Themenabend im Ersten: Kindesmissbrauch an der Odenwaldschule - Zwei damalige Schüler haben vergeblich versucht, die Ausstrahlung des fiktiven Fernsehfilms "Die Auserwählten" zu verhindern
02.10.2014
Einvernehmliche Sexualität zwischen Kindern/Jugendliche & Erwachsenen wird fast völlig ausgeblendet: Die Rolle & Handlung des Schulleiters Simon Pistorius(Ulrich Tukur)ist eine Erfindung des Regisseurs Christoph Röhl
Dieser Film ist kein Dokumentarfilm. Er ist ein Spielfilm auf der Grundlage eines historischen Stoffs. Die im Film handelnden Personen und ihre beruflichen und privaten Handlungen und Konflikte sind dagegen erfunden. Die historische Realität ist, das es die Kunstlehrerin Petra Grust(Julia Jentsch) an der Odenwaldschule nie gegeben hat. Die Spielhandlungen basieren auf Fiktion. Aus diesem Grunde konnten zwei damalige Knaben, die sich u.a. in der Figur des Jungen Frank Hoffmann(Leon Seidel) wieder erkannt haben wollen, die Ausstrahlung dieses realitätsfremden Films nicht verhindern. Ein Junge bestreitet sogar, missbraucht worden zu sein. Damit wird auch die Rolle & Handlung des Schulleiters Simon Pistorius(Ulrich Tukur) zur Erfindung des Regisseurs Christoph Röhl. Die sexualbezogenen Filmsequenzen regen den Zuschauer/In zur blühenden Fantasie an. Mit der damaligen Realität an der Odenwaldschule hat dieser Fernsehfilm nicht viel zu tun. Die mit Sicherheit (auch) stattgefundene einvernehmliche Sexualität wird fast völlig ausgeblendet. Lediglich in zwei Filmszene sind einvernehmliche sexuelle Beziehungen zwischen Kindern/Jugendlichen & Erwachsenen deutlich zu erkennen. Insgesamt schürt der Fernsehfilm irrationale Ängste und Vorurteile gegen pädophil-liebende Menschen...
Zitate Ende der 1970er-Jahre. Begeistert tritt die 29-jährige Petra Grust ihre Stelle als Biologielehrerin an der Odenwaldschule (OSO) an, der legendären Vorzeige-Einrichtung der Reformpädagogik. Das Vertrauen des charismatischen und berühmten Schulleiters Simon Pistorius ehrt sie. Doch der Internatsalltag ist irritierend. Schüler und Lehrer beiderlei Geschlechts benutzen dieselben Duschen, junge Schüler trinken Alkohol und rauchen, und ein Kollege hat sogar ein Verhältnis mit einer minderjährigen Schülerin.
Petra wird auf den 13-jährigen Frank Hoffmann aufmerksam, der verstört wirkt und offensichtlich Probleme hat. Sie nimmt sich seiner an, findet aber nicht heraus, was mit ihm ist. Mit der Zeit befällt sie ein schrecklicher Verdacht: Sie sieht im Wald einen Lehrer mit einem nackten Jungen; sie sieht, wie Pistorius eine Dusche verlässt, unter der ein verzweifelter Frank kauert. Petra fragt nach. Doch ihre Kollegen wollen von all dem nichts wissen.
Auch Franks bester Freund Erik wird von Pistorius missbraucht. Als er seiner Mutter davon erzählt, muss er die Schule wegen Drogenbesitzes verlassen. Frank ist verzweifelt. Als er erfährt, dass er mit Pistorius sogar die Ferien verbringen soll, droht er mit Selbstmord. Petra begreift mehr und mehr, was Pistorius mit ihm macht. Doch Franks Vater Helmut, Vorsitzender des Trägervereins der Schule, glaubt lieber dem scheinbar untadeligen Schulleiter als seinem Sohn und der jungen Lehrerin. Petra bittet ihren Freund, einen Journalisten, Recherchen über den berühmten Reformpädagogen anzustellen. Doch gegen Pistorius Netzwerk aus Beziehungen bis in die höchsten Kreise ist sie letztendlich machtlos.
