Ein Tagesausflug in die "Höhle des Löwen": Präventionsnetzwerk "Kein Täter werden"(KTW) besucht das Deutsche Jungsforum für Boylover

Kontroverse und heftige Diskussionen zwischen einem Vertreter des KTW-Standortes Berlin mit den Usern des wohl größten Internetforums für Pädophile in Deutschland

Seit einigen Tagen wurde das Jungsforum von heftigen Diskussionen um das Projekt "Kein Täter werden" und dem pädophilen Projekt "Schicksal und Herausforderung"(SuH) mit den Usern dieses Forums beherrscht. Kontroverse Auseinandersetzungen haben dazu geführt, dass sich ein Vertreter von KTW-Berlin registriert hat und eine Stellungnahme abgab. Die überwiegende Mehrheit der User im Jungsforum spricht sich schon seit vielen Jahren gegen das KTW-Projekt aus. Im Gegensatz zum Jungsforum steht das SuH-Projekt an der Seite von KTW.  Nach einem Tagesausflug in die "Höhle des Löwen" wurde die aktive Teilnahme von KTW in diesem offen lesbaren Forum - Postings nur für registrierte User möglich - wieder beendet. Aus diesem aktuellen Anlass hat auch K13online im Jungsforum Stellung bezogen: Das sich nun erstmals ein KTW-Vertreter des Standortes Berlin hier zu Wort meldet ist natürlich eine positive Entwicklung, die man begrüßen muss. Es ist eine Annäherung an die Mehrheit der deutschen Pädophilenszene. Es eröffnet neue Optionen in einem Dialog der Gegensätze. Dabei wird KTW seine Positionen nicht aufgeben können, denn das wäre das Ende von KTW. Jedenfalls im aktuellen Zeitgeist. Umgekehrt wird K13online und sicherlich viel mehr Pädophile die Positionen nicht aufgeben. Die wenigen gemeinsamen Zielsetzungen sollten also im Vordergrund stehen. Denn es ist natürlich klar, dass KTW in Sachen Pädophilie eine höhere Rolle spielt und einen vom Mainstream anerkannteren Status hat, wie z.B. K13online oder die Pädophilenszene insgesamt. Eine Verbesserung der schlechten Situation von Pädophilen wird nicht ohne KTW funktionieren. Je mehr KTW in unserem Sinne erreicht, je mehr können wir auch selbst erreichen. Wie wir bekanntlich alle wissen ist die Pädophilenszene nicht wirklich organisiert und kann Einfluss nehmen. Die AHS/AGPD steht nach meiner Ansicht nur auf dem Papier. Sorry, aber solange solche "Veranstaltungen" nur intern stattfinden und es noch nicht einmal einen öffentlichen Bericht auf deren Webseiten gibt, ist die Bedeutung sehr gering. Bei einem Bericht könnte ich die Veranstaltung - egal wer der Veranstalter ist - in einem News aufgreifen und berichten. In 1. Linie geht es bei K13online um pädophilen Journalismus. Lesen Sie die Stellungnahme des KTW-Projektes mit einem Klick auf weiterlesen bzw. auf den folgenden Link: 

https://www.jungsforum.net/messages/297872.htm?thread



Sehr geehrte Damen und Herren,

aus gegebenem Anlass – und weil hier aktuell sehr viel über uns geschrieben wird - beziehen wir Stellung auf Fragen und Forderungen, die hier im Forum an uns, das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ gestellt wurden.

Mit der Aussage "Es ist faszinierend, wie viel Raum wir in diesen und anderen Foren auch von denjenigen bekommen, die sich nicht für eine Therapie im Netzwerk interessieren bzw. diese sogar ablehnen." im GSA-Forum wollten wir uns entgegen der Behauptung einiger User über niemand lustig machen. Wir wollten lediglich unsere Verwunderung darüber ausdrücken, dass viele, die anscheinend nie Beratung und/oder Therapie im Netzwerk KTW in Anspruch genommen haben, sich in dem Ausmaß über uns äußern. Der Satz wurde aus Rücksichtnahme auf die empfundene Kränkung von uns gelöscht.

Einige der aktuellen Diskussionen hier im Jungsforum (insbesondere) zur AHS/AGPD-Tagung haben wir nicht als wertschätzend uns gegenüber empfunden. Deshalb ein konstruktiv gemeinter Hinweis von uns, gerne auch als Bitte verstanden: Wir freuen uns, wenn man uns so begegnet und behandelt, wie man selbst behandelt werden möchte und sind an einem konstruktiven, wertschätzenden und respektvollen Diskurs interessiert.
Die Ablehnung, die uns insbesondere in Foren von vielen (die allem Anschein nach in der Regel noch keinen persönlichen Kontakt mit uns hatten) entgegengebracht wird, steht in starkem Kontrast zur Dankbarkeit, die uns von sehr vielen Teilnehmern unserer therapeutischen Angebote widerfährt. Auch deshalb würden wir uns freuen, wenn Sie uns bei wirklichem Interesse persönlich kennen lernen, um sich ein Bild zu machen.

