Interview mit Elisabeth Quendler (KTW-Standort Ulm/BaWü)

K13online-Interview mit der Projektleiterin/Koordinatorin Elisabeth Quentler vom Präventionsnetzwerk "Kein Täter werden"(KTW) am Standort des Universitätsklinikums Ulm/Baden-Württemberg

K13online: Seit dem 2. Juli 2014 gibt es auch am Universitätsklinikum in Ulm/Baden-Württemberg einen Standort des Präventionsnetzwerkes „Kein Täter werden“ (in der Folge abgekürzt KTW genannt). Nennen Sie mir doch bitte all ihre statistischen Zahlen, zum Beispiel: Wie viel Pädophile haben mit Stand von heute an Ihrem Therapieangebot teilgenommen bzw. die Therapie bereits erfolgreich abgeschlossen bzw. die Therapie abgebrochen?

Quentler: Seit der Eröffnung des Standorts in Ulm erfolgten dort über 500 Kontaktaufnahmen durch Betroffene, Angehörige und Institutionen, die Hilfestellung und Unterstützung von uns erfragten. Über 100 Menschen stellten sich zur Diagnostik und Beratung vor, etwa ein Drittel von ihnen begann bisher eine Therapie bei uns. Einzelne brachen die Behandlung aus unterschiedlichen Gründen ab. Aktuell haben wir zwei Gruppen: eine Therapiegruppe und eine Nachsorgegruppe. Erstere versteht sich als intensives Therapieangebot, welches weitgehend durchgängig wöchentlich für jeweils zweieinhalb Stunden angeboten wird. Die Nachsorgegruppe bietet denjenigen, die eine Therapie abgeschlossen haben und weiterhin Unterstützung suchen, in dreiwöchentlichen Abständen therapeutische Begleitung. 

K13online: Am KTW-Standort in Ulm sind Sie die Koordinatorin des gesamten Projektes. Welche namentlichen Psychotherapeuten/Innen und Mitarbeiter/Innen sind noch bei Ihrem Projekt mit Pädophilen beschäftigt und über welche  spezifischen Qualifikationen verfügen diese?

Quentler: Alle Mitarbeiter werden auf der Homepage unserer Klinik namentlich genannt  (http://www.uniklinik-ulm.de/struktur/kliniken/psychosomatische-medizin-und-psychotherapie/home/kooperationen/praeventionsprojekt-kein-taeter-werden.html).

Die Qualifikationen erstrecken sich von studentischen Hilfskräften über wissenschaftliche Mitarbeiter, die sich zum Teil in Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten befinden oder diese bereits hinter sich haben sowie die sexualmedizinische Weiterbildung absolvieren. Mitarbeiter in therapeutischem Kontakt mit unseren Patienten verfügen über mehrjährige Erfahrung und Expertise und erfüllen die Qualitätsstandards des Präventionsnetzwerks (https://www.kein-taeter-werden.de/story/qualitaetsstandards.html). 

K13online: In den Katalogen ICD 10 und DSM 5 wird die Pädophilie als „Störung der Sexualpräferenz“ klassifiziert. Aber nur noch dann, wenn der Pädophile unter ihr leidet oder eine Gefahr für sich und andere darstellt. Was raten Sie den Pädophilen, die nach eigener Ansicht keine Gefahr für sich und andere darstellen bzw. nicht unter ihrer sexuellen Präferenz leiden?

