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Text - Landtag Hessen: Sarah Sorge(GRÜNE) zur Sexualwissenschaft Uni Frankfurt |
Frage zum Thema Bildung und Forschung vom 06.07.2011
Sehr geehrte Frau Sarah Sorge !
Wie ich einer aktuellen Pressemitteilung von Bündnis90/Die Grünen in Hessen entnommen habe wurde erneut eine Kleine Anfrage an den Landtag bezüglich dem Erhalt der Sexualwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt a. M. gerichtet hier:
http://www.gruene-hessen.de/landtag/pressemitteilungen/gruene-fragen-nach-z
Dazu möchte ich Sie ergänzend fragen, ob und in welcher Form an der Uni Frankfurt auch zum Thema der Pädophilie/Pädosexualität geforscht werden soll ?
Für eine möglichst ausführliche Antwort danke ich Ihnen.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Gieseking
K13online Redaktion
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Antwort von Sarah Sorge vom 8. Juli 2011
Sehr geehrter Herr Gieseking,
die Sexualmedizinische Ambulanz des Uniklinikums der Goethe-Universität Frankfurt am Main – und davor bis zu dessen Schließung im Jahr 2006 das Institut für Sexualwissenschaft – befasst sich klinisch und wissenschaftlich mit allen sexuellen Störungen, darunter auch der Pädosexualität. Wir halten die Arbeit der Sexualwissenschaftlichen Ambulanz für enorm wichtig sowohl aufgrund ihrer Forschungsarbeit als auch für die Behandlung beispielsweise von Pädophilen/Pädosexuellen. Es geht unter anderem darum Pädophilen Hilfe anzubieten, damit sie ihre Pädosexualität nicht ausleben und für Kinder keine akute Gefahr darstellen.
Eine fundierte Forschungsarbeit und Hilfe für potentielle Täter ist unserer Auffassung nach ein wichtiger Baustein in der Arbeit gegen sexuellen Missbrauch. So hat ein wissenschaftlich begleitetes Präventionsprojekt der Charité in Berlin gezeigt, dass die Neigung, Sex mit Kindern haben zu wollen, nicht heilbar ist, dass mit einer Therapie pädophiler Missbrauch aber oft verhindert werden kann.
In einem Artikel der FAZ vom 30. Mai 2007 heißt es: "Das Projekt, das im Sommer 2005 begann, war sehr umstritten. Mit therapeutischen Hilfen für Kinderschänder - oder auch möglichen Tätern - rüttelte die Klinik an einem Tabu. Die Uni-Klinik argumentierte jedoch immer im Sinne des Kinderschutzes: Es gehe darum, pädophile Männer zu erreichen, bevor sie zu Tätern werden. Die Kinderschutz-Stiftung "Hänsel und Gretel", die den neuen Ansatz finanziell unterstützte, sieht den ungewöhnlichen Weg durchweg positiv. Es gebe nun nachweislich Therapieformen, die Männer davon abhalten könnten, Kinder sexuell zu missbrauchen, sagte die Stiftungsvorsitzende Barbara Schäfer-Wiegand. Seit 2005 haben sich rund 550 Männer - und auch eine Frau - anonym bei der Charité gemeldet. Rund 90 von ihnen nahm das Institut für Sexualwissenschaften in das Programm auf. Die Hoffnung, von ihrer Neigung geheilt zu werden, mussten die Ärzte den Betroffenen nehmen. Der Wunsch nach Sex mit Kindern ist nach Angaben der Ärzte Schicksal - ähnlich wie zum Beispiel Homosexualität. Mit ihrer Therapie können die Ärzte bei ihren Patienten dennoch viel erreichen: Mitgefühl mit Kindern als Opfer und mehr Selbstkontrolle zum Beispiel. Im Notfall auch den Einsatz von Medikamenten."
Die Charité hat zudem auf ihrer Homepage hilfreiche Informationen, die hoffentlich dazu führen, dass pädosexuell Veranlagte nicht zu Tätern werden: kein-taeter-werden-ppd.charite.de .
Ich meine, dass solche Hilfeangebote gesellschaftlich sehr wichtig sind, da sie dazu beitragen können, den sexuellen Missbrauch von Kindern zu verhindern.
Mit freundlichen Grüßen
Sarah Sorge
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Abgeordnetenwatch: Sarah Sorge(Bündnis90/Die Grünen) antwortet auf K13online-Befragung zum Institut für Sexualwissenschaft an der Universität Frankfurt a.M. - vom 10.07.2011
Sarah Sorge: "Wir halten die Arbeit der Sexualwissenschaftlichen Ambulanz für enorm wichtig sowohl aufgrund ihrer Forschungsarbeit als auch für die Behandlung beispielsweise von Pädophilen/Pädosexuellen"
Das ordentliche Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst im Landtag von Hessen, Sarah Sorge, hat auf unsere Frage zur Zukunft des Instituts für Sexualwissenschaft an der Uni Frankfurt geantwortet. Die Landtagsabgeordnete von Bündnis90/Die Grünen hatte eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gerichtet. In ihrer Antwort verweist Frau Sorge auf das Berliner Präventions-Projekt "Lieben Sie Kinder mehr, als Ihnen lieb ist" und zitiert aus einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung(FAZ) vom 30. Mai 2007. Im Bundesland Hessen gibt es bisher noch kein Projekt nach dem Beispiel "Kein Täter werden". Lesen Sie weiter mit einem Klick...
http://k13-online.krumme13.org/news.php?s=read&id=2013
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