Queer.de Deutschlandpolitik und Hamburg: Großer Gegenprotest der sexuellen Vielfalt - Hamburg zeigt "Besorgten Eltern" die Vielfalt des Regenbogens
Auf mitgebrachten Plakaten der Teilnehmer stand: Keine Angst vor Vielfalt - Der Regenbogen gehört allen - Aufklärung schützt vor Missbrauch - Mein Neffe ist fünf Jahre und aufgeklärter als ihr oder Ihr seid nicht meine Eltern...
Stefan Mielchen vom Hamburg Pride hielt am am Samstag eine bewegende Rede. Homosexualität sei keine Ideologie, sondern Realität – das könne man "nicht ausblenden, nur weil man ein evangelikales Weltbild hat". Der frühere "Hinnerk"-Chefredakteur reihte die "Besorgten Eltern" in Bewegungen wie PEGIDA ein. Schwule und Lesben müssten sich auch diesen Protesten entgegenstellen: "Wenn gegen Minderheiten gehetzt wird, sind auch wir gemeint." Braun sei keine Farbe des Regenbogens. Anschließend zog es viele zum Hautbahnhof, auf dessen Vorplatz die "Besorgten Eltern" protestierten; die vielleicht 50 bis 70 Teilnehmer wurden letztlich von Polizisten und Gegendemonstranten, darunter auch Mitgliedern der Antifa, eingekreist, zusätzlich zum Schnee von oben hatten sie sich auch manchem Schneeball sowie Konfetti und Glitter auszusetzen. Wie bei früheren Gegen-Protesten skandierte eine Gruppe immer wieder "Kinder brauchen Liebe, keinen Sex". Unter dem Polizeischutz zogen die "Besorgten Eltern" bis zum Rathaus, das normalerweise eine Bannmeile besitzt. Dann lösten sich die Versammlung und die Gegenproteste auf. Schauen Sie die Rede von Stefan Mielchen bei YouTub mit einem Klick auf mehr...
Am Samstag protestierten über 1.000 Menschen für Vielfalt und nicht mal 70 dagegen. Am Rande kam es zu kleineren Ausschreitungen.
In Hamburg hat es am Samstag die erste Kundgebung der "Besorgten Eltern" in der Stadt gegen Schulaufklärung über Sexualität gegeben. Während an dem Protest der auch homophob motivierten Gruppe maximal 50 bis 70 Personen teilnahmen, konnte das Aktionsbündnis für Vielfalt über 1.000 Menschen gegen die Veranstaltung mobilisieren.
Zu dem Protest auf dem Hansaplatz für Akzeptanz von LGBT und angemessene Schulaufklärung hatten diverse Verbände aufgerufen, darunter der CSD, die Aids-Hilfe, das Magnus Hirschfeld Centrum, das Schulaufklärungsprojekt Soorum, die Elterngruppe BEFAH und pro Familia. Unterstützung kam auch von allen größeren Parteien bis auf die AfD, seitens der Union war nur die LSU dabei.
Queer.de: Schulaufklärung über sexuelle Vielfalt - Landtag von Niedersachsen beschließt neuen Bildungplan für den Schulunterricht
16.12.2014
Der FDP-Abgeordneter Bjoern Foersterling: "Es geht eben nicht um Fruehsexualisierung, nicht um Sexualkunde, auch nicht um Spermaschlucken und Analverkehr, sondern einfach um Akzeptanz"
Der Landtag von Niedersachsen hat am letzten Montag mit der Mehrheit der Stimmen von SPD, GRÜNE und FDP einen Entschließungsantrag beschlossen, in dem die Landesregierung aufgefordert wird, die Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten besser im Unterricht zu berücksichtigen. Die CDU hingegen warnt weiter vor grenzenloser Sexualkunde. Der FDP-Abgeordnete Björn Försterling betonte, dass es eben doch ein Riesenproblem gebe: Mit 13 habe er gewusst, dass er schwul ist, aber sich erst mit 28 Jahren getraut, sich zu outen. Schwule Jungs & lesbische Mädchen haben es heute in einer angeblich aufgeklärten Gesellschaft noch immer sehr schwer, zu ihrer sexuellen Identität zu stehen. Die erkämpfte Emanzipation der homosexuellen Erwachsenen ist an den Kids völlig vorbei gegangen. Homosexuelle Kinder & Jugendliche werden im heutigen Zeitgeist in den Schulen und im gesamten sozialen Umfeld noch immer diskriminiert, gemobbt und ausgegrenzt. Neben der Familie ist es auch Aufgabe des Staates, für die Gleichstellung der sexuellen Vielfalt in allen Lebensbereichen Sorge zu tragen. Schwul-lesbische Kids pflegen nicht nur homosexuelle Freundschaften mit Gleichaltrigen, sondern erleben oder wünschen sich auch freundschaftliche Beziehungen mit Pädophilen/Pädosexuellen. Deshalb ist der Gesetzgeber aufgerufen, auch solche einvernehmlichen Beziehungen zwischen Jungs/Mädchen und Erwachsenen zu legalisieren. Zumindest jedoch sollte das Einwilligungalter(Schutzalter) auf 12 Jahre herab gesetzt werden. Die sexuelle Selbstbestimmung muss laut Grundgesetz auch für Kinder umgesetzt werden und Eingang in die Gesetzgebung(Klausel in § 176 ff. StGB) und Gesellschaft finden...