Quentler: Unsere Aufgabe ist es nicht, denjenigen pädophilen Menschen, die nicht unter ihrer sexuellen Ansprechbarkeit für Kinder leiden und sich nicht gefährdet sehen sexuelle Übergriffe auf Kinder zu begehen und/oder Missbrauchsabbildungen zu konsumieren, Ratschläge zu erteilen. Das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ bietet den Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen und deshalb therapeutische Hilfe suchen ein  an allen Standorten kostenloses und durch die Schweigepflicht geschütztes Behandlungsangebot. Damit sprechen wir eine spezielle Zielgruppe pädophiler Menschen an, die Studien und klinischer Erfahrung zufolge Hilfe suchen und dafür erreichbar sind. Ziel ist es, diesen Menschen dabei zu helfen, ein lebenswertes Leben zu leben und sexuelle Übergriffe durch direkten körperlichen Kontakt oder indirekt durch den Konsum oder die Herstellung von Missbrauchsabbildungen im Internet (sogenannte „Kinderpornografie“) zu verhindern. Niemand muss unser Angebot annehmen; wir verstehen uns als Möglichkeit bzw. Angebot. Um sicher zu sein, ob die diagnostischen Kriterien einer Pädophilie erfüllt sind und entsprechend verantwortlich damit umzugehen, kann ein Termin zu Diagnostik und Beratung auch für diejenigen hilfreich sein, die nicht unter ihrer sexuellen Ansprechbarkeit für Kinder leiden und sich nicht gefährdet sehen, sexuelle Übergriffe auf Kinder zu begehen und/oder Missbrauchsabbildungen zu konsumieren. 

K13online: Nach Schätzungen des KTW-Netzwerkes soll es allein in Deutschland circa 250.000 Pädophile & Pädosexuelle geben. Nach unseren Einschätzungen & Kenntnissen nimmt davon nur ein ganz geringer Teil Ihre Therapieangebote an. Was meinen Sie, warum die überwiegende Mehrheit der Pädophilenszene Ihr Angebot nicht in Anspruch nimmt?

Quentler: Zunächst möchte ich eine Begriffsklärung machen. Wenn Sie von Pädophilen und Pädosexuellen sprechen, stellen diese zwei unterschiedliche Gruppen dar. Der Begriff Pädosexualität beschreibt eine sexuelle Verhaltensäußerung und nicht eine Form von sexueller Ansprechbarkeit. Andersherum besagt die sexuelle Ausrichtung (Pädophilie) nicht automatisch, dass ein entsprechendes Verhalten ausgelebt wird. Bedeutet zusammengefasst: Pädophilie ist nicht gleich Pädosexualität und umgekehrt. 

Nicht nach Schätzungen des Netzwerks soll es in Deutschland ca. 250.000 Pädophile geben. Die von Ihnen genannte Zahl basiert auf Hochrechnungen aus wissenschaftlichen Studien. Außerdem beziehen sich diese Schätzungen auf Menschen, die die diagnostischen Kriterien einer Pädophilie erfüllen. Nicht auf Pädosexuelle.

Die Häufigkeit der Pädophilie bzw. pädophilen Störung in der Allgemeinbevölkerung ist unbekannt (Cohen & Galynker, 2002; Seto, 2008). In aktuellen sexualwissenschaftlichen Untersuchungen an männlichen Probanden aus der Allgemeinbevölkerung gaben zwischen 4% - 9% der Befragten an, schon einmal sexuelle Fantasien mit Kindern gehabt zu haben. Zwischen 3.2% - 3.8% der Befragten berichteten sogar von sexuellem Verhalten mit Kindern (Ahlers et al., 2011; Dombert et al., 2015, siehe hierzu auch die Ergebnisse der Mikado-Studie). Da jedoch in vielen Studien die Intensität und Dauerhaftigkeit dieser sexuellen Fantasien/Verhaltensweisen nicht untersucht wurde, lässt sich daraus nur schwer das Vorkommen von pädophilen Neigungen im Sinne einer klinisch diagnostizierbaren Pädophilie in der Bevölkerung schätzen. Die Häufigkeit wird – bislang erhobenen Daten zufolge – auf bis zu 1% der männlichen Bevölkerung geschätzt (Beier et al., 2005; Dombert et al., 2015). Für eine gesicherte Diagnose ist ein ausführliches klinisches Interview notwendig. 

