Sprecher des NeMUP-Verbundes Prof. Dr. Tillmann Krüger: "Nicht belegen lässt sich die allgemeine Vermutung, dass pädophile "Täter" weniger Einfühlungsvermögen(Empathie) besitzen als andere Männer"
Der Forschungsverbund NeMUP(Neural Mechanisms Underlying Pedophilia) hat heute auf einem Symposium in Berlin ihre ersten Ergebnisse vorgestellt. An der Studie nahmen 240 Männer in vier Gruppen teil: pädophile Männer; pädophile Männer, die sexuellen Missbrauch begangen haben; heterosexuelle Männer sowie heterosexuelle Männer, die Missbrauchs-Täter sind. Der Direktor des Instituts für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Berliner Charite, Klaus Beier, zeigte sich zuversichtlich, dass der Stigmatisierung pädophiler Männer besser begegnet werden kann. Weitere Ergebnisse aus den Studien: Pädophile leiden deutlich häufiger an Depressionen(40 Prozent) und Angsterkrankungen(25 Prozent). Nicht belegen ließe sich indes die allgemeine Vermutung, dass pädophile Täter(auch Einvernehmlichkeit wird laut den Unrechtsgesetzen § 176 ff StGB mit Strafe bedroht) weniger Einfühlungsvermögen(Empathie) besitzen als andere Männer. Dies sei vor dem Hintergrund interessant, dass viele therapeutischen Konzepte auf Empathie-Trainings setzten, sagte der Direktor des Forschungsbereichs "Mind and Brain" an der Charité, Henrik Walter. "Die sexuelle Orientierung positioniert sich in einem sehr frühen Stadium der Hirnentwicklung, meist pränatal, also im Mutterleib. Vieles wird dann noch modelliert und spätestens in der Pubertät determiniert. Keiner sucht sich das aktiv aus, weil er das interessant findet, sondern das ist gewissermaßen festgelegt. Pädophilie ist also ähnlich wie Homosexualität eine Variation der sexuellen Orientierung...", meint Prof. Dr. Tillmann Krüger. Nach Auskunft der Forscher ist die Datenerhebung zu Pädophilie ein deutschland- und weltweit einmaliges Projekt. Das Bundesforschungsministerium hat den Forschungsverbund NeMUP an fünf Hochschulen und Uni-Kliniken in Berlin, Hannover, Duisburg-Essen, Kiel und Magdeburg mit rund 2,3 Millionen Euro gefördert. Auch die K13online Redaktion hatte auf dieses Forschungsprojekt hingewiesen, aber sich im Vorfeld kritisch geäußert. Wir korrigieren hiermit unsere kritische Haltung, zumindest in Teilbereichen. Lesen Sie unsere Kommentare mit einem Klick auf mehr...
http://www.nemup.de
(Prof. Dr. Tillmann Krüger, Projektsprecher)
http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/praevention/article/859983/paedophilie-therapie-jeder-einzelne-verhinderte-uebergriff-lohnt-aufwand.html
Pressemitteilung, Berlin, 28. Mai 2015
Im Fokus der Hirnforschung: Pädophilie und Verhaltenskontrolle
Pädophile Männer lassen sich von nicht-pädophilen Männern anhand von irnaktivierungen durch unterschiedliches Stimulusmaterial unterscheiden. Dieser Befund allein lässt aber nicht zugleich auf eine verminderte Verhaltenskontrolle schließen. Neueste Ergebnisse deuten allerdings darauf hin, dass Männer mit pädophiler Neigung, die dann zum Täter werden, charakteristische neurobiologische Veränderungen aufweisen. So lautet eines der wichtigsten ersten Ergebnisse einer dreijährigen Studie, die Vertreter des Forschungsverbundes NeMUP am Donnerstag in Berlin der Öffentlichkeit vorstellten. Das vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt kooperierte auch mit dem Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden".
Seit Mai 2012 haben Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover, der Charité Berlin, der Universität Duisburg-Essen, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg mehr als 240 Männer untersucht. Darunter befanden sich Männer mit einer Pädophilie, die sich darin unterschieden, ob sie in der Vorgeschichte sexuellen Kindesmissbrauch begangen haben oder nicht. "Dies ist eine wichtige Differenzierung, die bisher wenig berücksichtigt wurde, aber wesentliche Informationen zu der Frage von Risiko- und Schutzfaktoren liefern kann", so der Sprecher des NeMUP-Forschungsverbundes, Prof. Dr. med. Tillmann Krüger von der Medizinischen Hochschule Hannover.
