"Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überläßt?" - Ernst R. Hauschka
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  Gastbeitrag von IMS: Der fidele Knast (Teil 1)
Hinzugefügt 16.11.2017
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Beschreibung

Im nachfolgenden Artikel schildere ich die Erfahrungen, die ich als Insasse in zwei Haftanstalten in NRW gemacht habe. Die Namen sind geändert, die Orte stimmen. 

Wegen der Länge wird mein Beitrag in zwei Teilen erscheinen. 

Ich bin zweimal wegen Beleidigung verurteilt worden und habe deswegen insgesamt fast zweieinhalb Jahre im Gefängnis gesessen. 

Der Hintergrund meiner Auseinandersetzung mit der Justiz war meine Verfolgung wegen Verbreitung von Kinderpornographie. Ja, ich mag Jungs. Insgesamt 15 Jahre hat die Justiz erfolglos versucht, mich wegen Kinderpornographie zu bestrafen. Hat nicht geklappt. 

Stattdessen also Beleidigung. Ich muss allerdings sagen, dass das keine Ersatzstrafe war. Ich habe schon toll auf die Pauke gehauen. Auf die Raffiniertheit, mit der es mir gelang, die Kinderpornovorwürfe an mir ablaufen zu lassen, habe ich eben verzichtet. 

So kam ich dann also ins Gefängnis. Warum auch nicht, es war eine interessante Erfahrung und sowieso: 

„In einem Land, in dem die Menschenrechte mit Füßen getreten werden, ist der Platz für einen anständigen Menschen das Gefängnis.“ (Thoreau: Die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat) 

Der Ton meines Beitrags ist satirisch, aber der Inhalt ist ernst. Warum soll man über schlimme Verhältnisse nicht lachen? Wer lacht zeigt, dass er sich nicht hat unterkriegen lassen. Und das ist git so. 

Viel Spaß beim Lesen IMS 

K13online: Lesen Sie dazu auch den damaligen Artikel in der NRZ hier:

http://krumme13.org/text.php?id=1360&s=read


 

Der fidele Knast: Ein Urlaubsparadies (Teil 1) 

Ich kann mich einer umfangreichen Knasterfahrung rühmen. Einmal ein Jahr und drei Monate und dann noch einmal ein Jahr und zwei Monate. Beide Male wegen Beleidigung. 

Ich fühlte mich von der Justiz belästigt wegen ihrer fünfzehn Jahre dauernden Versuche, mich wegen Verbreitung von Kinderpornographie vor Gericht zu bringen. 

Das Bemühen mit der Kinderpornographie etwas zu erreichen, führte zu nichts. Was ist das auch für ein alberner Vorwurf! Allerdings ärgerte ich mich über die mindestens zehn Durchsuchungen, Computerbeschlagnahmen, Vorladungen vor Gericht usw. und das alles wegen so einer nichtigen Anschuldigung. Ich zog daher tüchtig vom Leder und einige Richter, Staatsanwälte und Polizeibeamten stellten gegen mich Strafantrag wegen Beleidigung. 

Ich wurde zweimal verurteilt und musste einrücken. Natürlich musste ich die volle Strafe absitzen. Von vorzeitiger Entlassung konnte in meinem Fall keine Rede sein. Dazu war der Vorwurf zu schwerwiegend. 

Das wäre ja auch noch schöner, wenn ich straflos einen Staatsanwalt als unfähig bezeichnen könnte, nur weil über ein Jahrzehnt lang erfolglos zu verhindern versuchte, dass ich Kinderpornographie verbreite! 

Jetzt fühle ich das Bedürfnis, einer interessierten Öffentlichkeit mitzuteilen, wie gut es mir im Knast ging. 

Also nur keine Angst, immer rein da! Wird ja alles vom Staat bezahlt. 