Über die von ihnen so bezeichnete „Pädophilenszene“ ist bislang wenig bekannt; mir ist auch nicht ganz klar, was Sie damit meinen. Meiner Einschätzung nach sind pädophile Menschen in ihrer Gesamtheit ähnlich heterogen wie homosexuell oder heterosexuell orientierte Menschen. Dass sich von den geschätzt bis zu 250.000 Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen und pädophile Neigungen im Sinne einer klinisch diagnostizierbaren Pädophilie haben, bislang nur ein Bruchteil bei uns gemeldet hat, kann vielfältige Gründe haben: Einigen, denen es helfen könnte, wird das therapeutische Angebot unseres Netzwerks nicht bekannt sein. Einige werden Ängste oder Ressentiments haben, die sie davon abhalten, bei uns Hilfe in Anspruch zu nehmen. Andere werden nicht unter ihrer sexuellen Ansprechbarkeit leiden oder sich nicht gefährdet sehen, sexuell grenzverletzendes Verhalten zu begehen. Aus meinen beruflichen Erfahrungen weiß ich, dass bei vielen Pädophilen eine große Scham besteht, sich zu offenbaren und Hilfe zu suchen. Gerade auch, weil in der öffentlichen Diskussion häufig die Präferenz an sich mit dem Begehen derartiger sexueller Handlungen an Minderjährigen gleich gesetzt wird. Hat jemand bereits strafrechtlich relevante Handlungen begangen (auch wenn diese noch nicht juristisch verfolgt werden), steigt die Scham und die Angst, dafür (juristisch aber auch insbesondere menschlich) verurteilt zu werden. Leider erleben pädophile Menschen, die sich therapeutische Hilfe suchen, oft auch da Ablehnung, was sie wiederum deutlich verunsichert und einen zweiten Versuch, sich Hilfe zu suchen, oft jahrelang verzögert. Wir müssen weiter intensiv aufklären, Ängste ernst nehmen und darauf eingehen sowie entsprechende Angebote bereithalten.

K13online: Es gibt im Internet die Webseite mit Forum „Schicksal und Herausforderung(SuH/GSA)“. Dort treffen sich Pädophile und diskutieren, die die Positionen des KTW-Netzwerkes vertreten, also auf sexuelle Beziehungen zu Kindern verzichten und keine Kinderpornografie konsumieren – wollen. Welche Meinung vertreten Sie zu dieser Art von Hilfe zur Selbsthilfe?

Quentler: Ich finde diese Art von Selbsthilfe besonders wertvoll. Auch in der Gruppentherapie merke ich immer wieder, wie wichtig es ist, dass Betroffene erfahren, dass es auch andere Menschen mit dieser Präferenz und den damit verbundenen Themen und Problemen gibt. Darüber hinaus können die Menschen voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen. Viele Pädophile sind einsam, fühlen sich isoliert und allein im Umgang mit ihrer Ansprechbarkeit für Kinder. Für sie kann ein solches Forum eine Möglichkeit für Hilfe und Austausch bieten. Ich finde es gut, dass sich die Seite „Schicksal & Herausforderung“ und das Forum „Gemeinsam statt allein“ klar gegen jede Form der sexuellen Traumatisierung von Kindern und Jugendlichen positionieren. 

K13online: Es gibt darüber hinaus eine Vielzahl von anderen Webseiten, Blogs und Foren von und für Pädophile, die eine gegenteilige Meinung vertreten. Dazu gehört auch unsere Webseite zur journalistischen Berichterstattung & Information zu den Themen Pädophilie, Päderastie und nahen Homosexualität. Was halten Sie von diesen ganzen Projekten?

