7. Rundmail
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Hier noch ein Nachtrag von Sakura. Ein ausführlicher Bericht zur Demo. Es wurden einige Fotosgemacht. Diese können bei Sakura oder bei mir angefordert werden. Vielleicht stellen wir die Bilder später auch online verfügbar. Kann aber noch etwas dauern.

Gruß Dieter-K13

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Hallo zusammen

Auf irgendwelche Ortsbeschreibungen verzichte ich, um Gewalttouristen keine Pilgerstätte zu liefern. Das haben die Zeitungen schon ausführlich erledigt.
Nachdem ich um genau 11 Uhr angekommen war, parkte ich in einigen Minuten Fußweg Abstand zu Demo, um nicht aufzufallen. Ich kam als zufälliger Passant und fragte einen ebensolchen, der ein Blatt Papier in der Hand hielt, was denn hier los wäre. Stumm hielt er mir das Blatt hin und ich erkannte einen kurzen Text mit ein paar Telefonnummern, las was von "abartigen Neigungen" und fragte, ob hier etwas passiert sei. Er zuckte die Achseln und ging. Ein freundlicher Mensch versorgte mich ebenfalls mit einem solchen Blatt und ich packte es ein. Die Demonstranten standen etwas ratlos herum und warteten darauf, dass etwas beginnen möge. Vorgesehen war jedenfalls etwas, denn zwei Lautsprecher standen auf der Wiese mit einigen Hundehäufchen, die im Verlauf der Veranstaltung weiträumig verteilt wurden.
Versammelt waren zur Spitzenzeit etwa 60 Leute, also nicht die zuerst kolportierten 150, aber es gab keine Transparente, dafür viele Kinder, was meine Speicherkarte erheblich in Anspruch nahm. Alle Teilnehmer verhielten sich ruhig und abwartend. Zählt man alle Polizisten und Journalisten zusammen, dann kommen wir auf einen Ordnungs- oder Meinungshüter auf etwa zwei Teilnehmer:
Der Eingang des Hauses in dem Dieter wohnt, war von einem Polizeibus zum größten Teil versperrt. Mehrere Uniformierte achteten darauf, dass niemand außer den Bewohnern das Haus betrat. Sie wirkten umsichtig und professionell, andere waren mir etwas zu neugierig, während ich mit dem Handy telefonierte.
Es kam während der gesamten Demo, die eigentlich ein mühsam zusammengeklempnerter Elterntreff mit gaaanz lieben Menschen war, zu keinerlei Zwischenfällen, mir fiel auch keine einzige klassische Hass-Parole auf, die man in unserer Branche manchmal hört.
Die Leute standen in Kleingruppen herum. Hin und wieder kam ein Kameramann vom WDR dazu. Erst gegen Ende der Demo erschien eine weitere Journalistengruppe, die mit Kamera und Mikrofon die Initiatorin, Y. Reibis, befragte. Von welchem Sender sie kamen, war nicht zu erkennen.

Schließlich funktionierte die Lautsprecheranlage und die Initiatorin ergriff das Wort: Zunächst mahnte sie zur Ruhe und Besonnenheit, fast
überflüssig angesichts der verhalten fröhlichen Stimmung, dann gab es etwas Aufklärung über sexuellen Missbrauch: 70% der bekannt gewordenen Täter seien bekannte Nahbereichstäter, also nicht der Mann im Gebüsch, der plötzlich zuschlägt. Pädophile dürften sich nicht als Opfer darstellen, betonte sie.
Danach hörte ich noch eine kleine Diskussion zwischen ein paar Anwesenden und Frau Reibis mit, in der ein Mann sich darüber beklagte, dass man Dieter Gieseking nicht einfach die Computerleitung kappte oder wenigstens seinen Rechner mit Spionagesoftware infizierte.

