Gefangenen-Post vom BL-Admin(1) | |
Urteilsverkündung im Siloah-Krankenhaus Pforzheim: Landgericht Karlsruhe verurteilt Administrator eines Forums für junge Schwule zu 4 Jahren Freiheitsstrafe - vom 15.08.2011 Richter Meyer: Keine Vergewaltigung(§ 177) - Keine Sicherungsverwahrung(§ 66) * Verstoß gegen Führungsaufsicht(§ 145a) + Einvernehmlicher Sexualverkehr unter Ausnutzung einer "Zwangslage" (§ 182 Abs. 1, Nr. 1) An einem ungewöhnlichen Ort mußte der Vorsitzende Richter Hermann Meyer das Urteil des Landgerichts verkünden. Ein Schöffe lag wegen einer plötzlichen Erkrankung im Pforzheimer Siloah-Krankenhaus. Das Gericht folgte in seiner mündlichen Urteilsbegründung in fast allen Punkten der Argumentation des Verteidiger Marc Jüdt. Von der Anklage der Staatsanwaltschaft der Vergewaltigung & Sicherungsverwahrung blieb lediglich ein Verstoß gegen die Weisungen der Führungsaufsicht sowie die Ausnutzung einer "Zwangslage" beim beiderseitig gewollten und einvernehmlichen Sexualverkehr zwischen dem Administrator & dem 15-jährigen Jungen Domian übrig. Lesen Sie weiter mit einem Klick... http://k13-online.krumme13.org/news.php?s=read&id=2049 ************************************************* Weil wir über die Gerichtsverhandlungen des Admins im obigen News ausführlich berichtet haben, setzen wir unsere Berichterstattung jetzt auch im regulären Strafvollzug des BL-Gefangenen fort. Von den vier Jahren Freiheitsstrafe sind durch die Untersuchungshaft(U-Haft) & begonnenen Strafhaft schon fast 1 Jahr verbüßt. Bisher haben jeweils zwei Briefwechsel stattgefunden, und wir haben nun die Genehmigung von Ihm erhalten, einen Teil seiner Briefe zu veröffentlichen. Im Folgenden publizieren wir eine Seite von insgesamt vier Seiten seines Briefes vom 4. Januar 2012: Hallo Dieter! ...Nachdem mein Urteil mittlerweile rechtskräftig ist, wurde ich in eine andere JVA zur Strafvollstreckung verlegt. Die Zeit in U-Haft war psychisch sehr belastend für mich. Vor allem das Damokles-Schwert(SV) die über einem schwebte, machte das ganze unerträglich. Man weis einfach nicht was auf einen zukommt. Man kennt die Ermittlungsakten, die Aussagen, die Polizeiberichte und kann dadurch ja schon seine Gedanken kreisen lassen. Man weis, dass die Dinge die da drin stehen nicht so ganz der Wahrheit entsprechen und ist nun hoffungslos ausgeliefert. Gerade mit so einem Delikt in Haft ist es nicht gerade berauschend. Man muss versuchen einen Mittelweg zu finden. Sich auf der einen Seite nicht verkriechen und auf der anderen Seite nicht zu sehr vorpeitschen. Ein Durchschnittsgefangener sein, nur so "überlebt" man. Jedoch muss man verdammt aufpassen, wem man sich anvertraut, denn wenn aus Kumpeln Feinde werden, können diese einen in der Hand haben. Mein einziger Ansprechpartner in der Zeit war eigentlich der kircheliche Dienst. Nur hier konnte man sich offen die ganze Last von der Seele reden. Man hofft, dass die Verhandlung bald vorüber ist und man Gewissheit bekommt. Dann kam die Verhandlung. Die Anklageschrift und die Ankündigung, dass die Verhängung der SV beantragt wird. Die Befürchtung bekommt Gewissheit. Die Gesichter der Richter und Staatsanwaltschaft nach meiner Aussage sprach Bände. Ich hatte den Eindruck, dass man sagen konnte was man wolle, geglaubt wird einem so oder so nicht. Dann kam die Aussage des "Opfers" und warum auch immer er sich entschieden hat jetzt doch weitgehendst die Wahrheit zu sagen weis ich nicht aber mir fiel ein Stein vom Herzen. Auch wenn die Staatsanwaltschaft im weiteren Verlauf sich immer nur auf die polizeiliche Aussage bezog und nicht auf die vor Gericht, so keimte ein wenig Hoffnung auf, zumindest bis zu den Plädoyes als ich merkte, dass die Staatsanwaltschaft nicht auf die Anklagevorwürfe der Anklageschrift verzichtete. Endgültige Gewissheit gabs dann nach dem Urteil, die SV wurde nicht verhängt und obwohl die Strafe augenscheinlich etwas hoch aussieht, so bin ich in Anbetracht dessen, was ich hätte bekommen können, wenn die Verhandlung und Aussagen anders verlaufen wären, zufrieden. Eine Zitterpartie begann dann allerdings noch als ich mitbekam, dass von Seiten der Staatsanwaltschaft Revision eingelegt wurde. Diese wurde jedoch nach vorliegen des schriftlichen Urteils zurückgezogen. Nun bin ich hier und warte auf die Konferenz zur Erstellung des Vollzugsplanes. Hier wird entschieden, wie der weitere Vollzugsverlauf von statten geht. Durch diese Verurteilung ist nun auch mein soziales Umfeld bis auf zwei/drei Personen stark gesunken, was einen auch ein Stückweit einsam macht. Abwechslung bringt im Moment hauptsächlich die Arbeit in der JVA und jeder Brief den man bekommen würde, bringt auch ein Stückweit Abwechslung im "tristen" Gefängnisalltag. Wenn ihr also Lust und Zeit habt auf eine nette Brieffreundschaft, würde ich mich sehr freuen, so könnt ihr mir den Alltag hier ein wenig verbessern. Die genaue Anschrift bekommt ihr beim Admin. Viele Grüße aus der JVA und bis zum nächsten Mal. Gruß (Signatur) ------------------------------------------------- Wer mit dem Admin eines ehemaligen Forums für junge Schwule eine Brieffreundschaft in eine deutsche JVA beginnen möchte, der nimmt mit uns Kontakt auf an: [email protected] - Wir teilen diesem Bewerber dann ggf. die postalische Anschrift der JVA mit. Die Brieffreundschaft sollte am Besten über den ganzen Zeitraum der Inhaftierung andauern - und möglichst auch nach seiner Freilassung weiter bestehen bleiben. Für eine mögliche vorzeitige Entlassung von zum Beispiel 2/3 Strafe oder für Vollzugslockerungen wirkt sich u.a. sehr positiv aus, wenn der Gefangene soziale Kontakte in Freiheit hat. Mit dem Aufbau dieser sozialen Kontakte kann sofort begonnen werden. Neben Brieffreundschaften sind später natürlich auch Besuche in der JVA möglich. Neue Freundschaften können entstehen, die sowohl dem Gefangenen als auch dem Brieffreund in Freiheit von Nutzen sein können. Motto: Wer Anderen Hilfe gibt, kann auch Hilfe erwarten. Wer Hilfe annimmt, der sollte auch Hilfe geben. In diesem Sinne würden wir uns freuen, wenn wir durch diese Veröffentlichung neue Brieffreunde für den BL-Admin gewinnen würden. Vielen Dank - auch im Namen des Gefangenen. |
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geschrieben von K13online am 08.01.2012 - ID: 937 - 3558 mal gelesen |
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