Schweizer Tagesanzeiger: Bleibt Pädophilie unentdeckt, steigt die Gefahr von Übergriffen - Thomas N. dachte erst, homosexuell zu sein. Dann merkte er aber, dass er auf vorpubertierende Buben steht
19.03.2018
Monika Egli-Alge(Forio) nimmt die Schulen in die Pflicht: «Es sollte zur Aufklärung gehören, dass man nicht nur hetero-, homo- oder bisexuell sein kann, sondern eben auch pädophil»
Im Schweizer Tagesanzeiger ist ein interessanter Artikel zum gesellschaftlichen und pädagogischen Umgang mit Pädophilen erschienen. Monika Egli-Alge, Leiterin des Forensischen Instituts Ostschweiz (Forio), arbeitet mit Pädophilen. Sie sagt: «Sich einzugestehen, dass einen kindliche Körper erregen, löst tiefe Schamgefühle aus.» Daher würden sich die wenigsten jemandem anvertrauen. Ihrer Neigung werden sie sich bereits als Teenager bewusst. Die Psychologin geht sogar noch einen Schritt weiter und fordert: "Es sollte zur Aufklärung gehören, dass man nicht nur hetero-, homo- oder bisexuell sein kann, sondern eben auch pädophil." K13online hält diese Aufforderung nur dann für wichtig und notwendig, wenn die Pädophilie im Schulunterricht nicht nur im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch thematisiert wird, sondern die Pädophilie/Pädosexualität auch als gleichberechtigte sexuelle Identität neben Hetero- Homo- und Bisexualität dargestellt wird. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hätte mit dieser Form der Aufklärung bei Jungen & Mädchen in den Schulklassen der Vierfach-Mord von Thomas N. verhindert werden können. Erst dachte er, homosexuell zu sein. Am Ende der Schulzeit merkte er aber, dass er auf vorpubertierende Buben steht. Er flüchtete sich in sexuelle Fantasien. Seine sexuelle Orientierung hielt er bis zuletzt geheim. Hilfe holte er keine. Aus «Angst und Scham», wie er letzte Woche vor Gericht gestand. Nichts rechtfertigt die Ermordung eines Menschen. Jedoch ist auch eine Therapie von Thomas N. im Strafvollzug möglich. Eine solche Therapie darf aber nicht das Ziel verfolgen, seine pädophile Identität wegzutherapieren, sondern seine Gewaltbereitschaft. Im Schweizer Strafvollzug stehen dafür hoffentlich kompetente und qualifizierte Therapeuten etc. bereit. Der unsägliche Spruch von Alt-Kanzler Gerd Schröder "Sperrt sie alle weg" darf jedenfalls keine Option sein....
Vierfach-Mord in der Schweiz: Thomas N. vom Bezirksgericht Lenzburg zu lebenslanger Freiheitsstrafe mit anschließender ordentlicher Verwahrung (Sicherungsverwahrung) verurteilt
17.03.2018
Zwei unabhängige Gerichtsgutachter bestätigen "Kernpädophilie" bei Thomas N.: "Pädophile sind nicht per se Monster", sagt die Geschäftsführerin des Forensischen Instituts Ostschweiz (Forio) Monika Egli-Alge
In der Schweiz wurde am letzten Freitag ein Vierfach-Mörder zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender ordentlicher Verwahrung verurteilt. Thomas N. hatte vier Menschen brutal ermordert und anschließend das Tathaus in Brand gesteckt. Zuvor hatte er laut mündlicher Urteilsbegründung einen 13-jährigen Jungen sexuell missbraucht. Mit der Ermordung & Brandstiftung wollte Thomas N. offenbar seine sexuelle Gewalt verdecken. Während der Gerichtsverhandlung hatte sich Thomas N. zu seiner "Pädophilie" bekannt. Zwei unabhängige Gutachter haben Ihm eine Kernpädophilie bestätigt. Der gesamten Öffentlichkeit dürfte bekannt sein, dass ein solch furchtbarer Fall die großen Ausnahme und Einzelfall ist. Dennoch weist die Geschäftsführerin des Forensischen Instituts Ostschweiz (Forio) Monika Egli-Alge nochmals daraufhin. Auch der Inhaber des Schweizer Weblogs "Tinjos" hat seine persönlichen Gedanken zu diesem Fall veröffentlicht. K13online vertritt die Ansicht, dass dieser Vierfach-Mord nur dadurch hätte verhindert werden können, wenn Thomas N. einen kompetenten Ansprechpartner wegen seiner "Pädophilie" gehabt hätte. Bei der andauernden Stigmatisierung von Pädophilen gestaltet sich eine Hilfe zur Selbsthilfe äußerst schwierig. Die Ausgrenzung und Verfolgung dieser sexuellen Minderheit hat diesen Gewalttäter offensichtlich zu dem Vierfach-Mord getrieben. Jede Form von Hetze gegen Pädophile & Pädosexuelle ist deshalb völlig kontraproduktiv und erhöht im Einzelfall das Risiko zu solch grausamen Taten. Auch in Deutschland wurde im Jahre 2012 ein Dreifach-Mörder von Knaben zu lebenslanger Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Die pädophile Internetszene war schockiert gewesen. K13online trauert um die Mordopfer und steht voll auf der Seite der Angehörigen. Aber auch die Gesellschaft ist gefordert und trägt Mitverantwortung, dass sich solche Gewalttaten nicht wiederholen. Die beste Prävention vor sexueller Gewalt an Kindern ist eine Entstigmatisierung der Pädosexualität, so dass sich Pädophile ohne Angst zu ihrer sexuellen Identität bekennen können...