Quentler: Zunächst einmal kann ich nicht klar einordnen, was sie mit „eine gegenteilige Meinung“ meinen. In den bestehenden Foren wird meines Wissens nicht nur eine Meinung oder Haltung vertreten. Grundsätzlich befürworte ich Foren, die Menschen die Möglichkeit bieten, sich bezüglich ihrer Pädophilie und den damit verbundenen Themen, Problemen und Fragestellungen auszutauschen, sich gegenseitig zu helfen. Kritisch sehe ich an einigen der bestehenden Foren-Angebote, dass dort zumindest teilweise sexuelle Handlungen zwischen Kindern und Erwachsenen und deren mögliche Folgen verharmlost werden. Diesen Haltungen stehe ich sehr kritisch gegenüber. Ich positioniere mich klar dagegen, Auswirkungen von Missbrauchshandlungen (egal welcher Art) zu verharmlosen oder sich darauf zu berufen, dass nicht jede sexuelle Handlung an Minderjährigen zu einem Trauma führen muss. Ich sehe dies eher als Versuch einer Rechtfertigung. Und das sehe ich ganz und gar nicht politisch, sondern aus alltäglicher praktischer Erfahrung als ehemalige Kindergärtnerin und mittlerweile Psychologische Psychotherapeutin. In der klinischen Praxis an der Ulmer Uniklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie begegnen uns eine Vielzahl an Menschen, die Missbrauch im Kindes- und Jugendalter erlebt haben und dadurch deutliche psychische Beeinträchtigungen erlitten haben. Diese Folgen billigend in Kauf zu nehmen halte ich für ausgesprochen problematisch. Zumal wir auch aus Studien wissen, dass es keine einvernehmlichen sexuellen Kontakte zwischen Erwachsenen und Kindern geben kann. Einvernehmlichkeit bei sexuellen Interaktionen setzt voraus, dass die Beteiligten vollständig über den Inhalt, die Durchführung und mögliche Folgen der sexuellen Aktivität informiert sind, sie verstanden haben und ihr zustimmen. Zu solch kritischem und perspektivischem Denken sind Kinder und Jugendliche aber aus entwicklungspsychologischen Gründen gar nicht in der Lage. Das heißt, Kinder können die Folgen nicht vollständig verstehen und abwägen. Auch wenn keine körperliche Gewalt eingesetzt wird, gibt es zwischen Kindern und Erwachsenen immer ein intellektuelles Ungleichgewicht und ein Machtgefälle. Der Erwachsene ist stärker, vielleicht sogar eine Vertrauens- und Autoritätsperson und ist geistig und sexuell weiter entwickelt. Deswegen kann es keine Augenhöhe und Einvernehmlichkeit bei sexuellen Kontakten zwischen Erwachsenen und Kindern geben. 

K13online: Das KTW-Projekt wird in Baden-Württemberg durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren finanziert. Welche finanziellen Mittel haben Sie bisher erhalten und bis zu welchem Jahr ist das KTW-Projekt finanziell abgesichert?

Quentler: Wir haben in den vergangenen drei Jahren rund 270.000€ erhalten, für den Auf- und Ausbau des Standortes und die Stellen für die klinische Arbeit, so dass wir die Menschen, die bei uns Hilfe suchen, gut beraten und versorgen können. Aktuell läuft die Bewerbung um die Weiterfinanzierung über den GKV-Spitzenverband:

http://tinyurl.com/ycr5tlej

Wenn dies klappt, können wir weitere fünf Jahre ein Behandlungsangebot für Hilfe suchende pädophile und hebephile Menschen bereithalten.

K13online: Das KTW-Projekt in Ulm kooperiert u.a. auch mit der Behandlungs-Initiative-Opferschutz(BIOS-BW) mit Sitz in Karlsruhe. Der 1. Vorsitzende dieses Vereines ist der Richter am Oberlandesgericht Karlsruhe Klaus Böhm. Welchen methodischen und therapeutischen Unterschied gibt es zwischen dem KTW-Projekt und dem Verein BIOS-BW?

Quentler: Wir kooperieren innerhalb des Behandlungsverbunds Baden-Württemberg nicht nur mit BIOS, sondern auch mit der Bewährungshilfe Stuttgart. Diese Kooperation besteht hauptsächlich aus dem Austausch von therapeutischen bzw. klinischen Erfahrungen. Unsere Angebote unterscheiden sich deutlich in Bezug auf die adressierten Zielgruppen sowie auf die therapeutischen Angebote.

