Focus-Online-Panorama: Pädophilen-Lobby - Sexualität nix pfui [update Stellungnahme Jugendselbsthilfe]
Focus-Online(A. Laux) interviewt K13-Online(Dieter G.) & den LitV e.V.(Kurt H.) zur aktuellen Pädophilenbewegung in Deutschland und unseren politischen und journalistischen Aktivitäten

Das Nachrichten-Magazin Focus-Online hat am heutigen Freitag, den 12. März 2010, einen Artikel veröffentlicht. Darin geht es u.a. um die Ausladung von Kurt H. & Dieter G. zur FDP-Anhörung am kommenden Mittwoch im Reichstagsgebäude in Berlin. Weiter wird über das frühere Parteiausschlussverfahren bei den LINKEN und über unsere Fragen an Politiker bei Abgeordnetenwatch berichtet. Auch die 1. Generation der Pädophilenbewegung in den 70 + 80er-Jahren, die Jugendselbsthilfe Nürnberg und die Buchautoren Foelske & Knoppka finden Erwähnung. Lesen Sie auch die vollständigen Antworten an Focus-Online mit einem Klick auf mehr...

http://www.focus.de/panorama/welt/missbrauchsskandal/tid-17540/paedophilen-lobby-sexualitaet-nix-pfui_aid_489090.html

Pädophilen-Lobby - „Sexualität nix pfui“


Bekennende Pädophile propagieren offen die Liebe mit Kindern. In Büchern und im Internet werden die schwülstigen Vorstellungen von der „Knabenliebe“ verbreitet. Die Polizei muss tatenlos zusehen, denn strafbar ist das nicht.

Von FOCUS-Online-Redakteur Andreas Laux
http://www.focus.de/intern/impressum/autoren/?id=821&art=489090

Solche Gäste hatte der FDP-Abgeordnete Christian Ahrendt bestimmt nicht im Sinn, als er im Januar die Idee zu der Anhörung im Reichstag hatte. Kinderpornografie ist für ihn „eines der schlimmsten Verbrechen, die es gibt“. Am nächsten Mittwoch lässt der rechtspolitische Sprecher der Liberalen deshalb von einem halben Dutzend Experten „Lösungen und Wege im Kampf gegen die Kinderpornografie“ diskutieren.

600 Einladungen ließen Ahrendt und die Mitorganisatorinnen, seine FDP-Kolleginnen Miriam Gruß und Gisela Piltz, verschicken. Das Thema hat vor dem Hintergund der aktuellen Missbrauchsdiskussion noch zusätzlich an Brisanz gewonnen. Sogar Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat sich angesagt.


Auch Pädophile haben eine Lobby

Weil die Fachleute nicht unter sich bleiben sollen, konnte sich auch jeder Interessierte auf die Gästeliste setzen lassen, Fax genügte. Kurt H. und Dieter G. nahmen die Einladung gerne an. H. ist Vorsitzender des „Vereins für belletristische und wissenschaftliche Pädoliteratur“ mit Sitz in Berlin. G. betreibt das Internetforum „K13-Online“, das sich der „Berichterstattung und Information zu den Themen Pädophilie, Päderastie und nahen Homosexualität“ verschrieben hat. Zwei führende Köpfe einer Bewegung, die sich offen und mit Nachdruck für die Liebe zwischen Erwachsenen und Kindern einsetzt. Das Strafgesetzbuch nennt diese Liebe sexuellen Missbrauch von Kindern.

„Nachdem wir erkannt hatten, wer sich da angemeldet hat, war es für uns selbstverständlich, dass wir die Herrschaften ausladen“, sagt Christian Ahrendt. Beiden wurde per E-Mail mitgeteilt, dass man sich von den beiden Pädo-Lobbyisten keinen „für uns interessanten Beitrag“ verspricht. Es ist noch mal gut gegangen. Die Justizministerin wird nicht gezwungen sein, auf Redebeiträge bekennender Pädophiler und Kinderporno-Fans zu antworten. Doch nicht immer geht es so glimpflich aus.

Nach Schätzungen der Berliner Charité ist etwa ein Prozent der männlichen Bevölkerung pädophil veranlagt. Rund 400 000 deutsche Männer fühlen sich also angezogen von Kindern oder Jugendlichen. Wie jede große Gruppe haben auch Pädophile eine Lobby. Wie jede Lobby kämpfen auch Pädophile um Einfluss, um Anerkennung, um Änderung des gesellschaftlichen Klimas.


Politische Aktivitäten

Nicht immer werden die pädophilen Ideologen daran gehindert, ihre Weltsicht mit anderen zu teilen. Dieter G. ist sehr engagiert, wenn es darum geht, seine Thesen im Internet zu verbreiten. Neben der eigenen Internetplattform dienen ihm dazu die Foren von Nachrichtenseiten, in denen er unbehelligt seine Positionen vertreten kann: „Der Besitz von Kinderpornografie ist kein Kindesmissbrauch, weil der Besitzer keine Kinder missbraucht hat.“

Auch bei abgeordnetenwatch.de, einer Plattform, bei der Bürger direkt mit Bundestagsabgeordneten in Kontakt treten können, stellt G. gerne Fragen. Etwa zum geplanten Rahmenbeschluss der EU „zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs und der sexuellen Ausbeutung von Kindern sowie der Kinderpornografie“. Die Richtlinie soll die Gesetzgebung in den Mitgliedsstaaten vereinheitlichen, mitunter verschärfen, was natürlich Auswirkungen auf G.s Aktivitäten hätte. So erkundigte sich der ehemalige Polizeimeister unter anderem beim Grünen-Abgeordneten Manuel Sarrazin nach dem weiteren Procedere. „Wir werden beizeiten bei der Bundesregierung nachfragen, was hier der Stand der Dinge ist“, gab Sarrazin am Mittwoch freundlich zur Antwort.


