[update: Queer.de] SPIEGEL-Online Politik & SPIEGEL-Magazin 39/2013: Zeitgeschichte - Das grüne Gedächtnis * Volker Beck täuschte Öffentlichkeit über Pädophilie-Text(Aufsatz)
23.09.2013
Volker Beck(Bündnis90/Die Grünen) hat keinen "Arsch" in der Hose: Frühere pro-pädophile Positionen wurden im Handbuch "Der pädosexuelle Komplex" nicht vom Verleger inhaltlich gefälscht
Kurz vor der Bundestagwahl am 22. September ist der Bundesgeschäftsführer von Bündnis90/Die Grünen, Volker Beck, erneut in die bundesweiten Schlagzeilen der Mainstream-Medien geraten. Der SPIEGEL hat jetzt herausgefunden, dass Beck seit Jahren zu seinem Aufsatz in dem Buch "Der pädosexuelle Komplex" nicht die Wahrheit gesagt hat. Trotzdem widerspricht Beck dieser belegbaren Fakten auf seinen Webseiten mit einer Stellungnahme. Beck schrieb im Jahre 1988 in seinem Aufsatz: "Eine Entkriminalisierung der Pädosexualität ist angesichts des jetzigen Zustandes ihrer globalen Kriminalisierung dringend erforderlich." Abgesehen davon, dass diese Position damals wie heute völlig richtig ist, wurde sein Aufsatz mit dieser Kernaussage nicht vom Verleger eigenmächtig gefälscht. Damit verliert der frühere Schwulen-Referent und heutige Bundesgeschäftsführer an Glaubwürdigkeit. Herr Beck, haben Sie endlich einen "Arsch" in der Hose, und bekennen Sie sich zu ihren richtigen Positionen aus dem Jahre 1988.....
Online-Spiegel-Zitate Der Bundestagsabgeordnete aus Köln war wegen des Beitrags immer wieder scharf angegriffen worden. Mehrfach verteidigte er sich mit dem Argument, der Text sei vom Herausgeber nachträglich im Sinn verfälscht worden. Auf SPIEGEL-Anfrage und nach Ansicht des Manuskripts verwies er darauf, dass der Herausgeber seine zentrale Aussage durch Kürzen der Überschrift gestrichen habe.
Vergleicht man allerdings die beiden Texte, ist Becks zentrale Aussage noch enthalten, im Sinn verfälscht wurde der Gastbeitrag durch die Änderung des Herausgebers keineswegs. (Hier sehen Sie - in Gelb hervorgehoben - Becks originale Überschriften, die später im Buchbeitrag verändert wurden.)...
K13online Anmerkungen
Die jahrelangen Behauptungen von Volker Beck, der Verleger des Buches habe seinen Aufsatz inhaltlich und unzulässig verfälscht, sind mit dem Fund des Original-Dokumentes eindeutig widerlegt worden. Das ER sich von seinen damals richtigen Positionen zum Thema der Pädosexualität mehrfach distanziert hat, ist die eine Sache. Das war aus der Sicht von K13online falsch und feige. Das ER sich jetzt aber auch noch vom SPIEGEL der Lüge überführen lassen muss, ist eine andere Sache. Damit hat ER seine Glaubwürdigkeit als Abgeordneter der GRÜNEN im Deutschen Bundestag verloren. Dies könnte Ihm noch zum Verhängnis werden....
