„In einem Rechtsstaat beugt sich der Staat nicht einer Mehrheit, sondern verteidigt das Recht des Einzelnen. Nur dafür ist er da und hat die Macht dazu von allen übertragen bekommen.“ - Sokrates
[update] Theuss-Preis an Daniel Cohn-Bendit: Kritisiert mich für das, was ich geschrieben habe - bis zu meinem Tod, aber jagt mich nicht für etwas, was ich nicht getan habe
20.04.2013
Missbrauchshysterie & Instrumentalisierung & Hetzjagd im Wahlkampf 2013: Opferverein "Glasbrechen" & Junge Union missbrauchen Preisverleihung an den EU-Politiker der Grünen Cohn-Bendit zu eigennützigen Zwecken
Die Verleihung des Theodor-Heuss-Preises an Daniel Cohn-Bendit wurde vom Opferverein "Glasbrechen" und Politikern der Jungen Union(CDU) auf schändliche Weise für eigennützige Zwecke missbraucht. Mit "Schämt Euch" - Rufen empfingen etwa 70 Demonstranten die Gäste der Veranstaltung, die von der CDU und der FDP im Landtag boykottiert wurde. Der JU-Landeschef Nikolas Löbel sagte: "Die Preisverleihung ist eine Schande." Der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum sagte: "Das Verhalten seiner Parteifreunde sei "Wahlkampf auf dem Rücken der Theodor-Heuss-Stiftung". Der Protest draußen vor dem Schloss sei unglaublich. Reinhard Bütikofer, heute Vorsitzender des Dachverbands der europäischen Grünen, sagt: „Cohn-Bendit war eine historische Figur, lang bevor er ins Europaparlament kam. Mit ihm verbindet sich eine Generationenerfahrung.“ Cohn-Bendit ordnete seine damaligen Äußerungen um Kindersexualität in den historischen Kontext der 68er Bewegung ein, die von Tabu-Brüchen geprägt gewesen sei. Der Laudator Cohn-Bendits, der Schweizer Publizist Roger de Weck, warnte vor Verleumdungen und davor, dass „Hass salonfähig“ werde.
Angelehnt an das Jahres-Motto der Stiftung "Neue Wege in der Demokratie" sagte der Vorsitzende Ludwig Theodor Heuss - ein Enkel des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss (FDP) -, wer neue Wege suche, gehe gelegentlich auch in die Irre. Dies gelte für die beanstandeten, auch aus seiner Sicht abstoßenden Textpassagen in Cohn-Bendits Schrift von 1975. Doch sei kein Straftatbestand erfüllt gewesen, und Eltern hätten Cohn-Bendit in Schutz genommen. Für eine "Hetzjagd" bestehe kein Grund.
Der Generaldirektor der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft, Roger de Weck, lobte Cohn-Bendit für seine Verdienste um den Ausbau einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft. Überdies sei der Sohn eines Deutschen und einer französischen Mutter Brückenbauer zwischen den Nationen, sagte der Publizist, der anstelle von Voßkuhle die Laudatio hielt. Cohn-Bendit sei seit 1994 bis heute abwechselnd für die deutschen und die französischen Grünen ins Europaparlament gewählt worden. "Das ist einzigartig. Davor kann man sich verneigen." http://www.stern.de/politik/deutschland/missbrauchsvorwuerfe-gegen-daniel-cohn-bendit-die-schatten-seiner-vergangenheit-2000053.html
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Jagt mich nicht für etwas, was ich nicht gemacht habe
Zitate Der aber bleibt auch in seiner Dankrede dabei, dass den Worten niemals Taten vorangegangen waren: „Kritisiert mich bis zu meinem Tod für meine Äußerungen, aber jagt mich nicht für etwas, was ich nicht gemacht habe.“ Kretschmann, dem die Mühen des Amtes mitunter deutlich anzusehen sind, konnte zuletzt auf eine Reihe gelungener Auftritte zurückblicken. Standhaft verteidigte er im Nordschwarzwald das Projekt Nationalpark – und fand dafür überparteilich Anerkennung. Und auch sein Grußwort für Cohn-Bendit glückt. Beim Sex mit Kindern höre auch der Tabubruch auf, sagt er. Niemand sei vorzuwerfen, dass er sich über das aufrege, was Cohn-Bendit 1975 in seinem Buch „Der große Basar“ geschrieben und 1982 im französischen Fernsehen gesagt habe. Aber es sei eben durchaus ein „elementarer Unterschied, ob die Irrtümer realer Natur sind oder tatsächlich stattgefunden haben“.
Vergebung ist elementar in der Demokratie
Und wie so oft sucht Kretschmann auch diesmal Beistand bei seiner Hausphilosophin. Es sei das Verdienst von Hannah Arend, „dass sie das Verzeihen auf das politische Handeln heruntergebrochen" habe. Vergebung sei elementar in der Demokratie. „Das macht gerade ihre Stärke aus, weil sie die Chance biete, wieder neu anzufangen.“ Er selbst habe das erfahren nach seinen linksradikalen Verirrungen in der Studentenzeit. Dabei beziehe sich die Vergebung immer nur auf die Person, „nie auf die Sache“. Dies gelte im Übrigen auch für den Namensgeber des Theodor-Heuss-Preises, der als liberaler Abgeordneter Hitlers verhängnisvollem Ermächtigungsgesetz zugestimmt hatte – und dennoch als erster Bundespräsident der jungen Nachkriegsrepublik, so Kretschmann, ein „Glücksfall“ gewesen sei.