Der örtliche evangelische Pfarrer hielt eine Rede, weil die Kirche nicht fern stehen dürfe, wo Menschen mit ihren Ängsten und Sorgen zusammenkommen. Die erste Hälfte der Rede war eine Rechtfertigung seiner Anwesenheit, in der er die Verletzung der Menschenwürde durch solche Personen wie diesen Pädosexuellen beklagte, immer wieder unterbrochen von putzigen Versprechern und Aussetzern, die er dann der Technik anlastete.
Er zitierte Lk 17,2: "Es wäre besser für ihn, daß man einen Mühlstein an seinen Hals hängte und würfe ihn ins Meer, als dass er einen dieser Kleinen zum Abfall verführt" Aber dann: Pädophilen muss geholfen werden, um sie von ihrer Neigung zu heilen. Ich versäumte leider zu fragen, ob der Pädo bereits nach dem ersten Heilungsversuch ins Wasser müsse.
Einen dritten Redebeitrag verpasste ich, weil ich zum Auto rannte um mich umzuziehen. Wegen der Kameras hatte ich mehrere verschiedene Outfits dabei und mich drei mal umgezogen, während vor Ort nichts ablief.
Ab 12.45 Uhr begann die Demo sich aufzulösen. Ich traf in einer Nebenstraße noch den erwähnten zweiten Pädo und wir hatten ein längeres Gespräch in einigem Abstand vom Ort des Geschehens. Er hätte nicht so viel von der Veranstaltung gehabt, denn er ist BL und unter den zahlreichen Kindern waren die Mädchen klar in der Überzahl. Wir werden unseren Kontakt fortsetzen - Dank an die Initiatorin, die uns unfreiwillig zusammen brachte!

Das eizige Militante kam vom Pfarrer, die Polizei war sehr zurückhaltend aber auch sehr präsent. Die Beamten hatten zusätzlichen Dienst schieben müssen, weil ein Thema, das nicht zuletzt durch einen der ihren zu einem von Hass dominierten Politikum aufgeblasen wurde, Gegenstand einer Demo war. Zusätzliche Kosten für die Steuerzahler sind entstanden. Hoffentlich wird dieser Tag einen Beitrag zum Umdenken bis ins Innenministerium hinein gebracht haben. Es kann doch nicht sein, dass ein derartiges Sicherheitsrisiko und ein so schwer wiegender Eingriff in die Rechte eines einzelnen Unschuldigen durch die bisherige staatliche oder staatlich geförderte Hetze gegen Pädophile als alleinige Urheber aller sexuellen Gewalt die Lage in einem x-beliebigen Vorort plötzlich so unübersichtlich werden lässt! Gleichzeitig bieten sich hier reihenweise Gelegenheiten zum Gegensteuern: Der Urheber der öffentlichen Denunziation Rainer Spindler hat diese Situation verursacht. Also möge er auch für die Kosten aufkommen, denn seine Pflicht wäre es gewesen, Tanja Krienen oder seinen Helfer unmittelbar nach der Verleumdung anzuzeigen statt ihm den Honig aus der künstlichen Muschi zu saugen.
Auch dieser kann rechtlich belangt werden, fragt sich nur, ob man das Recht auch bis nach Spanien durchsetzen kann, es hängt ab von der Gründlichkeit unserer Behörden. Mal sehen, ob sie ihre Arbeit leisten.
Jede Reaktion des Staates die unterhalb der Schwelle zur Strafverfolgung gegen die Urheber bleibt, ist eine Förderung von Sicherheitsrisiken und berechtigt jeden, den Staat als Quelle von Unsicherheit und Gewalt zu politischen Zwecken zu bezeichnen. Daran ändert auch der üppige Schutz nichts, den man Dieter zukommen ließ. Ich finde es sogar in Ordnung, wenn er feixend am Fenster steht, während staatliche Beschäftigte die Fehler der Politik ausbaden müssen. Andere, die es treffen kann und traf, werden daraus weniger Vergnügen ziehen oder gezogen haben - gönnen wir es ihm.
Unna wird zeigen, ob es sich lohnt, als Teilnehmer einer solchen Veranstaltung so wie heute die Eskalation zu vermeiden oder ob weitere Polarisation nötig sein wird, bis der Staat auch die Persönlichkeitsrechte von Pädophilen achtet und ihre verletzung konsequent verfolgt.

Sakura

geschrieben von K13 - Online am 18.10.2004 - ID: 239 - 2977 mal gelesen Drucken

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