Stellungnahme von Volker Beck auf seiner Webseite:
Zitate Seit 17. September 2013 liegt mir - nach einem Hinweis von Dr. Klecha (Göttinger Institut für Demokratieforschung) - ein in den Archiven aufgetauchtes Dokument vor. Hierbei handelt es sich um einen Abzug des Typoskripts für meinen Gastbeitrag in Angelo Leopardis Buch "Der pädosexuelle Komplex" (Förster Verlag, 1988). Der Abzug, wie er mir vom Archiv Grünes Gedächtnis zur Verfügung gestellt wurde, ist offenbar nicht ganz vollständig, da die letzte Seite fehlt. Meine Aussagen zu dem Text wurden von Manchen in Zweifel gezogen. Ich habe deshalb der Berliner Zeitung/Frankfurter Rundschau/Kölner Stadtanzeiger das Typoskript am 18. September zur Verfügung gestellt... http://www.volkerbeck.de/artikel/130919-stellungnahme/
Schwules Magazin MÄNNER - Gastbeitrag von Dirk Ludigs: Homosexuelle und Päderasten diskutierten 1981 bei der Herausgabe des Reiseführers - Berlin von hinten - vom 29.08.2013 Dirk Ludigs: "Die heute gängige Distanzierung der Schwulenbewegung von der gemeinsamen Vergangenheit mit den Pädosexuellen ist verständlich, aber unanständig und leistet der Dämonisierung einer sexuellen Minderheit Vorschub"
Im Berliner Bruno Gmünder Verlag erscheint monatlich das Magazin MÄNNER. In einem Gastbeitrag erläutert Dirk Ludigs die gemeinsame Vergangenheit zwischen Homosexuellen & Pädosexuellen. Er kritisiert auch den heutigen Umgang der Schwulen mit der sexuellen Minderheit der Pädophilen und stellt richtig fest: "Der Rauswurf der Pädophilen-Organisation NAMBLA aus der International Lesbian and Gay Association(ILGA) 1994 war die Voraussetzung für deren Aufnahme als Nichtregierungsorganisation in die UN." Dies betraf damals auch die Niederländische Pädophilen-Vereinigung MARTIJN und den deutschen Bundesverband Homosexualität(BVH) mit seiner pädophilen Arbeitsgruppe. "Wer sich im heutigen Klima zu sagen traut, dass nicht jeder Pädophile Kinder missbraucht und bei Weitem nicht jeder Kindesmissbraucher pädophil ist, macht sich schon verdächtig", meint Ludigs. Und damit hat ER vollkommen Recht. Die heutigen Homosexuellen sollten sich einer Dämonisierung der Pädosexuellen wenigsten entgegen stellen.... http://krumme13.org/news.php?s=read&id=2600
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[update 27.08.2013] Das SPIEGEL Magazin 35/2013 - Zeitgeschichte - Die Allianz: Warum die Schwulenbewegung in den achtziger Jahren ein Bündnis mit pädophilen Aktivisten einging - vom 26.08.2013 K13online HEUTE: "Die Pädophilen wurden von den Schwulen fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel. Aber nicht aus inhaltlichen Gründen, sondern wegen dem öffentlichen Druck - sehr enttäuschend."
In der aktuellen SPIEGEL-Ausgabe ist erneut ein Artikel zur früher in den 1980er Jahren noch gemeinsamen Homosexuellen- und Pädosexuellen Bewegung gedruckt worden. Aus dem damaligen "Rosa Flieder" wird zitiert und das Titelfoto veröffentlicht. Es gab in jener Zeit eine "Allianz zwischen Schwulenverbänden und pädophilen Aktivisten", schreibt die SPIEGEL-Journalistin Ann-Katrin Müller in ihrem Artikel. Das Internetportal "Queer.de" kritisiert den Bericht - und auch der heutige Lesben- und Schwulen Verband(LSVD) sieht sich zu einer Stellungnahme genötigt. Bei den Recherchen zu diesem Themenkomplex war Frau Müller auch auf die K13online-Webseiten gestoßen. Aus einem längeren Telefongespräch mit der SPIEGEL-Journalistin wurden von uns drei Zitate autorisiert, die jedoch nicht im Magazin gedruckt wurden. Lesen Sie mehr in der SPIEGEL-Printausgabe, bei "Queer.de", auf der Webseite des LSVD und mit einem Klick.... http://krumme13.org/news.php?s=read&id=2597
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[update: Knüpfer] Der SPIEGEL-Magazin 22/2013: Späte Widmung an den früheren Sprecher der BAG SchwuP bei den GRÜNEN/AL West-Berlin Dieter Ullmann der 1980er & 1990er Jahre - vom 06.06.2013 Internes Pädophilen-Blatt aus Berlin "Der Knüpfer" in der Printausgabe vom SPIEGEL: "Nicht der Pädo ist pervers, sondern die Gesellschaft, in der er lebt"
In der aktuellen Printausgabe vom SPIEGEL hat die Journalistin Ann-Katrin Müller dem frühere Sprecher der Pädophilenbewegung bei den GRÜNEN/AL West-Berlin Dieter Ullmann einen einseitigen Artikel gewidmet. Ab Mai 1981 war Ullmann Mitglied der AL, ab 1985 dann Koordinator der BAG SchwuP, die 1987 durch die BAG Schwule mit Volker Beck(GRÜNE) an der Spitze ersetzt wurde. Berichtet wird auch über den Berliner "Knüpfer", der damals von pädophilen Aktivisten herausgegeben wurde. Im Nürnberger "Rosa Flieder" wurden früher Leserbriefe von Ullmann veröffentlicht, die die Legalisierung von einvernehmlicher Sexualität mit Kindern forderten. Auch in der aktuellen Spiegel-Ausgabe wurden acht Leserbriefe gedruckt. Dabei ist auch ein Statement von Prof. Florian Mildenberger, Historiker und Buchautor von "Pädophilie im öffentlichen Diskurs". Dieter Ullmann würde sich allerdings im Grabe umdrehen, wenn er diese SPIEGEL-Widmung noch hätte lesen können. K13online hat deshalb auch einen Leserbrief an den SPIEGEL geschrieben.... http://krumme13.org/news.php?s=read&id=2525
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[update 22.08.2013] Unseriöse Pädophilen-Debatte in der Bildzeitung(H.-J. VEHLEWALD) : Wie war das damals mit den Grünen und dem Kindersex, Herr Beck? - vom 18.08.2013 K13online: Warum verfälscht die BILD-Zeitung Zitate von Volker Beck(GRÜNE) im Jahre 1988 erschienen Buch "Der pädosexuelle Komplex" von Angelo Leopardi?