Untersucht wurden auch Männer, die sexuellen Kindesmissbrauch begangen haben, aber keine pädophile Neigung aufweisen sowie Kontrollprobanden (Männer ohne pädophile Neigung, die keinen sexuellen Kindesmissbrauch begangen haben). Die Untersuchungen reichten von Befragungen, über neuropsychologische Tests, hormonelle und genetische Analysen bis hin zu Untersuchungen von Struktur und Funktion des Gehirns mit der Magnetresonanztomographie (MRT).
Prof. Dr. med. Dr. phil. Henrik Walter, Direktor des Forschungsbereiches „Mind and Brain" an der Charité Berlin erklärte, dass für den Zusammenhang von Pädophilie und Täterschaft offenbar das Volumen des so genannten Mandelkernes im menschlichen Gehirn eine Rolle spielt. Auch andere Hirnregionen zeigen Volumenunterschiede, wenn auch nicht so deutlich. „Damit scheinen objektivierbare Befunde bei Männern mit sexuellen Präferenzbesonderheiten in reifbare Nähe zu rücken", so Prof. Walter. Es sei allerdings nicht möglich, „dieses Ergebnis in der Routine-Diagnostik anzuwenden". Im Moment „analysieren wir, ob auch unsere Tests zur Hirnfunktion die Befunde erhärten können." Weitere Forschungsarbeit sei nötig, aber auch eine Auseinandersetzung mit ethischen Herausforderungen.
Auf einen wichtigen Aspekt wies Prof. Dr. med. Dr. phil. Klaus Beier hin, Direktor des Instituts für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin an der Charité Berlin und Leiter des Berliner Standortes des Präventionsprojektes „Kein Täter werden", das sich an Menschen mit pädophilen Neigungen richtet:
„Die Erkenntnisse, die in der dreijährigen Forschungsarbeit des NeMUP-Verbundes gewonnen wurden, bestätigen unsere These, dass eine pädophile Neigung nicht gleichzusetzen ist mit sexuellem Kindesmissbrauch. Es gibt im Gehirn eigene Regionen, welche für die Verhaltenskontrolle zuständig sind. Diese sind für die Risikoeinschätzung von besonderem Interesse, und nach unseren Erkenntnissen aus dem Behandlungsprogramm des Präventionsprojekts „Kein Täter werden" müssten sie einer Beeinflussbarkeit zugänglich sein. Das bietet gute Aussichten für eine Objektivierbarkeit von Therapieeffekten durch neurobiologische Marker."
Die ersten Ergebnisse des Forschungsverbunds NeMUP (Neural Mechanisms Underlying Pedophilia) werden auf einem Symposium in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt und hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen und ethischen Konsequenzen diskutiert. Dies dient letztlich dazu, die Frage beantworten zu können, warum Menschen sexuellen Kindesmissbrauch begehen und welche Rolle dabei eine pädophile Veranlagung spielt.
Weitere Informationen unter: www.nemup.de
Kontakt: Andreas Peter, Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité Berlin,
Luisenstr.57, 10117 Berlin, [email protected] , Telefon: 030 / 450 529 453
Pressespiegel
Die WELT
Zitate
Empathie-Training könnte ins Leere laufen
Weitere Ergebnisse aus den Studien: Pädophile leiden deutlich häufiger an Depressionen (40 Prozent) und Angsterkrankungen (25 Prozent). In der Kontrollgruppe lagen die Werte bei 13 beziehungsweise elf Prozent. 40 Prozent weisen Persönlichkeitsstörungen auf. Unter nicht pädophilen Männern sind es nur fünf Prozent.