Das erste Mal (2004 -2005) war ich im offenen Strafvollzug in der Nähe von Gütersloh. Zunächst musste ich die Zwangsarbeit verrichten, zu der alle Häftlinge in Deutschland verpflichtet sind, ich kam in eine Lampenfabrik. Es war die Zeit der Agenda 2000, der „Reformen“ (und des Aufstiegs der Linkspartei). Nach ein paar Wochen tauchten in der Fabrik Leiharbeiter auf, die russisch sprachen. Meine Kollegen fürchteten um ihren Job. Ich ließ gelegentlich Bemerkungen über die Produktionsverhältnisse im Kapitalismus fallen (allerdings benutzte ich verständlichere Begriffe). Im Hinblick auf die Linkspartei bemerkte ich, dass jetzt vielleicht Hoffnung auf Verbesserung bestehe. Nach sechs Wochen wollte man mich in der Fabrik nicht mehr. So konnte ich griechisch lernen, mit meinem Fahrrad durch das ebene Westfalen radeln, jede zweite Woche am Wochenende meine Familie besuchen und während des Semesters fuhr ich zweimal in der Woche mit Fahrrad, Zug und Bus nach Bielefeld, um in Bethel Theologie zu studieren. 

Der zweite Gefängnisaufenthalt (2010-2011) war noch idyllischer. 

Vor dem Haftantritt hatte ich an den Leiter des offenen Strafvollzuges einen Brief geschrieben, in dem ich ihm meine Mithilfe bei der Resozialisierung der Gefangenen anbot: Ich führte damals gerade einen Prozess wegen Geschäftsschädigung gegen Frau von der Leyen, da sie mit dem von ihr initiierten Gesetz, beim Besuch von kinderpornographischen Seiten auf dem Bildschirm ein Stoppschild erscheinen zu lassen, meinem Kinderpornohandel Abbruch tat. Das Gesetz wurde zwar verabschiedet aber wegen seiner Mangelhaftigkeit nie angewandt, obwohl Herr Dr. von Gutenberg und Frau Zypries es fervent unterstützen, da sie auch den Nektar des Populismus saugen wollten, und Frau von der Leyen nicht gönnten, diese Labsal exklusiv für sich monopolisieren. 

Im Hinblick auf dieses mein Kinderpornogeschäft unterbreitete ich dem Leiter des offenen Strafvollzuges den Vorschlag, die Mitgefangenen zur Mitarbeit mit mir bei der Verbreitung von Kinderpornographie anzuleiten. Frau von der Leyen hatte konstatiert, dass mit Kinderpornographie Millionen verdient werden könnten. Mit diesen Millionen in der Tasche würden die Häftlinge bestimmt nicht mehr kriminell werden – ein gelungener Fall von Resozialisierung. 

Mein Vorschlag hatte leider nicht Erfolg, den ich erwartet hatte. Als ich im offenen Strafvollzug angekommen war, bestellte mich der Anstaltspsychologe zu sich. Er machte ein verdrießliches Gesicht, war nicht bereit, mir zuzuhören, als ich meinen Vorschlag näher erläutern wollte und versetzte mich stante pede in den geschlossenen Strafvollzug nach Essen, wo ich dann die volle Strafe abbrummte. 

Im Gefängnis wandte ich meine übliche Methode an, um zu überleben. Ich gewann Sympathie durch Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Geschenke. 

So erklomm ich den Posten des Hausarbeiters. Mein Kollege (der mich vorgeschlagen hatte) und ich mussten die „Station“ putzen. Ich war Herr über Seife, Bleistifte und alles andere, was man im Knast so braucht. Vor allem aber herrschte ich über das Klopapier. 

Da wir den Dreck auch in Ecken beseitigten, in die noch nie jemand geschaut hatte, war unsere Station die sauberste. Besonderen Wert legten wir auch darauf, dass bei uns alles ruhig blieb. So konnten die Strafvollzugsbeamten ihre Dienstzeit in ihrem Kämmerchen verbringen und rauchen, fernsehen oder die Bildzeitung lesen, die sie den Gefangenen geklaut hatten. Wir waren die Musterhausarbeiter und unsere Stationsbeamten ließen nichts auf uns kommen. 