Wir erhalten nicht das doppelte Budget wie noch 2017. Von den Geldern aus dem GKV-Modellvorhaben, aus dem wir seit diesem Jahr finanziert werden, werden auch noch andere therapeutische Angebote und Projekte finanziert sowie die Evaluation des Modellvorhabens. Das ist kein Modellvorhaben für unser Präventionsnetzwerk.

Voraussichtlich im Juni 2018 bieten wir erneut eine Diskussion im „GSA“-Forum an, an der sich alle Interessierten beteiligen können. Darüber hinaus waren wir kürzlich bei der AHS/AGPD-Tagung, an einem Wochenende, in unserer Freizeit. Auch hier bestand die Möglichkeit zum Austausch. Gerne können wir gemeinsam und im wertschätzenden Austausch eine spätere Diskussion, beispielsweise im Jungsforum, planen.

Wir haben leider nicht die personellen Kapazitäten, eine vorgeschlagene Frage-Antwort-Plattform zu installieren. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind fast ausschließlich PsychologInnen und ÄrztInnen mit psychotherapeutischen und sexualmedizinischen Zusatzausbildungen, die klinisch / therapeutisch arbeiten und dafür bezahlt werden (seit 2018 aus dem GKV-Modellvorhaben). Die Gelder aus dem GKV-Modellvorhaben stehen ausschließlich für die klinische Arbeit zur Verfügung.

Für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit steht uns insgesamt eine einzige Mitarbeiterstelle zur Verfügung. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beinhaltet die Leitung und Koordination der gesamten externen und internen Kommunikation für die elf Universitätskliniken im Präventionsnetzwerk Kein Täter werden (www.kein-taeter-werden.de) und für das Projekt „Du träumst von ihnen“ (https://www.du-traeumst-von-ihnen.de/). Dazu gehören die Steuerung sämtlicher Kommunikationsmaßnahmen, Pressearbeit, Veranstaltungen, Publikationen, die Betreuung der Website des Netzwerks und der Social-Media-Kanäle sowie die Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern. Da die Budgets beschränkt sind und unser Netzwerk mit seinen Kampagnen auf Freischaltungen und Vergünstigungen angewiesen ist, bedeutet die Akquise dessen ebenfalls einen erheblichen Zeitaufwand.
Wenn wir darüber hinaus auch noch das leisten sollten, was hier und in anderen Foren gefordert wird, nämlich stetige Präsenz/Diskussionen in allen Foren sowie über Frage/Antwort-Portale etc., bräuchten wir alleine dafür mindestens eine weitere Stelle.
Unter https://www.kein-taeter-werden.de/story/medienarbeit.html kann man transparent nachlesen, was die Aufgaben der Medienarbeit des Netzwerks sind.

Der Film „Stigma“ soll noch in diesem Jahr veröffentlicht werden. Wahrscheinlich bereits im Juni/Juli auf einem Online-Portal, dann im Dezember im YouTube-Kanal. „Stigma“ ist ein Film eines freien Regisseurs, den wir unterstützt haben. Es ist kein Werbefilm.

Ja, es ist ein Problem, dass es viel zu wenige gut ausgebildete Therapeutinnen und Therapeuten gibt, die mit Pädophilen arbeiten (wollen). Hinzu kommt das Problem, dass die Stigmatisierung unter TherapeutInnen ähnlich groß ist wie in der Allgemeinbevölkerung. Wir vermitteln aber viele Menschen, die zu uns kommen und Hilfe suchen, dann aber nicht wöchentlich zur Therapie anreisen können, an ein breites Netz von TherapeutInnen. Links (beispielsweise zu http://www.dgsmtw.de/behandler-finden/ und http://dgfs.info/category/therapeutinnen/) finden sich auch auf unserer Website.