Nicht belegen ließ sich indes die allgemeine Vermutung, dass pädophile Täter weniger Einfühlungsvermögen (Empathie) besitzen als andere Männer. Dies sei vor dem Hintergrund interessant, dass viele therapeutischen Konzepte auf Empathie-Trainings setzten, sagte der Direktor des Forschungsbereichs "Mind and Brain" an der Charité, Henrik Walter.
http://www.welt.de/wissenschaft/article141600623/Paedophilie-erkennt-man-an-Reaktion-des-Gehirns.html
K13online Anmerkungen
Der Begriff "Täter" ist in diesem Kausalzusammenhang sehr unglücklich gewählt. "Täter" ist der Pädosexuelle nur deshalb, weil es den § 176 ff. StGB gibt, der auch Einvernehmlichkeit unter Strafe stellt. Das auch Pädophile & Pädosexuelle bei Kindern/Jugendliche über Empathie verfügen ist für uns keine neue Erkenntnis, aber wird nunmehr sexualwissenschaftlich untermauert und bestätigt. Wir gehen sogar noch einen Schritt weiter und sagen, dass die Pädophile ein besonderes Talent ist. Pädophil-liebende Menschen können sich auf Grund Ihre sexuellen Identität besonders in die Lebenswelt von Kindern/Jugendlichen einfühlen. Voraussetzung dafür ist immer die völlige Gewaltlosigkeit sein. In der Regel und weit überwiegend ist dies in pädophilen Beziehungen der Fall. Die gesamte Gesellschaft & Öffentlichkeit ist aufgefordert, diese Realitäten nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern wir fordern Anerkennung und Akzeptanz...
Info-Radio rrb
Zitate
Doch wie wird eigentlich ein Mensch pädophil? Diese Frage sei für Neurowissenschaftler nur schwer beantwortbar, so Krüger. "Die sexuelle Orientierung positioniert sich in einem sehr frühen Stadium der Hirnentwicklung, meist pränatal, also im Mutterleib. Vieles wird dann noch modelliert und spätestens in der Pubertät determiniert. Keiner sucht sich das aktiv aus, weil er das interessant findet, sondern das ist gewissermaßen festgelegt. Pädophilie ist also ähnlich wie Homosexualität eine Variation der sexuellen Orientierung, nur eben eine sehr ungünstige, weil sie nicht ausgelebt werden kann und darf."
http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/int/201505/28/220810.html
K13online Anmerkungen
Mit diesem Forschungsergebnis hat sich aus unserer Sicht bestätigt, dass es sich bei der Pädophiie um eine sexuelle Orientierung bzw. Identität handelt. Die sexualwissenschaftiche Konsequenz wäre, dass die Pädophilie aus den Katalogen der psychischen Störungen DSM-5(Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) & ICD-10(International Classification of Diseases) der Weltgesundheitsorganisation(WHO) gestrichen wird. Nach der letzten Änderung dieser Kataloge im Jahre 2013 wird die Pädophilie - im Gegensatz vor 2013 - ohnehin nur noch dann als psychische Störung bewertet, wenn der Pädophile darunter leidet oder seine Pädosexualität praktiziert. Es ist jetzt an der Zeit, die sexuelle Identität der Pädophilie/Pädosexualität - wie vor vielen Jahren auch schon die Homosexualität - aus diesen Katalogen zu streichen. Eine psychische Störung darf unabhängig von der sexuellen Identität nur noch dann vorliegen, wenn es um tatsächliche sexuelle Gewalt geht. Auch bei Hetero- und Homosexualität liegt eine sexuelle Störung vor, wenn sexuelle Gewalttaten begangen werden.
