität (Orientierung für junge Pädophile (Coming-in,
Umgang mit der Neigung-> nicht Täter werden) 13%
Information/Aufklärung (rechtliche Fragen, Kompetenz, Insiderwissen) 9%
Möglichkeit sich auszusprechen/zu öffnen (Gefühle, Probleme) 6%
Anonymität 3%
Pädosexualität muss als Krankheit bekämpft werden 3%
Niedrigschwellig 2%
Ich komme gut zurecht/ bringt nichts 5%
Keine Angabe 4%
Andere 14%

N=100 (Antworten, Mehrfachnennungen möglich), Teilnehmer 90


12.Kennen Sie Beratungsangebote für Pädophile?

Nein 69,94%
Ja 30,06%

N=130 (Antworten)

13.Geben Sie bitte die Internetadresse der Angebote an.

ITP-arcados.net34,6%

jungsforum.net13,5%

girlloverforum.net5,8%

seventeen6.com5,8%

ahs-online.de5,8%

krumme13.org5,8%

boylover.net5,8%

ag-paedo.de3,8%

fpc.net/sites/litv1,9%

agpd.net1,9%

verantwortung-für-kinder.de1,95%

Forum gegen den Strom 1,95%

kein-täter-werden.de1,9%

matijn.org1,95%

Boychat 1,9%
La garconiere 1,9%
Andere 3,8%

N=52 (Antworten, Mehrfachnennungen möglich), Teilnehmer: 39


14.Welche Vor- und Nachteile sehen Sie in der Internetberatung?

Nachteile:
Unpersönlich/Unverbindlich/fehlender persönlicher Kontakt/AsynchronAnonymität 15,9%
Unsicher/Seriosität? 9,7%
Oberflächlich/nicht für alle Probleme geeignet 5,7%
Anonymität 1,7
Keine Tatverhinderung möglich 0,6%
Unflexibel 0,6%

Keine 2,9%
Andere 4,7%

Vorteile:
Anonymität 26,3%
Immer verfügbar 9,75%
Geringere Hemmschwelle 5,7%
Wichtig als Anlaufstelle/Prävention 4,6%
Unverbindlich/unpersönlich/Distanz zu beratender Person 3,4%
Kontakt zu Betroffenen (Foren!) 2,3%
Kostengünstig 2,3
Sicherheit 1,7%
Selbstdarstellung für Akzeptanz in Gesellschaft 1,7%
Selbstfindung 0,6%
Möglichkeit sich vorher über beratende Institution zu informieren 0,6%

N=175 (Antworten, Mehrfachnennungen möglich), Teilnehmer 80


15.Welche Themen und Inhalte müssten angesprochen werden, damit Ihnen das Angebot zum Thema Pädophilie weiterhilft?

Rechtshilfe 16,84%
Kontakt zu Selbsthilfegruppen14,58%
Krisenhilfe 13,96%
Psychologische Beratung 13,35%
Beratung zum Coming-out 12,94%
Therapiemöglichkeiten 12,11%
Beratung zum Thema sexuelle Gewalt 9,03%
Andere 7,19%

N=487 (Antworten, Mehrfachnennungen möglich)


16.Welche anderen Themen müssten angesprochen werden?

Pädosexualität und Gesellschaft (allgemeingültige Moral hinterfragen, Diskriminierung, Öffentlichkeitsarbeit, Politik, Vereine, emanzipatorische Arbeit, Aufklärung über das Thema Pädophilie ist keine Krankheit, Coming-in, Beratung für Eltern) 43,2%

Verantwortungsvoller Umgang mit der Neigung 11,4%

Informationen über die Situation der Kinder (kindliche Entwicklungspsychologie, Umgang mit Kindern, Situation der Kinder durch erzwungenen LiebesENTZUG, das Kinder in keinsterweise mit erwachsenen Menschen Sex haben wollen) 9,1%

Hilfe bei Krisen (Suizidberatung, Soziale Lebenshilfe) 9,1%

Soziale Kontakte (Kontakte zu anderen Pädophilen und interessierten und Kindern, Hilfen aus der Isolation) 6,8%

Therapiemöglichkeiten (Verhaltenstherapie) 2,3%

Chatangebote für Jungs (14-18J.), die auf ältere Männer stehen 2,3%

ärztliche Schweigepflicht 2,3%

Gedankenübertragung und Magie/Hexerei- Auswirkung auf die Triebrichtung 2,3%

psychosexuelle Genderbildung 2,3%

es fehlt nichts 2,3%

Andere 6,8%

N=44 (Antworten, Mehrfachnennungen möglich), Teilnehmer: 46


17.Was fehlt Ihnen an bestehenden Angeboten?