Ruhe auf der Station zu haben war nicht völlig trivial. Es kostete gelegentlich etwas Mühe. Hier ein Beispiel, nennen wir es die Klopapierverwicklung: Die Muslime in den Gemeinschaftszellen wollten sich nicht mit ihrem Hintern auf eine Toilette setzten, die vorher ein Anderer mit seinem Arsch berührt hat. Das ist gegen ihre Reinheitsgebote. Sie wollten daher Klopapier, um den Rand der Schüssel abzudecken. Das Klopapier war streng rationiert, aber einmal bat mich ein Araber bei der Materialausgabe um eine Rolle mehr. Das hörten einige der deutschen Gefangenen, die ebenfalls Toilettenpapier fassen wollten und gleich ging das Geschrei los. Man muss wissen, dass die deutschen Häftlinge nicht nur islamophob, sondern überwiegend rechtsradikal sind. Was nun? Der Bittsteller war aus Syrien und konnte Französisch. Ich sagte ihm leise „Te doiré“ und brüllte dann los: „Was bildest du dir ein? Denkst du, du kriegst eine Extrawurst? Hau bloß ab!“ So war der Frieden gerettet. Dem Syrer brachte ich später sein Klopapier in die Zelle. 

Die Hausarbeit hatte viele Vorteile. Ich war den ganzen Tag außerhalb meiner Zelle, konnte auf der Station herumlaufen und jeden Tag duschen. 

Das Duschen macht insofern Arbeit, als die Beamten ein paar Zellen aufschließen, die Gefangenen in die Gemeinschaftsdusche bringen, zehn Minuten warten, dann die Gefangenen zurückbringen, und die Zellen zuschließen müssen. Dann geht dasselbe mit den nächsten Zellen los. Insgesamt ein Aufwand von ca. 45 bis 60 Minuten für die ganze Station. 

Diese Mühe nahmen die Beamten natürlich nicht jeden Tag auf sich, am Wochenende und an Feiertagen nie. Über Weihnachten und Ostern wurde auch mal eine Woche lang nicht geduscht. 

Angenehm war auch, dass jeder, der aus irgendeinem Grund aus seiner Zelle kam, weil er irgendwo hingebracht werden sollte, meistens warten musste. Da ein Beamter ihn aus der Zelle ließ und ein anderer ihn abholte. Da aber alle Beamten völlig überlastet waren, konnte es dauern, bis der wartende Gefangene weiterkam. Dann kam unser Knastbruder bei uns vorbei und wir plauschten ein bisschen. Bei uns gab es immer eine Tasse Kaffee. 

Einer, den ich immer mit Sehnsucht erwartete war ein hübscher zwanzig Jahre alter Junge, der von seinen Eltern in Drogen gebracht worden war. Er wurde mein Favorit. Es gelang mir, mit meinem Kollegen und ihm für einige Wochen auf eine Zelle zu kommen, wofür ich großzügig auf meinen Anspruch auf eine Einzelzelle verzichtete. Der Junge wurde dann am Ende in ein Rehabilitations­etablissement verlegt. Dort kommen die (ehemals) Drogensüchtigen hin, denen der Gefängnis­psychologe gute Chancen einräumt, auf Dauer clean zu bleiben. Jeder Betroffenen tut alles, um in so eine Rehaklinik zu kommen. Er lügt dem Psychologen die Hucke voll und tritt in die christlichen Gruppen ein, wo er schluchzend verkündet, jetzt, wo er Jesus kennengelernt habe, sei er als Christ neu geboren. Es ist klar, warum alle zu frommen Lämmern werden. Wer im Entziehungsheim ist, ist längst nicht so isoliert wie im geschlossenen Vollzug und kommt daher leichter an Drogen. 

Ich hoffte und betete, dass mein Liebling eine der wenigen Ausnahmen bleiben möge die nicht rückfällig werden. Mehr als gute Worte und beim Abschied meine gesammelten Tabak- und Kaffeevorräte sowie einen herzlichen Handschlag konnte ich ihm leider nicht mitgeben. 

Übrigens Tabak und Kaffee. Diese beiden Substanzen sind das Knastgeld und standen mir reichlich zur Verfügung. Da ich nicht rauche und auch nur eine Tasse Kaffee am trinke – die brauchte ich aber schon, denn die Gefängnisplörre hatte ich auch als Knacki nicht verdient – wegen meines frugalen Lebensstils also blieb mir von meinem Hausarbeiterlohn immer reichlich Knastgeld übrig, das ich nicht brauchte und daher verschenken konnte. 

Soweit der erste Teil. 

Im zweiten Teil erzähle ich zunächst, dass ich auch an anregender Unterhaltung keinen Mangel hatte. 

Dann aber kam plötzlich Gefahr auf und die idyllischen Verhältnisse drohten, auf böse Weise beendet zu werden. Das wird noch mal richtig spannend.


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