CAMPO-Interview mit K13-Online - 4. Ausgabe
CAMPO-Interview mit K13-Online

Das folgende Interview mit Dieter Gieseking wurde in CAMPO Nr. 4 I/2004 gedruckt.

Der CAMPO sprach auch mit dem Chefredakteur der Online-Redaktion „Krumme 13“, Dieter Gieseking (laut „Frankfurter Rundschau“ „Deutschlands berühmtester Pädophiler“), dessen Internetportal Informationen, Meldungen und eigene Recherchen aus dem Bereich der Pädophilie und Päderastie veröffentlicht.

„Ich habe Verständnis für die echten Opfer sexueller Gewalt!“

CAMPO: Immer wieder hören wir in der Öffentlichkeit von Morden an Kindern, Vergewaltigungen und schweren Fällen sexuellen Missbrauchs. Ist es angesichts dieser Vorkommnisse nicht aussichtslos um mehr Verständnis für Sexualität zwischen Erwachsenen und Jugendlichen zu werben?

Dieter Gieseking: Die Pädophilie, also die Liebe und sexuelle Zuneigung von Erwachsenen zu Kindern, hat einen Anspruch auf Anerkennung und Akzeptanz in unserer Gesellschaft. Entgegen der öffentlichen Meinung und Berichterstattung in den Medien wenden Pädophile bei ihren einvernehmlichen Beziehungen grundsätzlich keine Gewalt an, so dass bei den Jungs oder Mädchen auch kein Schaden entsteht. Die wenigen Ausnahmen werden durch die Boulevardpresse gehetzt und dadurch entsteht in der Bevölkerung ein verzerrtes Bild von den Pädophilen als eine sexuelle Minderheit. Die Sensationslust hat Vorrang vor sachlich fundierter Information und Aufklärung. Diese Missstände zu ändern ist die Aufgabe von uns allen.

CAMPO: Wieviele Pädophile und Päderasten leben schätzungsweise in Deutschland?

Dieter Gieseking: Nach meinem Wissen gibt es leider noch keine genaue wissenschaftliche Studie darüber. Demnach wäre es die dringend notwenige Aufgabe der Politik, solche Untersuchungen bei den Sexualforschern in Auftrag zu geben. Dabei würde man wohl zu dem Ergebnis kommen, dass es weit aus mehr pädophil-fühlende Menschen gibt wie bisher angenommen. Ich gehe davon aus, dass es etwa 1% der Bevölkerung sind.

CAMPO: Muss die gleichgeschlechtlich ausgerichtete Pädophilie als eine Variante der Homosexualität eingestuft werden? Rosa von Praunheim scheint keine lineare Verbindung und Interessenvermengung zu sehen.

Dieter Gieseking: Bei der homosexuellen Pädophilie (Päderastie-Knabenliebe-Boylove) gibt es schon kulturelle und historische Verknüpfungen zur Homosexualität unter Erwachsenen. Zur Pädophilie gehören aber auch die heterosexuellen Pädophilen(Girllover). Die Lebenswelten von Pädophilen und Homosexuellen unterscheiden sich aber im Prinzip deutlich. Die inzwischen etablierten Homosexuellenverbände hatten sich damals vor etwa 10 Jahren von den Pädophilengruppen losgesagt, um ihre eigene Emanzipation voranzubringen.

CAMPO: Gibt es noch einen Ausweg aus dem „sexualkulturellen Mainstream“ von dem Prof. Lautmann sprach oder stehen die Pädophilien und Päderasten völlig allein?

