"...die Geschichte lehrt, aber sie hat keine Schüler." - INGEBORG BACHMANN
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Text - Pädophilie - Leipziger Studie (Vogt)

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Rezension von Dieter Gieseking von K13online
am 13.08.2006

Prof. Dr. Rüdiger Lautmann erläutert in seinem vorangestellten Geleitwort die neuste und hochaktuelle Studie zum Thema der Pädophilie in Deutschland. Lautmann hatte in den 90iger Jahren selbst eine ähnliche Studie durchgeführt. Sein damaliges Buch - Die Lust am Kind - ist heute leider nicht mehr im Handel erhältlich. Die Leipziger Studie von Vogt ist das Ergebnis einer Diplomarbeit und wurde von Dr. Kurt Seikoswki(GSW) als hervorragend bewertet. Beide Sexualwissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass diese Studie bisher die umfangreichste und beste Untersuchung über pädophile Männer ist. Ergänzt wird die Studie mit einer Stellungnahme von Sylvia Tanner von der privaten Schweizer Beratungsstelle für pädophil-liebende Menschen und dessen Angehörige. Bei allem Lob für diese dringend notwendige und aufschlussreiche Studie muss allerdings in einem Punkt auch Kritik angebracht werden. Als Schlussfolgerung und Empfehlung hält Vogt die Forderung pädophiler Aktivisten nach Legalisierung einvernehmlicher Beziehungen zwischen Kindern und Erwachsenen für kontraproduktiv. Die gesellschaftliche Akzeptanz hat für Ihn Priorität, nicht die politische und rechtspolitische Änderung des Strafgesetzbuches. Die wenigen pädophilen Aktivisten werden dieser Zurückhaltung kaum zustimmen können. Wenn auch die gesellschaftliche Akzeptanz eine wichtige Voraussetzung ist so kann eine Strafrechtsreform, die allen Beteiligten gerecht wird, nicht hinten angestellt werden. Beides muss parallel laufen und ist machbar. Ob dies über die Jahre möglich ist wird primär am Verhalten der Pädophilen selbst zu messen sein. Die Pädophilen müssen sich mehr wie bisher der öffentlichen Diskussion stellen und selbstbewußt zu Ihrer sexuellen Identität stehen. Die Gesellschaft, Kinderschutz, Medien und alle Menschen haben einen Anspruch darauf zu erfahren wie Pädophile denken, lieben und handeln. Diese Studie leistet einen wichtigen Beitrag, um dieses Fernziel eines Tages erreichen zu können. Je mehr Pädophile sich daran passiv oder aktiv beteiligen desto größer werden die Chancen. Die Gesellschaft wird erkennen, dass Pädophile genauso fühlen und lieben wie DU und ICH. Gewalt gegen Kinder ablehnen und genauso verurteilen wie die Mehrheit der "Normalos". Besonders geeignet ist dieses Buch daher für: Pädagogen, Eltern und Erzieher, Kinderschützer und Opfervereine, Hörfunk- TV- und Printmedien, Sexualwissenschafter und Politiker sowie alle Menschen, die sich einen Einblick in die Lebenswelt von Pädophilen verschaffen wollen. Widerspricht dieses Buch doch all den Vorurteilen und Meinungen aufgehetzter Bevölkerungsteile, die jede Toleranz, Humanität und Vernunft verloren haben. Mit einer umfangreichen Literaturliste wird das wissenschaftliche Werk von Vogt vollendet. Nun muss es nur noch gekauft und gelesen werden. Dafür wünsche ich dem Autor und Verlag viel Erfolg und Glück. Im Interesse aller Kinder/Jugendlichen und der betroffenen Pädophilen.



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