„In einem Rechtsstaat beugt sich der Staat nicht einer Mehrheit, sondern verteidigt das Recht des Einzelnen. Nur dafür ist er da und hat die Macht dazu von allen übertragen bekommen.“ - Sokrates
Im ewigen Gedenken: Der Dichter und Schriftsteller John Henry Mackay verstarb am 16. Mai 1933 und wurde auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof Stahnsdorf in Berlin bestattet
15.05.2018
John Henry Mackay(Sagitta): Die Geschichte eines Kampfes um die namenlose (Knaben-)Liebe * Ich schrieb meine Bücher in den Jahren, in denen man meine künstlerische Kraft erloschen glaubte
Zum 85. Todestag gedenken Homosexuelle, Päderasten und Pädosexuelle dem Dichter und Schriftsteller John Henry Mackay. In Glasgow(Schottland) geboren verbrachte Mackay sein Leben in Berlin und verkehrte im Umfeld des Friedrichshagener Dichterkreises. Mit Hilfe von Krafft-Ebings "Psychopathia sexualis" wurde er sich bald seiner homosexuell-päderastischen Neigung bewusst. Seine Bücher der namenlosen Liebe erschienen unter dem Pseudonym "Sagitta". Zu seinen bekanntesten Werken gehört der Roman "Der Puppenjunge", erschienen im Verlag Rosa Winkel. Im Männerschwarm Verlag Hamburg sind die Bücher "Anarchist der Liebe" und "Fenny Skaller" erschienen. Die Erinnerung an Person und Werk wird von der Mackay-Gesellschaft gepflegt. Sie wurde von Kurt Zube, der Mackay noch persönlich kannte, 1974 in Freiburg im Breisgau neu gegründet. Die erste Biographie über Mackay, von dem amerikanischen Germanist Thomas A. Riley, erschien 1972. Zube wollte eine deutsche Übersetzung im Verlag der Mackay-Gesellschaft herausbringen. Da aber mit dem US-Verlag keine Einigung zustande kam, schrieb er selbst eine und veröffentlichte sie 1979 unter dem Verfasser-Pseudonym „K.H.Z. Solneman. Wir gedenken John Henry Mackay am 16. Mai 2018 mit Hochachtung vor seinem Lebenswerk. Seine literarischen Werke werden uns bis in alle Ewigkeit in stetiger Erinnerung bleiben...
Augen, müde des Sehens, müde der Tränen, müde vergebliches Hoffens, müde von ziellosen Sehens.
Augen, die alles durchschaut - Augen, die alles verstanden: Not und Verzweiflung und Angst in der Erde lechzenden Landen.
Augen, so kalt und so leer, wie die Wünsche des eigenen Lebens.
Augen, die trotzdem noch suchen, und immer suchen vergebens.
Augen, halb schon gebrochen, glanzlos gerichtet in Fernen voll unerreichbaren Glücks, voll unerlangbaren Sternen.
Augen des Kindes noch immer, doch Augen ohne Vertrauen, ohne Liebe und Hass. Augen, müde vom Schauen.
Augen, müde wie keine... ! Zu müde selbst, um noch zu weinen, sah ich heute. Im Spiegel. Es waren die Meinen. (Quelle: Broschüre Männerschwarm Verlag ISBN 978-3-939542-17-2 mit 20 Gedichten aus dem Jahre 1932 von John Henry Mackay)