Instituts für Sexualforschung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE)
05.09.2004
Vorsätzlich kinderlieb: Wie entsteht Pädophilie?
PROF. WOLFGANG BERNER: Nur fünf Prozent der Kindermissbraucher interessieren sich tatsächlich seit ihrer Pubertät sexuell ausschließlich für Kinder. Bei dieser Gruppe spricht man von Pädophilie. Bei den anderen führen oft aktuelle Lebenskrisen zu einer Verunsicherung in ihrer Männlichkeit und dann zu einem Ausweichen auf kindliche Sexualobjekte, die leichter zu beeindrucken und lenken sind. Oft werden solche Verunsicherungen durch eigene Erfahrungen in der Kindheit begünstigt. Dabei sind es oft beängstigende Erlebnisse mit Erwachsenen, die zu tiefem Misstrauen und Angst vor Gleichaltrigen führen. Oder es sind eigene Missbrauchserlebnisse, die dann unbewusst in umgekehrter Form wiederholt werden müssen.
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Zum Thema "Gruppentherapie mit Sexualstraftätern" findet dieses Wochenende im UKE ein Symposium mit internationalen Psychiatern und Therapeuten statt.
Institut und Poliklinik für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie:
geschrieben
von K13online-Redaktion [Druckansicht]
Kommentare
Meinung
von K13Online am 05.09.2004
Die Äußerungen von Prof. M. Brenner sprechen bis auf einen Punkt eine differenzierte und klare Sprache. Nur ein ganz geringer Teil der diesbezüglichen Sexualstraftaten werden von Pädophilien begangen. Zu diesem geringen Teil macht Er leider keine Angaben darüber wie viele Handlungen einhellig oder gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind. Die "Dunkelziffer" einvernehmlicher Beziehungen schätzen wir sehr hoch ein.
Insgesamt kann man nun von differenzierteren Äußerungen ausgehen und auch von einer besseren Berichterstattung. Wird dieser positive Weg weiter beschritten könnte man irgendwann zur Wahrheit finden.