"Ich fürchte nicht die Rückkehr der Faschisten in der Maske der Faschisten, sondern die Rückkehr der Faschisten in der Maske der Demokraten" - Theodor Adorno
Frankfurter Allgemeine Zeitung(FAZ): Distanzierungstango in der Pädofrage - von Prof. Dr. Walter und Dr. Stephan Klecha(Göttinger Institut für Demokratieforschung)
16.08.2013
Debatte zur Revision der §§ 174-176 StGB: Bei einer Veranstaltung in der Bonner Beethovenhalle 1980 waren Vertreter der CDU, der Grünen, der SPD und für die Freien Demokraten der damalige Generalsekretär Günter Verheugen anwesend
Die Zwischenergebnisse der Studie über Pädophilie, die am Montag dieser Woche in der FAZ veröffentlicht wurden, sorgen für Aufregung. Ex-FDP-Generalsekretär Günter Verheugen spricht von einer "Riesensauerei". Studienleiter Franz Walter antwortet in einem Gastbeitrag bei SPIEGEL-Online auf seine Kritiker. Es gibt eine Fülle von Quellen in vier Schwulenzeitschriften: "Don", "du & ich", "Gay-Journal" und "him/applaus", die belegen, dass Verheugen einer Revision des Sexualstrafrechts zustimmen könnte. Mit diesem Sieg in der Tasche zog Verheugen von der Veranstaltung ab. Vor und auf der Veranstaltung in der Bonner Beethovenhalle "Parteien auf den Prüfstand" hatten die Veranstalter ihre Forderungen aufgelistet, darunter auch die folgenden: Entkriminalisierung einvernehmlicher sexueller Handlungen in den §§ 173, 174, 175, 176, 180, 182, 183a, 184, 184b, 184c StGB. Lesen Sie den Distanzierungstango mit einem Klick auf mehr....
Zitate: Veranstaltung in der Bonner Beethovenhalle Anwesend waren Vertreter der CDU, der Grünen, der SPD und für die Freien Demokraten der damalige Generalsekretär Günter Verheugen. Die Vertreter von SPD und CDU hatten wenig oder nichts zu liefern, was dem Publikum hätte gefallen können. Selbst Grünen-Mann Corny Littmann war zurückhaltend mit dem, was er im Namen der Grünen vertreten durfte, war kesser dagegen bei den Positionen, die er als private Person verkündete. Die Veranstalter und das Organisationsumfeld applaudierten am stärksten den Aussagen von Verheugen. In der "FAZ" fassten wir das so zusammen: "Die Grünen waren also, wie es in den Berichten von Teilnehmern aus der Schwulen- und Pädophilenszene hieß, hinter dem Stand der epochemachenden FDP-Erklärung geblieben, die sich für die ersatzlose Streichung des damaligen § 175 StGB (Verbot sexueller Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts) einsetzte und deren damaliger Generalsekretär Günter Verheugen persönlich auch eine Revision der Paragrafen 174 und 176 für möglich hielt."
Günter Verheugen reagierte darauf nun empört, redet von "Verleumdung", von einer "Riesensauerei" und "wissenschaftlicher Schlamperei" - weil ich nicht mit ihm geredet hätte. So die Meldung bei der Nachrichtenagentur AFP: "Ex-FDP-Generalsekretär Verheugen weist Pädophilie-Vorwurf zurück. "Pädophilie war kein Thema und ich kann ausschließen, dass ich mich dazu jemals geäußert hätte", sagte Verheugen der "Welt". Es habe nach seiner Erinnerung in der fraglichen Zeit überhaupt keine innerdeutsche Parteiendiskussion um sexuellen Kindesmissbrauch gegeben - "weder bei der FDP, noch bei SPD, noch bei der Union", sagte Verheugen weiter. Er erinnere sich "vage, dass es damals in der deutschen Öffentlichkeit eine Diskussion über die unterschiedlichen Schutzalterbestimmungen für männliche und weibliche Jugendliche im damaligen StGB gab". Aber auch an dieser Debatte habe er sich nach seiner Erinnerung nicht aktiv beteiligt.
K13online Anmerkungen
Der Artikel in der FAZ ist der bisher Beste zur Pädophilie-Debatte in den Deutschen Mainstream-Medien - und liegt hier auch als PDF-Datei vor.