Propaganda ohne Strafe

Der 54 Jahre alte G. hätte seinen Kampf für die Rechte der Pädophilen auch gerne in echte Parteipolitik umgemünzt. Also trat er 2008 der Linkspartei bei. Die Genossen bekamen erst nach Ablauf der Einspruchsfrist mit, wer da den Mitgliedsantrag ausgefüllt hatte. Der baden-württembergische Landesgeschäftführer der Linken, Bernhard Strasdeit, leitete also ein Parteiausschlussverfahren gegen den vorbestraften Kinderporno-Händler ein. „Er wollte die Partei offensichtlich als Projektionsfläche benutzen“, sagt Strasdeit, Vater dreier Kinder und Mitglied im Kinderschutzbund. Dieter G. leistete Widerstand, im Juli 2009 bestätigte die Bundesschiedskommission in letzter Instanz den Rauswurf.

Die Linke ist eine relative junge Partei, das zieht Querköpfe an. Auch die Grünen waren mal jung. In den 80er-Jahren schafften es heutige Forderungen der Pädo-Lobby sogar vereinzelt in grüne Wahlprogramme: „Einvernehmliche sexuelle Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern müssen straffrei sein.“ Die wirre These dahinter: Unterdrückte Sexualität führt zu psychischen Schäden; Kinder haben eine Sexualität; um keinen Schaden zu nehmen, müssen sie diese Sexualität ausleben. Eine Argumentationskette, die unmittelbar auf die 68er-Kommunen zurückgeht, in denen erst die Türen ausgehängt wurden, um sich fortan frei zu lieben.


Bis hinein in die Wissenschaft

Selbst in der Wissenschaft fanden die Ideen von der Liebe ohne Altersgrenzen wohlwollenden Anklang. Der Psychiater Eberhard Schorsch sagte 1970 im Bundestagsausschuss zur Reform des Sexualstrafrechts aus: „Ein gesundes Kind in einer gesunden Umgebung verarbeitet nichtgewalttätige sexuelle Erlebnisse ohne negative Dauerfolgen.“ Kurz vor seinem Tod im Jahr 1991 distanzierte sich Schorsch von seinen früheren Thesen. Er sei damals von der bestimmenden Utopie der sexuellen Liberalisierung geprägt gewesen.

Die Grünen sind mittlerweile erwachsen geworden. In der Wissenschaft besteht ein breiter Konsens darüber, dass echtes Einvernehmen zwischen Kindern und Erwachsenen wegen des Machtgefälles von vornherein nicht herrschen kann. Es gilt als anerkannt, dass Sex mit Erwachsenen Schäden in der kindlichen Psyche anrichtet, selbst wenn das Kind vielleicht ja dazu gesagt hat.


Nicht strafbewährt

Doch mancher hängt eben immer noch der wirren Vorstellung an, der Liebe mit großem Altersunterschied seien nur moralische Grenzen gesetzt. Und die könne man überwinden, wie das Beispiel der Homosexualität zeige. Denn die war vor gar nicht allzu langer Zeit auch noch verboten. Viele Unentwegte kämpfen weiter für das, was sie Kinderrechte nennen. „Sexualität nix pfui!“, heißt es plakativ auf der Internetseite der „Jugendselbsthilfe Nürnberg“. Nach ihrer Vorstellung sollte die Schutzaltersgrenze im Sexualstrafrecht auf zwölf Jahre herabgesetzt werden. Vorgängerin der Jugendselbsthilfe war die „Indianerkommune“. In den 80er-Jahren lebten hier erwachsene Männer und jugendliche Ausreißer zusammen, um aus der „Normalität von Familie, Schule, Maloche und Heterosexualität“ auszubrechen.

Die Vertreter der Pädo-Lobby geraten häufig in Konflikt mit dem Gesetz. Weil sie sich etwa des Handels mit Kinderpornografie schuldig machen, nicht, weil sie ihre sexuellen Vorlieben propagieren. „Entsprechende Neigungen kundzutun, ist nicht strafbewehrt“, heißt es dazu beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden. Das BKA recherchiert jährlich 600 bis 800 strafrechtlich relevante Sachverhalte im Internet, in 70 Prozent der Fälle dreht es sich um den Besitz und die Verbreitung von Kinderpornografie. Sich zu bekennen, pädophil zu sein, wird nicht verfolgt.

So kann der Kampf für die Pädophilenrechte ungehindert weitergehen. Es werden weiter Bücher wie der Roman „Blutjung“ erscheinen, in denen der Kölner Autor Walter Foelske eine schwülstige Geschichte erzählt: „Torsten liebt Christian, Christian Torsten. Torsten ist zwölf, Christian ein gestandener Mann. Kaum jemand ist auf ihrer Seite.“ Erschienen ist die Geschichte im Trotz-Verlag von Reinhard Knoppka, einem bekennenden Pädophilen.


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geschrieben von K13online-Redaktion am 14.03.2010 Drucken

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