Während sich die Hamburger Innenbehörde noch fragt, wo der Chef der Pädophilen-Online-Redaktion „Krumme13“ verblieben ist, gelang es der Redaktion von „CAMPO de Criptana“, Dieter Gieseking per Telefon zu erreichen.
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CAMPO: Die Hamburger Bürger und ihre politische Vertretung haben es geschafft, Sie und ihre Redaktion aus der Stadt zu mobben. Ende Oktober mussten Sie ihre Wohnung in Eimsbüttel - Eidelstedt zwangsräumen. Wie bewerten Sie die Vorgänge der vergangenen Wochen?
Dieter Gieseking: Die Hamburger Vertreibungspolitik hat auf Grund des öffentlichen Druckes zum Erfolg geführt. Man hat es geduldet, dass eine offene Hatzkampagne gegen einen Angehörigen einer sexuellen Minderheit erfolgen konnte und zwar gleichermaßen von der Politik, den Behörden und aggressiven wie unaufgeklärten Bürgern, und das Ganze erfolgte im Einklang mit der Boulevard-Presse.
CAMPO: Was passiert nun mit ihrer privaten Beratungsstelle und der Online-Redaktion, also dem Komplex, der in der Öffentlichkeit unter dem Namen „Krumme 13“ bekannt wurde?
Dieter Gieseking: Wir mussten nach der Wohnungsaufgabe das Projekt „K13“ erst einmal ruhen lassen, werden aber die Arbeit – auch wenn es unseren altbekannten Gegnern nicht gefällt – von Hamburg aus weiter führen.
CAMPO: Wird sich die Arbeit zukünftig verändern? Wo liegen die Schwerpunkte?
Dieter Gieseking: Durch das steigende öffentliche Interesse und der Medienberichterstattung fühlen wir uns verpflichtet und bestätigt, unsere Aufgaben und Zielsetzungen weiterhin konsequent zu verfolgen. Zu den bisherigen Aufgaben der Gefangenenbetreuung und der journalistischen Berichterstattung soll nach der aus unserer Sicht rechtswidrigen Gewerbeuntersagung des Online-Shops, dieser an einem Ort, an dem noch rechtsstaatliche Prinzipien gelten, erneut angemeldet werden.
CAMPO: Wie geht ihrer Meinung nach weiter mit der Pädophilen-Emanzipationsbewegung? Hat die momentan laufende, öffentliche Debatte in vielen Medien eher geschadet oder genutzt?
Dieter Gieseking: Die zweiteilige Serie im STERN, die Sendungen im ZDF – „Mona Lisa“, „37 Grad“ und "Kerner" – scheinen geeignet für einen Einstieg in die öffentliche Diskussion, die ich natürlich gerne noch versachtlicht sähe. Voraussetzung wäre aber primär ein größeres Engagement der Betroffenen selbst, die bislang auf Grund der großen Angst vor Verfolgung noch nicht in ausreichendem Maße den Mut zum notwendigen Schritt in die Öffentlichkeit gefunden haben. Die Angst ist momentan noch größer als der Wunsch zu seiner Liebe offen zu stehen.
geschrieben
von K13online-Redaktion [Druckansicht]
Kommentare
Hamburger Vertreibungspolitik
von K13Online am 24.12.2003
Die Vertreibung aus unserer Privatwohnung in Hamburg-Eidelstedt wurde den Anwohnern als eine "gute Tat" verkauft. Wenn es denn Opfer gegeben hat, dann nur uns.
Wir danken der CAMPO-Redaktion für diesen abgewandelten Artikel, wobei die Lügen und Defamierungen weggelassen wurden. Der Originalartikel liegt uns jedoch vor und kann in Kopie aus dem K13-Medienarchiv angefordert werden.