Folterabend für Kinderschänder
Pressemitteilung "Gigi" 6. Mai 2003

Politik/Sexualität/Strafrecht

Heute erscheint die Jubiläums-Ausgabe der bundesweit einzigen sexualpolitischen Zeitschrift "Gigi". Nach dem außerordentlich erfolgreichen, nahezu ausverkauften Heft 24 zur den Hintergründen der Pleite des zuletzt nur von Grünen und parteinahen Homosexuellenvereinen am Leben erhaltenen Presseunternehmens QUEER AG schiebt die Redaktion nun ein politisch noch weitaus brisanteres Heft nach mit dem Schwerpunkt

Folterabend für Kinderschänder

Mit einer konzertierten Aktion betreiben die bürgerlichen Parteien in der deutschen Sexualpolitik derzeit einen erneuten gewaltigen Rechtsruck: Seit sechs Monaten arbeiten CDU/CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen intensiv an der gesetzgeberischen Kanalisierung der durch sie und die Medien zuvor geschürten "Kinderschänder"-Hysterie. Ein Antrag und zwei Gesetzesentwürfe zielen im Bundestag auf die Verschärfung des mit dem irreführenden Titel "Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung" überschriebenen dreizehnten Abschnitts des Strafgesetzbuches (StGB

[b]Wenn die sowas lesen, wird denen warm ...



In Trier legte eine Strafrichterin fest, ab wann und wo ein Text verbotene Pornographie wird. Dabei war Sebastian Anders

[url]sebastian-anders.net/k13/wenn_die_sowas_lesen.htm#_edn2
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Im Schwerpunktbeitrag der 25. Ausgabe analysiert "Gigi"-Autor Ortwin Passon anhand zahlreicher Dokumente die sich nur graduell unterscheidenden Konzepte der Bundestagsparteien für eine rigide, an bevölkerungspolitischen Leitlinien orientierte Sexualpolitik. Der ehrenamtliche Richter am Sozialgericht Potsdam verdeutlicht, daß sich die Abgeordneten dabei weder von kriminologischen Fakten noch von sexualwissenschaftlichen Kenntnissen beirren lassen, sondern ausschließlich einem dumpfen "gesunden Volksempfinden" verpflichtet fühlen.



Passon zitiert ferner reihenweise ablehnende bis entsetzte Stellungnahmen anerkannter Fachverbände (so den Kinderschutzbund) und wissenschaftlicher Einrichtungen zu den Gesetzesvorhaben, die belegen: Bei der geplanten Verschärfung geht es nicht um den Schutz der sexuellen Selbstbestimmung und erst recht nicht der von Kindern und Jugendlichen, für die die Gefahren sogar noch steigen. Gegenstand ist vielmehr der Abbau von Grundrechten wie Informations-, Wissenschafts- und Pressefreiheit sowie die verstärkte Kontrolle der Bürgerinnen und Bürger und die Gleichschaltung ihrer Sexualitäten. Im Kontext weiterer Beiträge wird - siehe Folter-Debatte - drastisch aufgezeigt, daß sich im Zuge dessen immer mehr die Konturen eines Überwachungs-und Blockwartstaates schärfen.





Weitere Themen in "Gigi" Nr. 25:





Mit "Gigi" leben: Das Editorial läßt Sie erahnen, warum "Gigi" von der "Konkurrenz" so geliebt wird



Wenn die sowas lesen, wird denen warm: Eine Trierer Strafrichterin legte fest, an welchem Ort ein Text verbotene Pornographie ist und an welchem nicht



Folterabend: Deutsche Behörden sollen wieder foltern dürfen



Vom Antisemitismus zur Homophobie: Zum ideologischen Hintergrund des Hirschfeld-Mitarbeiters Arthur Kronfeld



Mitten in der Wildnis: Liebesleben der Pflanzen versus Männerküsse bei Karl May. Ein Porträt des Sexualbotanikers Raoul Francé



Eselskoth und Wegerichwasser: Über Damenbinden, Tampons und den Mythos Menstruation



Always ultra: Ein Beweis dafür, daß Homosexuelle prinzipiell genauso doof sind wie anders Veranlagte



Natürliche Motive: Der Beweis, daß offen homosexuelle Politiker genauso rechts sein können wie Angela Merkel



Kommissar Frau: Warum im Fernsehkrimi die Zahl der Kommissarinen parallel zur Zahl der Sexualdelikte anstieg



Bombenstimmung in Köln: Einen schlecht geschriebener Homo-Krimi und sein latenter Rassismus



Schuld war nicht der Bossa Nova: Was dabei herauskommt, wenn Lesben zu lange zögern



geschrieben von K13online-Redaktion am 09.05.2003 Drucken

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