Nach dem Erscheinen in der FAZ führt der frühere FDP-Generalsekretär und ehemalige SPD-Politiker der Europäischen Kommission Verheugen einen Distanzierungstango erste Güte vor. Warum kann auch ER nicht zu seinen früheren Positionen stehen? Warum haben solche Politiker heute alle Gedächnislücken? Hat der heutige Zeitgeist einer Pädophilen-Feindlichkeit den Politikern den Verstand geraubt? Der Mut zur Wahrheit ist keine Schande. Im Gegenteil!!! http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_Verheugen
Die WELT: Fülle von Quellen" für Äußerungen Verheugens
Zitate Parteienforscher Franz Walter wehrt sich gegen Vorwürfe des früheren FDP- und heutigen SPD-Politikers Günter Verheugen, er habe ihm fälschlich die Unterstützung pädophiler Forderungen unterstellt. Walter ist mit Recherchen über den Einfluss von Pädophilie-Befürwortern in der Anfangszeit der Grünen beauftragt.
In einer am Montag in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) erschienenen Analyse hatte er unter anderem über ein Treffen der Schwulen-, Lesben- und Pädophilenbewegung mit den Vertretern mehrerer Parteien im Jahr 1980 berichtet. In diesem Rahmen habe der damalige FDP-Generalsekretär Verheugen gesagt, persönlich halte er "auch eine Revision der Paragrafen 174 und 176 für möglich". Diese beiden Paragrafen stellen den Missbrauch von Kindern und Schutzbefohlenen unter Strafe.
Späte Öffentlichkeit in der Bild-Zeitung: Deutsche Studien- und Arbeitsgemeinschaft Pädophilie & das Fachbuch - Pädophilie Heute - Hohmann/FörsterVerlag - vom 13.08.2013 SPIEGEL-Online Politik: Parteien und Pädophilie - Forscher Walter erwartet weitere Enthüllungen & Keine Partei solle sich zu weit aus dem Fenster lehnen
Die "Deutsche Studien- und Arbeitsgemeinschaft Pädophilie"(DSAP e.V. Krefeld) erhält in einem aktuellen Artikel der BILD-Zeitung nach jetzt über 30 Jahren eine unverhofft große Öffentlichkeit. Auch das Fachbuch "Pädophilie Heute" aus dem Jahre 1980 wird bei BILD-Online gezeigt & in der BILD-Printausgabe mit dem Coverfoto gedruckt. Zuvor hatte K13online vom BILD-Journalisten eine entsprechende Anfrage erhalten. Der Parteienforscher Prof. Franz Walter kündigt bei SPIEGEL-Online und in der FAZ weitere Enthüllungen an. Er rät allen Parteien, sich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Nach den GRÜNEN und der FDP-Politikerin Dagmar Döring sowie den früheren Jungdemokraten der FDP werden nun erstmals auch SPD-Politiker genannt. Das Spektrum der Pädophilen-Bewegung der 1980er Jahre ging weit über die parteipolitische Ebene hinaus in die Sexualwissenschaft, Literatur und Medien...! Namhafte Experten findet man auch in dem Fachbuch "Pädophilie ohne Grenzen(Theorie, Forschung, Praxis)" aus dem Jahre 1997. Alle diese Menschen sollen sich geirrt haben? Das ist nahezu ausgeschlossen. Der Mut zur Wahrheit wird kommen... http://krumme13.org/news.php?s=read&id=2586
u.v.a.m...
geschrieben
von K13online Redaktion [Druckansicht]
Kommentare
von K13online am 16.08.2013
Deutsches Jungsforum: Ein Zeitzeuge schrieb dazu Folgendes an die Wissenschaftler:
Nach der Lektüre des Artikels in der FAZ vom 12.08.13 hätte ich eine kleine Korrektur an den Ereignissen in der Beethovenhalle anzubringen.
Damals war ich zusammen mit Eberhard Zastzrau an der Vorbereitung beteiligt. Wir waren beide bei er AG Öffentlichkeitsarbeit der AHA (Allgemeine Homosexuelle Arbeitsgemeinschaft e.V.) Berlin. Sozusagen die Kontis (Realos), die einen parlamentarischen Prozess wollten und den politischen Dialog mit den Parteien.
Dass uns die Indianerkommune eine solche Veranstaltung zerstören könnte, war uns klar. Daher versuchten wir frühzeitig sie "vernünftig" einzubinden und führten ausführliche Vorgespräche u.a. mit U. K. (der unter wechselnden Namen immer noch als Jugend-Kommunarde bis heute aktiv ist).