Abseits des Schlachtenlärms um Cohn-Bendits pädophile Äußerungen bleibt aber noch die Frage zu klären, weshalb der inzwischen 68-Jährige überhaupt den Preis erhalten hat, und worin eigentlich die Wirkung dieses Mannes liegt. Jeder, der nicht mehr ganz jung ist, kennt Daniel Cohn-Bendit. Den Namen. Der Rest des Menschen aber ist diffus geblieben, was auch daran liegen mag, dass er auf der nationalen Bühne in Deutschland nie ein Amt bekleidete. Cohn-Bendit: Ist das nicht jener Lockenkopf – Dany le Rouge – , der 1968 die Pariser Studenten auf die Barrikaden getrieben hatte? http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.theodor-heuss-preis-an-cohn-bendit-fuersorgliche-vergebung.5a4e3806-2b13-48a5-bd69-47af056046e2.html
[update: Pressespiegel} SWR Landesschau aktuell Baden-Württemberg: Landtag streitet über Preis für Cohn-Bendit - vom 14.04.2013 Ministerpräsident Kretschmann(Grüne) spricht Grußwort bei der Verleihung des 48. Theodor-Heuss-Preises an den Europapolitiker Daniel Cohn-Bendit im Neuen Schloss Stuttgart am 20. April 2013
In Zeiten der sexuellen Befreiung vor fast 40 Jahren hatte der heutige Europapolitiker Daniel Cohn-Bendit das Buch "Der große Basar" geschrieben, worin es auch um sexuell-einvernehmliche Beziehungen zwischen Kindern und Erwachsenen gegangen ist. In Zeiten der heutigen Missbrauchshysterie übertrafen sich alle Politiker aller Fraktionen im Landtag von Baden-Württemberg in Sachen Kinderschutz. Die Opposition missbrauchte und instrumentalisierte die Verleihung des Theodor-Heuss-Preises an Daniel Cohn-Bendit. Machen Sie sich nicht durch Schweigen zum Wortführer der Verharmloser", sagte der CDU-Abgeordnete Reinhard Löffler. Der gesamte Landtag ist weit entfernt von einer sachlichen Debatte über Pädophilie, geschweige denn von Einvernehmlichkeit bei Sexualität zwischen Jungen/Mädchen und Erwachsenen zu sprechen. Diese tägliche Realität wird von allen Abgeordneten im Landtag weiterhin todgeschwiegen. Der politische Mut zur Wahrheit fehlt auf der ganzen Strecke... http://krumme13.org/news.php?s=read&id=2492
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[update] K13online Aktivitäten: Befragungen an vier Politikerinnen & Politiker aller Fraktionen im Europa-Ausschuss des Landtages von Baden-Württemberg - vom 16.04.2013 Abgeordnetenwatch an Karl Rombach(CDU], Helen Heberer(SPD), Brigitte Lösch(GRÜNE) und Leopold Grimm(FDP) zur Verleihung des Theodor-Heuss-Preises an den Europa-Politiker Daniel Cohn-Bendit
Die K13online-Redaktion hat erneut eine politische Aktion gestartet und befragt vier Politikerinnen & Politiker zu aktuellen Themen der Tagespolitik. Die Fragen beschäftigen sich mit der umstrittenen Preisverleihung der Theodor-Heuss-Auszeichnung an Daniel Cohn-Bendit am 20. April 2013. Der Europa-Abgeordnete Cohn-Bendit(Grüne) soll wegen seinem Engagement im Bereich Demokratie und Bürgerrechte geehrt werden. Frühere Äußerungen von Cohn-Bendit hatten in den Mainstream-Medien und im Landtag von Baden-Württemberg für großen Wirbel gesorgt. Die Sexualität zwischen Kindern und Erwachsenen sowie die Pädophilie wurde dabei zum Nachteil von Cohn-Bendit instrumentalisiert. Vier Abgeordneten aller Fraktionen haben wir dazu Fragen gestellt, die Sie mit einem Klick auf mehr lesen können... http://krumme13.org/news.php?s=read&id=2495
u.v.a.m...
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von K13online Redaktion [Druckansicht]
Kommentare
SWR-Nachrichten(Video)
von K13online am 20.04.2013
Cohn-Bendit hat Verständnis für seine Kritiker
Zitate Der Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit hat trotz heftiger Kritik an seiner Person den Theodor-Heuss-Preis erhalten. In seiner Dankesrede distanzierte er sich von seinen früheren Aussagen zu Intimitäten mit Kindern. Er zeigte Verständnis für seine Kritiker, erklärte aber auch, er habe sich nie an Kindern vergriffen... http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/vv=teaser-12/nid=1622/did=11311022/1hm3za9/index.html