es gibt kaum welche bzw. diese sind zu wenig bekannt, kaum finanzielle Unterstützung 23,4%

Wertungs- und Vorurteilsfreie Behandlung von Pädophilen (keine Pathologisierung, Kriminalisierung, Differenzierung zw. Aktiven und passiven Pädophilen) 15,6%

Verschiedene Beratungsformen/Therapieplätze/Coming-out Projekte/Selbsthilfegruppen 7,8%

Professionalität/Kompetenz/klare Definition des Zwecks des Hilfeangebots 5,1%

Persönlich Nähe eingehen auf Probleme 2,6%

Sicherheit/Schweigepflicht 2,6%

Allgemeine Informationen zu Pädophilie/Abgrenzung zu echtem Missbrauch 2,6%

Aktivisten, die sich aktiv beteiligen 1,35
Anonymität 1,3%

Nichts 7,8%

Alles 2,6%

Keine Ahnung 6,5%

Andere 20,8% (Teilweise wird nicht auf die Frage eingegangen, sondern ein allgemeines Statement abgegeben, dafür hätte es an anderer Stelle eine Möglichkeit geben sollen)

N=77 (Antworten, Mehrfachnennungen möglich), Teilnehmer: 63


18.Leben Sie Ihre Neigung aktiv aus?

Nein 39,01%
Ja (platonisch) 28,37%
Ja (sexuell) 13,48%
Keine Angabe 19,15%

N=141 (Antworten)


19.Haben Sie schon mal über das Internet Kontakt zu Kindern aufgebaut?

Nein 72,54%
Ja 17,61%
Keine Angabe 9,86%

N=142 (Antworten)


20.Nutzen Sie das Internet um Kontakte zu Gleichgesinnten aufzubauen?

Ja 59,42%
Nein 28,99%
Keine Angabe 11,59%

N=138 (Antworten)


21: Haben Sie wegen Ihrer Neigung schon mal eine Beratung/Therapie in Anspruch genommen?

Nein 69,63%
Ja 20%
Keine Angabe 10,37%

N=135 (Antworten)


21.Persönliche Daten

Beruf:
Schüler 6,8%
Student 10,8%
Auszubildender 1,4%
Angestellter 24,3%
Handwerker/Arbeiter 10,8%
Selbständig 9,5%
Rentner 2,7%
Arbeitslos 4,1
Akademiker (eindeutige Angabe) 14,9%
Davon:
Technischer Bereich 6,8%
Sozialer Bereich 2,7%
Medizinischer Bereich 2,7%
Naturwissenschaftlicher Bereich 1,4%
Lehre 1,4%
Keine Angabe 4,1%
Andere 10,8%

N=74 (Antworten)

Alter:
Bis 20 Jahre 16,1% (davon unter 16 Jahre 3,2%)
21-30 Jahre 24,7%
31-60 Jahre 53,8%
über 60 Jahre 3,2%
andere 2,2%

N= 93 (Antworten)

Familienstand:

Ledig 79,1%
Single 4,7%
Geschieden 3,5%
Verheiratet 3,5%
Zusammen lebend 1,2%
Getrennt lebend 1,2%
Verlobt 1,2%
Andere 5,85

N=86 (Antworten)


Geschlecht:

Männlich 96,8%
Andere 3,2% (Kein weiblich)

N= 94 (Antworten)

ENDE

*************************************************

Eine wissenschaftliche Abhandlung zur Umfrage folgt zur gegebenen Zeit. Die empirische Untersuchung war eine Diplomarbeit einer damaligen Studentin und heutigen Dipl. Sozialpädagogin an der Fachhochschule Köln. Die Diplomarbeit wurde von den Dozenten der FH Köln mit der Note 1,0 bewertet. Kontaktdaten email: [email protected]

Bei der Übernahme dieser Ergebnisse der Studie auf fremde Web-Seiten bitten wir um Kontaktaufnahme, Rücksprache und Mitteilung. Ebenso bei der Verlinkung auf unsere Homepage. Das Original der Auswertung kann auch als PDF-Datei bei uns angefordert werden. Wenden Sie sich dazu an die folgende email: [email protected] oder senden uns eine Mitteilung über das Kontaktformular dieser Webseiten.

Wir danken allen TeilnehmernInnen und der Dipl. Sozialpädagogin des FH Köln für die Bereitstellung der Studie auf unseren interaktiven Redaktions-Web-Seiten im Internet.


(Stand: 16. Juni 2007)
geschrieben am 16.06.2007
gelesen 5233
Autor Fachhochschule Köln
Seiten: 1
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