Wir im Netzwerk „Kein Täter werden“  bieten diagnostische und therapeutische Behandlung für Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen und eigenmotiviert und ohne juristische Auflagen Hilfe suchen. Im Gegensatz zu Angeboten anderer Anbieter findet die Therapie im Netzwerk in der Regel im Gruppensetting statt. Einzeltherapie findet nur in Ausnahmen und nach Indikation statt. 

K13online: Die Zielsetzung des KTW-Projektes besteht neben den Therapien mit Pädophilen auch darin, den sexuellen Missbrauch an Kindern und den Konsum von Kinderpornografie besser verhindern zu können. All dies dient also primär auch dem Kinderschutz und damit ist das KTW-Projekt auch von gesellschafts-politischer Relevanz. Welche politischen Positionen vertreten Sie als Koordinatorin des Standortes Ulm?

Quentler: Unsere und in diesem Fall meine Aufgabe ist es nicht, politische Positionen zu vertreten. Wir wollen Menschen im Umgang mit ihrer Pädophilie unterstützen. Und  wir wollen sexuelle Traumatisierungen von Kindern und Jugendlichen verhindern. Ich bin kein politischer Mensch. Vielmehr interessieren mich zwischenmenschliche Werte. Mir liegt das Wohl der Menschen, die sich Hilfe suchend an mich wenden, am Herzen. Speziell der Menschen, die im Leben bislang Schwierigkeiten hatten. Ganz speziell liegt mir das Wohl aller Kinder am Herzen, die es zu schützen gilt, damit sie in ihrer Persönlichkeit reifen und sich entwickeln können. Mir sind Werte wie Respekt und guter Umgang miteinander am wichtigsten. Aus dieser Überzeugung heraus arbeite ich nach bestem Wissen als Psychotherapeutin. 

K13online: Das brisante Thema der Pädophilie wird im heutigen Zeitgeist stark stigmatisiert. Pädophile/Pädosexuelle werden immer mit Kindesmissbrauchern/Kinderschändern gleichgesetzt. Was würden Sie sich von Gesellschaft, den Medien und der Politik wünschen, damit das STIGMA Pädophile differenziert diskutiert wird und das TABU der Pädophilie rational debattiert werden kann?

Quentler: Zunächst einmal möchte ich nochmals klar stellen, dass Pädosexualität nicht nur nach sexualmedizinischer Definition bedeutet, sexuelles Verhalten auszuleben (siehe oben). Und zwar egal, ob durch eine sexuelle Ansprechbarkeit auf Kinder motiviert oder von sogenannten Ersatzhandlungstätern, die eigentlich auf erwachsene Sexualpartner ansprechbar sind, aber beispielsweise aufgrund von Persönlichkeitsstörungen sexuellen Kindesmissbrauch begehen. Wie bereits erwähnt lehnen wir sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen und Kindern aus genannten Gründen ab. Dementsprechend bin auch ich der Meinung, dass pädosexuelles Verhalten dem sexuellen Kindesmissbrauch gleichzusetzen ist und positioniere mich eindeutig gegen entsprechendes Verhalten. Auch den Begriff „Kinderschänder“ lehne ich ab, da dieser impliziert, dass ein Kind „mit Schande bedeckt wird“ bzw. „in Schande lebt“, verletzt also die Betroffenen sexueller Gewalt.

Was die sexuelle Präferenz Pädophilie angeht: Ich finde es schade, dass die Öffentlichkeit immer noch zu wenig differenziert mit dieser Sexualpräferenz und deren Zusammenhängen umgeht. Daher finde ich es, neben der therapeutischen Arbeit, von enormer Bedeutung, beispielsweise in Vorträgen und im Rahmen von diversen Veranstaltungen (wie auch am 27.7. an der Uniklinik Ulm mit dem Film „STIGMA“) aufzuklären und damit Ängste abzubauen.

K13online: Wir danken für das Interview!

geschrieben von K13online am 06.04.2019 - ID: 1318 - 2743 mal gelesen Drucken

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