Buchpräsentation im Gütersloher Verlagshaus/Randomhouse: Freiwild - Die Odenwaldschule - Ein Lehrstück von Opfern und Tätern - Autor Tilman Jens
02.06.2011
Die Reformpädagogik des Gerold Becker an der Odenwaldschule(OSO) zwischen Verharmlosung, Hysterie und Realität - Eine kritische Aufarbeitung der Jahre 1969-1985 und HEUTE
Der durch eine Vielzahl von Dokumentationen für die Kulturmagazine der ARD, ZDF und 3Sat bekannte und renommierte Buchautor und Journalist Tilman Jens hat im Mai 2011 im Randomhouse sein neues Buch "Freiwild" vorgestellt. Das Gütersloher Verlagshaus hat bei Youtube die Buchpräsentation mit anschließender Diskussion ins Internet gestellt. Der im Jahre 2010 verstorbene Reformpädagoge Gerold Becker, früherer Leiter der Odenwaldschule, ist Hauptthema des Buches. Das Buch beschäftigt sich u.a. auch mit der Päderastie(Knabenliebe) bzw. Pädosexualität. Das Werk vermittelt kritische Hintergrundinformationen und wird deshalb auch an eine pädophile Leserschaft empfohlen...
Freiwild: Die Odenwaldschule - Ein Lehrstück von Opfern und Tätern
Autor: Tilman Jens
Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Gütersloher Verlagshaus (23. Mai 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3579067443
ISBN-13: 978-3579067445
Größe und/oder Gewicht: 22 x 14 x 2,2 cm
Preis 17,99 Euro
Die Odenwaldschule – erstmals geben Opfer UND Täter Auskunft
- Das neue Buch von Bestsellerautor Tilman Jens – selbst Schüler der Odenwaldschule
- Ein Insiderblick auf das vom Missbrauchsskandal erschütterte Elite-Internat
- Klärung, Erklärung, Aufklärung
Internate, diese Sehnsuchts- und Schreckensorte, haben Tilman Jens früh fasziniert. Sein neues Buch ist durchzogen von persönlichen Erinnerungen aus seiner Zeit an der Odenwaldschule. Dabei geht es ihm weniger darum, skandal-versessen immer neue Missbrauchsfälle zu enthüllen, sondern um die Rekonstruktion der damaligen Stimmung und um eine Erklärung, wie es zu den grausamen Vorfällen kommen konnte.
Dazu werden nicht nur die Aussagen von Opfern und Ermittlern dokumentiert, sondern auch einige der Täter porträtiert. Nicht Apologie steht hier im Vordergrund des Interesses, sondern eine möglichst genaue Klärung, herausgearbeitet aus der Konfrontation der Fakten und Aussagen so gegensätzlicher Quellen. So wird dieses Buch nicht nur die konkreten Geschehnisse aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten, sondern zugleich jenes Zeitpanorama erhellen, in dem sich die Übergriffe abspielten.
»Da tut sich ein komplexes, schmerzhaftes Sittenpanorama auf, das sich, so viel ist gewiss, jeder einfachen Antwort verweigert. Nicht weniger als dies gilt es exemplarisch zu beschreiben.«
Tilman Jens
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Tilman Jens, geb. 1954 in Tübingen, lebt als freier Autor in Frankfurt/M. Schon als Schüler bestand am späteren Berufswunsch kein Zweifel. Journalist: Reisen und Schreiben. Mit 15 Jahren erste Versuche beim Schwäbischen Tagblatt und bei der Sylter Rundschau. Abitur auf der Odenwaldschule. Studium in Konstanz. Daneben, zunächst in den Semesterferien, erste Filmbeiträge für das "Bücherjournal" des NDR-Fernsehens.
Bald darauf regelmäßige Mitarbeit in der ttt-Redaktion des Hessischen Rundfunks. Seit Mitte der 80er Jahre verstärkt auch Arbeit an längeren Formaten. Über 100 Fernsehfeatures, meist für die ARD, in denen Jens die Schnittstellen von Kultur, Theologie und Politik interessieren, sei es im Porträt des Dirigenten Kurt Masur oder in der kritischen Dokumentation über christlichen Fundamentalismus oder die Aktivitäten der Sekte "Scientology". Von der ersten Ausgabe an: Arbeit für 3sat-Kulturzeit.