Es gelang auch im Vorfeld mit den Indianern ein Übereinkommen abzuschließen, dass ihnen im Rahmen der Beethovenveranstaltung ein Zeitraum zur Verfügung gestellt werden sollte, indem sie ihre radikalen Kinderrechts-Forderungen UNGEHINDERT vortragen und zur Diskussion stellen sollten.
Dazu gehörten nicht nur ihre Sexual-Forderungen sondern vor allem auch die Abschaffung der Schulpflicht und das Recht jederzeit von zu Hause auszuziehen und sich neuen Bezugspersonen anzuschließen.
Wir hatten einen Programmablauf vereinbart, der den "Indianern" einen bestimmten Platz zugewiesen hatte. Und nach meiner Erinnerung haben diese sich zunächst auch daran gehalten und auf ihren "Auftritt" diszipliniert gewartet.
Weder haben sie mit Stinkbomben geworfen noch mit Trillerpfeifen agiert um die Veranstaltung zu stören. Denn sie hatten ja ein Interesse dran zukommen und gehört zu werden.
Diese traten als effeminierte Tunten im Fummel auf und hatten Trillerpfeifen und Stinkbomen im Gepäck. Durch die gute Akustik in der Halle genügten 3-5 "Trillergilrls" um eine Diskussion zu verunmöglichen. Das vereinbarte Konzept war nach einiger Zeit nicht mehr durchzuhalten. Als sich abzeichnete, dass die Veranstaltung abgebrochen werden muss und das Mikrofon verwaist war, ergriffen es einige der Indianerkommune um doch noch zu versuchen sich Gehör zu verschaffen.
Dadurch und wegen der Trillerpfeifen war es schließlich erforderlich, die Gespräche in einem Nebenraum in kleinerem Rahmen fortzusetzen.
Entscheidend gestört und schließlich verunmöglicht wurde die Beethovenveranstaltung also durch die antiparlamentarische Spontifraktion nicht durch die Kommunarden.
Bekannt ist auch die Dokumentation in Buchform: Alle Schwestern werden Brüder, Herausgeber Dieter Bachnick, Berlin, zusammengestellt von R. F. Das Buch ist evtl. antiquarisch erhältlich.
K13online Hinweis an die Medien & Interessierte!!!
Die oben genannte Dokumentation zur Veranstaltung "Alle Schwestern werden Brüder" kann bei uns als PDF-Datei angefordert werden. Gerne vermitteln wir auch einen Kontakt zu den damaligen Zeitzeugen.
Zitate Bei den zeitgeschichtlichen und sozialwissenschaftlichen Göttinger Studien gerät nun auch ein bekannter und anerkannter Hamburger Theatermacher in den Fokus: Cornelius "Corny" Littmann, Besitzer von Schmidts Tivoli auf der Reeperbahn und ehemaliger Vereinspräsident des FC St. Pauli. Littmann, der den Grünen angehörte und Teil des gesellschaftlichen, nicht ökologisch orientierten Flügels war, soll nach Recherchen der Göttinger Demokratieforscher dafür gekämpft haben, dass die Debatte über die umstrittene Streichung der Paragrafen 174 und 176 nicht beendet wird, sondern ergebnisoffen weitergeht.
In einer dem Abendblatt vorliegenden zeitgeschichtlich relevanten "Stellungnahme von Corny Littmann" an den "Arbeiterkampf", dem Organ des Kommunistischen Bundes, heißt es am 5. Mai 1980 (Nummer 174): "Dies kann selbstverständlich zur Folge haben, dass unsere weitergehende Forderung nach ersatzloser Streichung dieser beiden Paragrafen dann beschlossen wird." Corny Littmann, 60, am Dienstag vom Abendblatt zu den damaligen Vorgängen befragt, sagte, er weise die Vorwürfe der Göttinger Wissenschaftler zurück. "Ich habe als Teil des gesellschaftlichen Flügels der Grünen stets dafür gekämpft, dass die Anliegen der Schwulen und Lesben ins Programm kommen. Ich war nie auf der Seite der Pädophilen. Pädophilie muss strafbar bleiben. Das ist meine Haltung damals gewesen. Und das ist sie heute." http://www.welt.de/politik/deutschland/article118990036/Corny-Littmann-und-das-dunkle-Erbe-der-Gruenen.html