Felix, mon amour (BL-Roman-Goyke)

Goyke, Frank
Felix, mon amour

Gebundene
Ausgabe: 539 Seiten
Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf; Auflage: 1. Aufl. (1996)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3896020544
ISBN-13: 978-3896020543
 
 
 
Stephan, Beamter in der Jugendgerichtshilfe, liebt Jungen auch privat. Auf einmal hat er es mit dreien gleichzeitig zu tun: Marcus, den er in einer Kneipe abge-schleppt hat, Martin, der ihn ständig ausnutzt, und Felix. Felix lernt er in einem Gerichtsverfahren kennen, und trotz vieler Schwierigkeiten entwickelt sich zwischen den beiden die große Liebe. Das nähere Umfeld von Stephan ist ihm wohlgesonnen: die Mutter bekocht seine Jungs, und sein Vorgesetzter lädt ihn samt Liebhaber zu Partys im Schrebergarten ein. Wenn es doch nur immer so schön und einfach wäre... 

Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.

Etwas hatte sich verändert. Bevor ich die Augen aufschlug, nahm ich es schon wahr. Mein Laken war naß vom Schweiß, mein Körper fühlte sich glitschig an wie der eines Fisches, aber das war es nicht. Es war ein Geruch. Etwas in meinem Schlafzimmer roch anders als üblich. Daß dieses Zimmer von einem Spermageruch erfüllt war, war nichts Ungewöhnliches. Es war etwas neben diesem Arom. Etwas Fremdes. Ich öffnete die Augen. Es war ein fremder Körper.

Mein Bett war breit, der fremde Körper hatte sich von mir fortgerollt. Wegen der Hitze war er nicht nur unbekleidet, sondern auch unbedeckt; es war ein schlanker, schweißbedeckter Jungenleib. Ich versuchte mich zu erinnern, wie er in mein Bett gekommen war; Jungenleiber fielen schließlich nicht vom Himmel in fremde Betten, obwohl dieses für mich kein fremdes Bett war. Ich war ausgegangen. Ich hatte ein Wochenende vor mir gehabt und war ausgegangen. Ich hatte mein Gesicht eine halbe Stunde mit Ägyptischer Heilerde behandelt, hatte gebadet, mich rasiert, mich parfümiert, mich in Schale geschmissen. Ich hatte mich für Weiß entschieden, für eine weiße Hose und ein weißes Shirt. Weiß reflektierte das Sonnenlicht. Das war ein bißchen albern gewesen, weil die Sonne nachts zwar schien, aber auf der anderen Hälfte der Erde. Weiß stand mir einfach. Ich bin kein Sonnenbader und verabscheue den Sommer wegen seiner Hitze, aber selbst wenn ich mich nur im Schatten aufhalte, werde ich rasch braun.


Die Printausgabe befindet sich in unserer umfangreichen Bibliothek. Das Buch ist in Neu und ab Verlag im Buchhandel vergriffen. Gebrauchte Exemplare finden Sie über MFoxes bei Amazon.de

(Ersteinstellung am 1. April 2006 - aktualisiert am 23. Februar 2016)

geschrieben von Goyke, Frank am 23.02.2016 - ID: 133 - 3550 mal gelesen Drucken

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