Sechs Buchpublikationen über Uwe Johnson, Mark Twain, Goethe und seine Opfer - und, viel diskutiert, über die Erkrankung seines Vaters Walter Jens, der Bestseller: Demenz. Abschied von meinem Vater, 2009. Als Antwort auf die leidenschaftliche Debatte um das Vaterbuch: 2010: Vatermord - wider einen Generalverdacht. 2011 : die persönliche Rückschau auf die Jahre in einem skandalumwitterten Internat: Freiwild - die Odenwaldschule. Ein Lehrstück von Opfern und Tätern.
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Kommentare
Buchpräsentation im Gütersloher Verlagshaus/Randomhouse: Freiwild - Die Odenwaldschule - Ein Lehrstück von Opfern und Tätern - Autor Tilman Jens
von K13online am 08.06.2011
Mir ist natürlich bewußt, dass wenn ich mich als offen Pädophiler auf einer neutralen Webseite/Blog/Forum mit Realnamen zu Wort melde, dies fast immer zu kontroversen Diskussionen führt – bis hin zur Zensur/Sperrung meiner Person. Nun aber zurück zum Inhalt Ihres Buches: Sie schreiben auf Seite 179 “…Ich habe ihm die Erlaubnis erteilt. Andere haben sich diese Annährungen verbeten. Das hat er respektiert…”. Hätte sich Gerold Becker immer daran gehalten, dann wäre dies für mich in Ordnung gewesen. Offenbar hat er dies aber im Laufe der Jahre nicht mehr getan – und deshalb sind seine sexuellen Übergriffe natürlich nicht in Ordnung gewesen. Trotzdem darf man Becker nicht nur auf diese schlimmen Übergriffe allein reduzieren – es hört viel mehr dazu, wie es auch in ihrem Buch zum Ausdruck kommt.
Übrigens: Der Journalist der Frankfurter Rundschau, Jörg Schindler, ist auch mir von einem Artikel(Porträt) aus dem Jahre 2002 über meine Person gut bekannt. Er schrieb damals in seinem letzten Satz: “Man wird, so viel steht fest, noch von Dieter Gieseking hören”. Damit hatte er – wenn einiges im Porträt auch einseitig bis falsch war – Recht behalten. Schindler war ja auch maßgeblich an der Aufdeckung der Vorgänge an der OSO beteiligt. Besser hingegen wäre es jedoch, wenn man sich das Buch von Florian Mildenberger – Pädophilie im öffentlichen Diskurs -, welches auch in der Literaturliste ihres Buches – Freiwild – aufgeführt ist, durchlesen würde. In diesem Sinne…
Nachdem ich gerade Ihr Buch "Freiwild" gelesen und mir die 8 Teile bei YouTube angeschaut habe, möchte auch ich mich dazu kurz äußern - und zwar als relativ bekannter Pädophiler. Die Odenwaldschule und sein früher Leiter Gerold Becker waren mir bis zu diesen Vorgängen überhaupt nicht bekannt und deshalb kannte ich die ganzen Hintergründe nicht - jetzt schon. Sexuelle Übergriffe gegen die sexuelle Selbstbestimmung von Kindern wird niemand beschönigen und gutheißen, auch ich nicht. Das Problem besteht ja seit Ewigkeiten darin, dass nur sehr wenige Personen/Stellen zwischen sexueller Gewalt und Einvernehmlichkeit differenziert. Es wird immer wieder behauptet, dass es eine solche Einvernehmlichkeit nicht geben kann. Die Pädosexuellen und auch ich sind da natürlich ganz anderer Meinung. Bedauerlicherweise geht es in der Öffentlichkeit immer nur um die echten Gewalttäter und die Missbrauchsopfer. Meine/unsere Ansichten und Realitäten werden ignoriert und kommen nicht zu Wort - außer in unseren eigenen Foren und Webseiten. Ich hoffe deshalb, dass dieser Kommentar hier freigeschaltet wird und zu einem Diskurs & Dialog führen könnte. Denn eine solche Auseinandersetzung ist die beste Prävention vor tatsächlicher sexueller Gewalt gegen Kinder. Vielen Dank, für Ihre Aufmerksamkeit. http://www.tilman-jens.de/2011/freiwild-ein-lehrstuck/comment-page-1/#comment-1722