Deutschlandfunk.de: NeMUP-Projekt(Neural Mechanisms underlying Pedophilia) & Mikado-Studie hat mit der Auswertung von Daten der 9.000 nicht-pädophilen & pädophilen Probanden begonnen |
08.04.2015 |
Jorge Ponsetti(Institut für Sexualmedizin Kiel: "Pädophilie ist meiner Vermutung nach eine sexuelle Orientierung, die in der frühen kindlichen oder vielleicht sogar vorgeburtlichen Entwicklung schon angelegt ist und normalerweise stabil über die Lebensphase bleibt"
Deutschlandfunk.de berichtet in einem ausführlichen Artikel & Hörfunksendung über das Forschungsprojekt NeMUP & die Mikado-Studie, welche an fünf Standorten in Deutschland stattfindet. Es wurden 9.000 nicht-pädophile und pädophile Probanden befragt. Fünf Prozent unter den 9.000 befragten Männern räumen sexuelle Fantasien im Bezug auf Kinder ein. 1,7 Prozent haben schon einmal Kinderpornografie heruntergeladen und 1,5 Prozent hatten bereits sexuellen Kontakt zu Kindern. Die Pädophilie ist nur ein Fokus des NeMUP-Projektes. Genauso spannend ist die zweite Forschungsfrage: Was unterscheidet Täter von Nichttätern, unabhängig von der sexuellen Orientierung? Krüger: "Der Untersuchungsansatz ist, glaube ich, weltweit einmalig." An fünf Standorten wollen Tillmann Krüger und seine Kollegen 300 Männer mit einem standardisierten Programm untersuchen. Es umfasst psychologische Gespräche, Hirnscans, Hormonmessungen, DNA-Tests und vieles mehr. Der Hauptkritikpunkt besteht aus Sicht von K13online darin, dass das Forschungsprojekt primär das Ziel verfolgt, wie man pädophil-liebende Menschen besser therapieren kann. Es steht also die Prävention & der Kinderschutz im Vordergrund. Nicht jedoch die Ursachen der Pädophilie auf der Grundlage einer sexuellen Orientierung/Identität. Die Auswertungen der erhobenen Daten können daher nicht neutral und ergebnisoffen sein. Trotz erheblicher Kritik an diesem Forschungsverbund an den Standorten Kiel, Hannover, Magdeburg, Essen und Berlin haben wir nun die fünft NeMUP-Projekte und die 10 Standorte des Präventionsnetzwerkes "Kein Täter werden" in einer neuen Kategorie auf unseren Webseiten gelistet. Unsere Positionen können den News- und Textarchiven entnommen werden. Aus diesem Grunde wird an dieser Stelle auf eine ausführliche Kommentierung des Artikels/Hörfunksendung im Deutschlandradio verzichtet. Die K13online Redaktion möchte auch durch das Einrichten einer neuen Mailingliste an den Forschungsverbund mit einem direkten Dialog beginnen...
http://krumme13.org/news.php?s=read&id=3026 |
Zweifelhafte Gehirnuntersuchungen(Magnetresonanztomographie) am Universitätsklinikum Kiel mit pädophilen und nicht-pädophilen Probanden |
06.05.2013 |
NEURAL MECHANISMS UNDERLYING PEDOPHILIA(NeMUP): Bundesministerium für Bildung und Forschung(BMBF) fördert Studie mit 420.670 EUR bis voraussichtlich Mai 2015
Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein bewirbt nun nach den Universitäten in Hannover und Essen das 3. Projekt dieser Art NeMUP in Kiel. Das Vorhaben widmet sich der Erforschung der neurobiologischen Unterschiede zwischen pädophilen und nicht-pädophilen Männern, die sexuellen Kindesmissbrauch begangen haben, sowie pädophilen und nicht-pädophilen Männern, die keinen sexuellen Kindesmissbrauch begangen haben. Auch dieses Projekt wird mit 420.670 EUR vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Insbesondere sind die Gehirnuntersuchungen an den Probanden mit Hilfe der Magnetresonanztomographie(fMRT) äußerst umstritten. Es obliegt jedem Pädophilen/Pädosexuellen selbst, ob er an dieser Studie teilnimmt oder nicht...
http://krumme13.org/news.php?s=read&id=2509 |
[update] Presseinformation Medizininische Hochschule Hannover(MHH): MHH-Forscher leiten Studie zur Pädophilie |
08.05.2012 |
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligt zwei Millionen Euro für fragwürdige Studie an Gehirnen von pädophilen und nicht-pädophilen Männern(Magnetresonanztomographie)
An fünf Universitäten haben "Wissenschaftlicher" ein Forschungsprojekt gestartet, um die Ursachen von Pädophilie/Pädosexualität zu ergründen. Zu diesem Zweck werden Aufnahmen des Gehirns mit Hilfe der funktionellen und strukturellen Magnetresonanztomographie sowie Untersuchungen von bestimmten Sexualhormonen und Genen gemacht. An der Studie sollen 250 Probanden teilnehmen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligte für das Vorhaben „Neurobiologische Grundlagen von Pädophilie und sexuellem Missbrauchsverhalten gegen Kinder" (NeMUP) zwei Millionen Euro. Das Projekt beginnt im Mai 2012 und dauert drei Jahre. Die Leitung dieses fragwürdigen Projektes hat Professor Dr. Tillmann Krüger vom MHH in Hannover...
http://krumme13.org/news.php?s=read&id=2290 |