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Medienspiegel
Rheinische Post: Odenwaldschule: Missbrauchsopfer will Film stoppen
Zitate Huckele, der sein Leiden für die "Frankfurter Rundschau" aufschrieb und unter einem Pseudonym ein eigenes Buch über die Geschehnisse verfasste, erkennt im ARD-Film Parallelen zu seinem eigenen Leben. Dass dies am Mittwoch im Fernsehen zu sehen sein soll, wolle er unterbinden. WDR-Intendant Tom Buhrow solle eine schnelle Lösung herbeiführen. Der WDR sagte dazu, man habe "ganz bewusst kein biografisches Einzelschicksal" nachzeichnen wollen". Der Vorgang werde derzeit juristisch geprüft. Auch Huckeles damaliger Zimmernachbar will gegen den Sender vorgehen. http://www.rp-online.de/panorama/fernsehen/odenwaldschule-missbrauchsopfer-will-film-stoppen-aid-1.4559940
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Opfer gehen gegen Film über Odenwaldschule vor
Zitate Der WDR bestätigte am Sonntag den Eingang eines anwaltlichen Schreibens, in dem es um die Persönlichkeitsrechte von zwei Ex-Schülern gehe. Das Schreiben werde juristisch geprüft. Der Sender verwies darauf, dass der Film "ganz bewusst kein biografisches Einzelschicksal nachzeichnet". Er sei eine "rein fiktive Aufarbeitung des Stoffs". Mehrere Betroffene hätten den Film "als wertvollen Beitrag für den Umgang mit der Vergangenheit an der Odenwaldschule" bezeichnet. Es werde kein Schüler personalisiert und kein Übergriff gezeigt, sagte eine Sprecherin.
Der Anwalt eines Ex-Schülers sagte dagegen dem "Spiegel", die Darstellung seines Mandanten, ein Opfer des damaligen Missbrauchs, sei nicht weniger als die "Ausbeutung eines Lebensschicksals". Die Beweislage sei "derart erdrückend", dass der zuständige WDR-Intendant Tom Buhrow eine Lösung herbeiführen müsse.
Missbrauchs- und Kinderpornohysterie an der Odenwaldschule: Lehrer wurde bei vagem Anfangsverdacht gekündigt und damit seine berufliche Existenz zerstört - vom 24.04.2014 Stellvertretender Sprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt, Noah Krüger: "Beweise gegen den 32 Jahre alten Mann gebe es noch nicht, auch keine Anhaltspunkte, dass der Lehrer Schüler missbraucht habe"
Die bereits im Jahre 2010 in die Schlagzeilen geratene Oderwaldschule hat erneut seinen medialen Skandal. Ein bei den Schülern beliebter Lehrer soll sich angeblich in einem Forum in Australien befunden haben, worin auch "Kinderpornos" getauscht wurden. Kein vermeintlich pädophiler Lehrer kann ernsthaft so dumm und naiv sein, sich mit seiner echten eMail-Adresse in einem Forum zu registrieren, wenn darin "Kinderpornos" getauscht wurden. Den Ermittlungsbehörden in Deutschland reichte dieser vage Anhaltspunkt jedoch aus, um bei dem Lehrer eine Hausdurchsuchung durchzuführen. Gefunden wurde bei dem Pädagogen bisher allerdings nichts. Auch liegen keine Anhaltspunkte für einen Kindesmissbrauch vor. Trotzdem wurde der Lehrer von der Odenwaldschule sofort gekündigt. Seine berufliche und soziale Existenz ist bereits jetzt zerstört. Die Unschuldsvermutung existiert im heutigen Zeitgeist einer massiven Missbrauchs- und Kinderpornohysterie nicht mehr... http://krumme13.org/news.php?s=read&id=2800
Buchpräsentation im Gütersloher Verlagshaus/Randomhouse: Freiwild - Die Odenwaldschule - Ein Lehrstück von Opfern und Tätern - Autor Tilman Jens - vom 02.06.2011
Die Reformpädagogik des Gerold Becker an der Odenwaldschule(OSO) zwischen Verharmlosung, Hysterie und Realität - Eine kritische Aufarbeitung der Jahre 1969-1985 und HEUTE
Der durch eine Vielzahl von Dokumentationen für die Kulturmagazine der ARD, ZDF und 3Sat bekannte und renommierte Buchautor und Journalist Tilman Jens hat im Mai 2011 im Randomhouse sein neues Buch "Freiwild" vorgestellt. Das Gütersloher Verlagshaus hat bei Youtube die Buchpräsentation mit anschließender Diskussion ins Internet gestellt. Der im Jahre 2010 verstorbene Reformpädagoge Gerold Becker, früherer Leiter der Odenwaldschule, ist Hauptthema des Buches. Das Buch beschäftigt sich u.a. auch mit der Päderastie(Knabenliebe) bzw. Pädosexualität. Das Werk vermittelt kritische Hintergrundinformationen und wird deshalb auch an eine pädophile Leserschaft empfohlen... http://krumme13.org/news.php?s=read&id=1980
u.v.a.m...
geschrieben
von K13online Redaktion [Druckansicht]