Der Bildzeitungs-Journalist H.-J. VEHLEWALD schreckt bei seiner Berichterstattung in der aktuellen Pädophilie-Debatte um Volker Beck von Bündnis90/Grünen nicht vor verfälschten Zitaten zurück. In dem Handbuch "Der pädosexuelle Komplex" von Angelo Leopardi hatte sich Beck im Jahre 1988 differenziert und positiv zur Pädophilie geäußert. VEHLEWALD zitiert auch den Autor Peter F. Walter unvollständig. K13online liegt das Original-Buch vor und korrigiert nun die falschen Zitate in der BILD-Zeitung. Einen solch unseriösen Journalismus bezeichnen wir als Missbrauch der Pressefreiheit. Die Leserschaft der BILD wird vorsätzlich getäuscht und fehlerhaft informiert. Und Volker Beck sollte lieber zu seinen früheren Positionen stehen - und sich nicht ständig davon distanzieren. Denn die Wahrheit lügt nicht.... http://krumme13.org/news.php?s=read&id=2592
u.v.a.m...
geschrieben
von K13online Redaktion [Druckansicht]
Kommentare
von K13online am 22.09.2013
Queer.de: Volker Becks erstes Skandälchen
Zitate Diese möglicherweise Not-Lüge wird nun aufgebauscht. Denn sonst gibt es auch kaum Angriffpunkte. Es ist wirklich kein Skandal, vor einem Vierteljahrhundert Forderungen aufgestellt zu haben, die man später als falsch erkannt hat. Bereits Anfang der 1990er Jahre bist Du von Deinen damaligen Thesen abgerückt, hast sie wiederholt als "unsäglich", abwegigen "Stuss" und "großen Fehler" bezeichnet. Richtig so! Dein umstrittener Text im Buch "Der pädosexuelle Komplex" war zudem, wenn man ihn genau liest, ein Plädoyer gegen eine ersatzlose Streichung des Sexualstrafrechts und damit ein erster Abnabelungsversuch der Schwulen- von der Pädobewegung. Nicht zuletzt: Die Initiative, dieses fragwürdige Bündnis aufzuarbeiten, ging von den Grünen selbst aus! Dies ist Deiner Partei hoch anzurechnen, in diesem Punkt ist sie der Schwulenbewegung meilenweit voraus!
Süddeutsche Zeitung: Volker Beck wegen Pädophilie-Aufsatz unter Druck
Zitate Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete, der Text sei nur an zwei Stellen verändert worden. Auf Anfrage des Spiegels verwies Beck darauf, dass der Herausgeber des Buchs "Der pädosexuelle Komplex" durch Kürzen der Überschrift die zentrale Aussage des Grünen-Politikers gestrichen habe. Das Magazin berichtete dagegen, der Text sei durch die Änderungen des Herausgebers "im Sinn" nicht verfälscht worden. http://www.sueddeutsche.de/politik/widersprueche-bei-gruenen-politiker-volker-beck-wegen-paedophilie-aufsatz-unter-druck-1.1776103
von K13online am 21.09.2013
Die WELT: Beck wollte Sex mit Zwölfjährigen straffrei machen
Zitate Beck schiebt die Schuld einem Toten zu
Zwar lässt sich unabhängig von Beck fragen, was jenen Hohmann bei der Herausgabe des pädophilenfreundlichen Bandes trieb, und bei einem anderen Text des Buches, einem angeblichen Interview mit dem Sexualforscher Volkmar Sigusch, scheint Hohmann tatsächlich unsauber gearbeitet zu haben. Doch was Beck betrifft, ist Hohmann ohne Schuld.