Dieter Gieseking: Aus meiner Sicht sind die Pädophilen in Gesellschaft und Politik noch auf sich selbst gestellt. Die Desinformation in zu vielen Medien ist so groß und der damit geschürte Hass auf Pädos ist so menschenverachtend, dass nur vereinzelt Menschen bereit sind sich auf die Seite von verfolgten Pädophilen zu stellen. Ich bin auch der Meinung, dass es primär die Aufgabe der Pädophilen selbst ist sich zu emanzipieren und zunächst besser zu organisieren. Sie müssen raus aus ihren Pädo-Gettos ins alltägliche Leben, müssen sich selbst outen und kämpfen. Solange die Angst jedoch größer ist als der Wunsch zu seinen Gefühlen zu stehen, kann es keine gesellschaftliche Verbesserung der sehr schlechten Situation geben.

CAMPO: Gibt es eine einheitliche Szene der Pädophilien und Päderasten und wie sieht der politische Zusammenhalt aus?

Dieter Gieseking: Es gibt im Internet einige Pädoforen (Jungsforum, Pädoforum und nicht zu letzt unsere Leser, sowie diverse Politikforen) wo sich Gleichgesinnte treffen und diskutieren. Darüber hinaus gibt es einige Pädo-Selbsthilfegruppen. Dass diese untereinander wirklich gut und effektiv kooperieren ist mir nicht bekannt. Es sind überwiegend Einzelpersonen, die sich im Internet anonym mit ihren Nicknamen zu Wort melden und so viele Meinungen vertreten wie es User gibt. Von echter gesellschafts-politischer Öffentlichkeitsarbeit oder gar parteipolitischem Engagement kann derzeit überhaupt keine Rede sein. Es mangelt den wenigen Pädo-Aktivisten an passiver oder aktiver Unterstützung von der Pädo-Basis. Erst wenn sich die inneren Strukturen erheblich verbessert haben besteht die Möglichkeit einer geschlossenen und organisierten Emanzipationsbewegung in Deutschland.

CAMPO: Auch Katharina Rutschky fragt sich ja, ob jene Kinderschützer, die mit dem „Tunnelblick“ der Sexualität auf der Spur sind, wirklich von ehrlichem Engagement getrieben werden. Welche Erfahrungen hat die Redaktion „Krumme 13“ mit diesen Organisationen gemacht?

Dieter Gieseking: Man muss auf der so genannten Gegenseite des Kinderschutzes auch differenzieren. Dort gibt es den staatlichen Kinderschutz, Opfervereinigungen (z.B. Schotterblume, Regenbogenwald usw..) und fanatischen "Kinderschützer" a la „Carechild“ oder Pädohunters. Letztere wollen nicht die Kinder schützen, sondern die Pädophilen vernichten. Bei den Opfervereinigungen gibt es einige Berufsopfer, die meinen, ihren Hass auf ihre damaligen Täter pauschal auf alle Pädophilen ausdehnen zu müssen. Ich habe Verständnis für die echten Opfern tatsächlicher sexueller Gewalt in der Kindheit, aber diese wahren Opfer sollten sich auf ihre Aufgaben und Zielsetzungen beschränken und dürfen uns nicht mit unlauteren Mitteln bekämpfen. Es gibt Tag täglich einvernehmlich pädophile Beziehungen, die von Freundschaft, Liebe und Sexualität geprägt sind. Deshalb ist es notwendig, sich für eine entsprechende Strafrechtsreform einzusetzen, die allen Beteiligten gerecht wird.

Das Gespräch führte Tanja Krienen

Dieter Gieseking (48), ehemals Polizeimeister im GSE, ist Chefredakteur der interaktiven Webseite K13-Online, die auf journalistische Weise über das Thema der Pädophilie, Päderastie und Homophile aus der Sicht der Betroffenen berichtet - www.k13-online.krumme13.org -In den Jahren 1995/96 war er auch Herausgeber der damaligen Zeitschrift zur Emanzipation der Pädophilie, die den Namen „KRUMME 13“ trug. Weitere Arbeitsgebiete sind die Gefangenenhilfe und der Online-Shop mit Fachbüchern und Literatur.

Quelle:
http://www.campodecriptana.de/index.php?page=ausgabe4
geschrieben von K13 & Campo am 20.05.2006 - ID: 178 - 5057 mal gelesen Drucken

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