Uns verwundert sehr, welche Erwartungen an uns gestellt werden. Ebenso, dass wir hier, medial und öffentlich auf ein solches Podest gehoben werden.
Es gibt neben uns in Deutschland viele ähnliche Therapieangebote. Darüber hinaus existieren Hilfsangebote durch Foren (die sicherlich von mehr Menschen genutzt werden als unser Angebot) sowie Selbsthilfeangebote wie die AHS/AGPD und wahrscheinlich einiges mehr - was gut und wichtig ist. Darauf weisen wir seit einer ganzen Weile auch JournalistInnen und andere Interessierte beharrlich hin. Ebenso darauf, dass Pädophilie laut internationalen Diagnosekriterien nur dann als krankheitswertige Störung gilt, wenn sie mit Leidensdruck und/oder Fremdgefährdung einhergeht.
Aber wir produzieren und realisieren die Medienberichte über uns bzw. mit unserer Beteiligung nicht selbst.
Unser Eindruck ist, dass viele JournalistInnen, die über Pädophilie berichten, im Rahmen ihrer Recherche erst einmal uns anfragen, weil wir bekannt und am einfachsten auffindbar sind. Und, dass viele JournalistInnen sich scheuen, Ihre Anfragen in den Foren zu posten. Hinzu kommt, dass viele JournalistInnen zumindest am Anfang ihrer Recherche über ähnliches Wissen zum Thema verfügen, wie die breite Öffentlichkeit. Medienanfragen beginnen nach wie vor häufig damit, dass wir darüber aufklären müssen, dass Pädophilie und sexueller Kindesmissbrauch nicht das gleiche sind.
Wie erwähnt weisen wir im Rahmen der Hintergrundgespräche mit JournalistInnen immer darauf hin, dass es zur weiteren Recherche und für eine Berichterstattung, die dem Thema gerecht wird, unter anderem auch die Foren und Gruppen wie die AGPD/AHS gibt.
Pädophile selbst können darüber hinaus auch etwas für eine differenziertere Berichterstattung tun, indem sie auf Medienanfragen in den Foren eingehen und sich in Berichten äußern bzw. möglicherweise aktiv (anonym) auf Medien zugehen.
Wir forschen übrigens mit einer Medienwissenschaftlerin zum Thema „Stigmatisierung durch Medien“ und weisen auch Medien immer wieder darauf hin, dass einseitige Berichterstattung dem Thema nicht gerecht wird. Siehe auch: https://www.kein-taeter-werden.de/story/deutschlandfunk-berichtet-ueber-aktuelle-studie.html

Das Netzwerk „Kein Täter werden“ bietet Hilfe für eine bestimmte Zielgruppe: Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen, darunter leiden und deshalb therapeutische Hilfe/Unterstützung suchen. Wir wenden uns nicht an diejenigen, auf die die Kriterien einer Pädophilie als krankheitswertige Störung nicht zutreffen und die unser Angebot auch nicht brauchen.
Immerhin 85 Prozent unserer Teilnehmer haben bereits sexuellen Kindesmissbrauch begangen und/oder Missbrauchsabbildungen konsumiert. Rund 40 Prozent der wegen sexuellem Kindesmissbrauch verurteilten Täter sind pädophil. Der Bedarf nach einem solchen spezifischen Therapieangebot ist also da. Aufgrund dieses Bedarfs und als Antwort auf den Wunsch vieler Pädophiler, die am Berliner Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin um Hilfe baten, entstand dieses Therapieangebot im Jahre 2005. Dieser Zielgruppe bieten wir therapeutische Hilfe, anonym und unter Schweigepflicht. Mit zwei Kernzielen: Um unsere Teilnehmer darin zu unterstützen, ihre Pädophilie zu akzeptieren und ein zufriedenes, lebenswertes Leben zu führen. Und um sexuellen Kindesmissbrauch zu verhindern. Insbesondere letzterer Aspekt wird medial meistens fokussiert.
Unser Angebot kann jeder nutzen, aber es muss niemand nutzen. Man muss es auch nicht mögen. Jeder, der sich von uns Beratung und/oder Hilfe wünscht, kann sich per Mail oder (auch anonym) telefonisch an uns wenden und auf diesem Wege oder im persönlichen Gespräch all die Fragen klären, die wichtig sind. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten antworten gerne. Rufen Sie (gerne mit unterdrückter Nummer) an einem der Standorte an oder schreiben Sie an [email protected]

In dem Zusammenhang möchten wir über unsere Kernaufgabe informieren:
Wir sind ein Therapieangebot, das auf persönlichen Gesprächen basiert. Wir sind kein Foren-Diskussionsprojekt und haben leider nicht die Kapazitäten für Diskussionen in all den verschiedenen Foren. Wenn wir dann doch dort präsent und aktiv sind (richtig, meistens GSA), dann, weil wir den (konstruktiven) Austausch mit Pädophilen - auch mit denen, die keine Hilfe bei uns suchen - wichtig finden und davon lernen können.