K13online Anmerkungen
Das ist in der Tat richtig und gibt erneut zu bedenken. Ein Toter kann sich nicht mehr wehren. Das Buch war damals im schwulen Förster-Verlag erschienen. Der Verlag existiert zwar noch, aber bietet keinerlei Bücher mehr an. Der frühere Inhaber des Verlages, Kurt Joachim Förster, ist inzwischen in Pension und lebt im Ausland. Der heutige Geschäftsführer war damals noch nicht beim Verlag beschäftigt. Er auf unsere Anfrage mitgeteilt, dass niemand mehr zur Aufklärung beitragen kann. Dr. Hohmann ist im Jahre 2009 verstorben, wie auch einige andere Autoren. Damit wird von Seiten des Verlages wohl nichts mehr aufgeklärt werden können.
von K13online am 21.09.2013
Kölner Stadtanzeiger: Volker Beck gerät unter Druck
Zitate In gedruckter Form erschien der Text 1988 in dem Sammelband „Der pädosexuelle Komplex“. Herausgeber war der Soziologe Joachim S. Hohmann (1953-1999) unter dem Pseudonym Angelo Leopardi. Beck muss sich bis heute regelmäßig für diesen Aufsatz rechtfertigen, obwohl er spätestens Anfang der 90er Jahre von seinen damaligen Thesen abgerückt war. Zur Verteidigungslinie des Politikers gehörte die Aussage, dass der Text gegen seinen Willen vom Herausgeber des Bandes redigiert und verfälscht worden sei. So äußerte er sich auch im Bundestag.
ZEIT-Online: Beck soll Öffentlichkeit über Pädophilie-Text getäuscht haben
Zitate Der Spiegel berichtet nun, dass ein Manuskript aus dem Schwulenreferat der Grünen-Bundestagsfraktion, das Beck führte, nahezu identisch ist mit dem Gastbeitrag Becks für das Buch. Vergleicht man die beiden Texte, ist Becks zentrale Aussage noch enthalten, im Sinn verfälscht wurde der Text durch die Änderung des Herausgebers jedoch nicht. http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-09/volker-beck-gruene-paedophilie
von K13online am 21.09.2013
Berliner Tagesspiegel: Wollte sich Volker Beck aus der Affäre ziehen?
Zitate Gegen Kritik an dem Aufsatz hatte sich der Grünen-Politiker demnach wiederholt mit dem Argument gewehrt, der Text sei seinerzeit vom Herausgeber des Buches verfälscht worden. Ein Vergleich des nun gefundenen Manuskripts mit dem später gedruckten Buchtext soll laut „Spiegel“ aber zeigen, dass beide nahezu identisch seien. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete, der Text sei nur an zwei Stellen verändert worden.
Auf Anfrage des „Spiegel“ verwies Beck darauf, dass der Herausgeber des Buchs „Der pädosexuelle Komplex“ durch Kürzen der Überschrift die zentrale Aussage des Grünen-Politikers gestrichen habe. Das Magazin berichtete dagegen, der Text sei durch die Änderungen des Herausgebers „im Sinn“ nicht verfälscht worden. http://www.tagesspiegel.de/politik/paedophilie-debatte-bei-den-gruenen-wollte-sich-volker-beck-aus-der-affaere-ziehen/8822474.html
von K13online am 21.09.2013
taz.de: Die große Manipulation - Der Grüne
Volker Beck hat über einen Aufsatz zum Thema Pädophilie aus dem Jahr 1988 nicht die Wahrheit gesagt. Er selbst bleibt uneinsichtig.
Zitate In einer öffentlichen Stellungnahme schreibt er: „Das jetzt gefundene Manuskript (...) bestätigt meine mehrfach geäußerte Annahme, dass der Text in der Buchveröffentlichung verändert wurde.“ Der Herausgeber habe Becks Überschrift verändert, weil sie ihm nicht ins Konzept gepasst habe – und so „die zentrale Aussage wegredigiert“.
Doch das stimmt nicht. Im Original heißt die Überschrift etwas kompliziert: „Reformistischer Aufbruch und Abschied von einer „radikalen“ Forderung – Plädoyer für eine realistische Neuorientierung der Sexual-(Strafrechts-)Politik.“ Handschriftlich ergänzt durch: „Im Hinblick auf eine Entkriminalisierung der Pädosexualität“. Im Buch wurde daraus die knappere Überschrift: „Das Strafrecht ändern? Plädoyer für eine realistische Neuorientierung der Sexualpolitik“. An der Aussage ändert das nichts. http://www.taz.de/Vorwuerfe-gegen-Gruenen-Volker-Beck/!124151