Wir können und wollen unmöglich alle Pädophilen erreichen. Für die heterogene Gruppe aller Pädophilen muss es verschiedenste Angebote geben, die sich möglichst ergänzen.

Warum wir meistens im GSA-Forum antworten? Erstens, weil es sich klar gegen sexuellen Kindesmissbrauch positioniert. Zweitens, weil es Regeln für eine sachliche und respektvolle Kommunikation hat und notfalls auch Kommentare filtert/löscht, die unter die Gürtellinie gehen bzw. Beleidigungen, Unterstellungen etc. enthalten bzw. nicht mehr sachlich sind. Drittens - und das hat wiederum mit Kapazitäten zu tun, denn wir können einfach nicht in drei oder vier Foren mitlesen und kommentieren - weil GSA sowohl diejenigen Pädophilen anspricht, die sich zu Jungen hingezogen fühlen, als auch diejenigen, die sich zu Mädchen hingezogen fühlen.

Die Beantwortung einer solchen Anzahl von Fragen wie unter https://fragdenstaat.de/anfrage/kein-tater-werden-du-traumst-von-ihnen/ und https://fragdenstaat.de/anfrage/troubled-desire/ ist mit einem nicht unerheblichen personellen und finanziellen Aufwand verbunden. Dazu gibt es klare Regularien, an die wir uns selbstverständlich halten und nach denen wir verfahren.

Im Gegensatz zu immer wieder auftauchenden Gerüchten drängen wir niemanden zum Outing. Zwar wissen wir, dass es vielen Teilnehmern hilft, wenn außer unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Menschen aus dem sozialen Umfeld von ihrer Neigung wissen, um sie zu unterstützen. Zudem ist es ein häufiger Wunsch unserer Teilnehmer sich jemandem im privaten Umfeld anzuvertrauen. Aber so etwas muss sehr vorsichtig und vorbereitet bedacht werden. Wir würden niemanden dazu drängen.

Es wird keiner unserer Standorte, keiner unserer Therapieräume und Zugänge, kameraüberwacht. Sämtliche Räumlichkeiten, in denen Beratung und Therapie stattfinden, sind so gewählt, dass Anonymität bestmöglich gewährleistet ist. Natürlich werden manche Parkplätze sowie bestimmte Klinikbereiche zur Sicherheit von Personal und Patienten kameraüberwacht, aber das betrifft nicht die Zugänge zu den Räumlichkeiten, in denen Beratung und Therapie stattfinden selbst.

Im Gegensatz zu den hier im Forum geäußerten Mutmaßungen, wir würden den Datenschutz mit Füßen treten und uns z.B. einer verschlüsselten Kontaktaufnahme verschließen: Nein, auch das ist nicht der Fall. Wir befassen uns derzeit damit. Doch es ist (technisch) komplex ein solches System für alle Standorte des Netzwerks aufzusetzen. Die Planung und Durchführung muss genau geprüft werden. Beim nächsten Netzwerktreffen in einigen Wochen steht der Punkt auf der Agenda.

Sie wünschen den Dialog mit uns? Das freut uns. Wir sind dafür offen (deshalb waren wir auch schon zweimal bei der AHS/AGPD-Tagung). Dazu wünschen wir uns Sie persönlich kennen zu lernen, um ihre Wünsche und Bedürfnisse zu erfahren und uns persönlich und konstruktiv auszutauschen. Wir würden uns freuen, wenn Sie eine Veranstaltung (wie die AGPD/AHS-Tagung) organisieren und uns einladen - wir kommen.

Wir verstehen und respektieren natürlich, wenn Sie den persönlichen Kontakt in Form von Telefonaten und persönlichen Treffen nicht wollen. Sie wiederum verstehen sicherlich, dass uns dieser persönliche Austausch aus genannten Gründen wichtig ist. Unter anderem auch deshalb, weil schriftliche Kommunikation erwiesenermaßen schwerlich geeignet ist, Ressentiments und/oder Konflikte zu klären und Misstrauen auszuräumen, vielmehr zwischen den Zeilen häufig noch mehr Irritationen entstehen.

Irgendwo dazwischen müssten wir uns also treffen. Wir freuen uns auf den Dialog.

Bitte wenden Sie sich bei Interesse an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die telefonisch (Kontakte der einzelnen Standorte siehe Website www.kein-taeter-werden.de) sowie per Mail ([email protected]) erreichbar sind.

Beste Grüße
KTW – Standort Berlin

https://www.kein-taeter-werden.de/story/start.html

 

geschrieben von K13online-Redaktion am 18.05.2018 Drucken

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