Es gibt einige Gruppen, die gesellschaftlich eher nicht so gut angesehen sind. Politiker zum Beispiel rangieren in der Popularitätsskala gemeinhin eher auf den hinteren Rängen. Das Ansehen von Bankern oder Versicherungsvertretern hat im Laufe der verschiedenen Finanzkrisen und -skandale ebenfalls gelitten. Doch das ist natürlich bei weitem nicht der Bodensatz der Gesellschaft.
Ganz unten, unterhalb von Drogendealern und Mördern sind Menschen angesiedelt, die sich sexuell von Kindern angesprochen fühlen. Ein Mörder hat seine Strafe schließlich irgendwann abgesessen und kann resozialisiert werden. Pädophile gelten dagegen als tickende Zeitbombe, die die schützenswertesten Mitglieder der Gesellschaft bedrohen.
In einer anonymen Umfrage 49% der Befragten plädierten für eine präventive Inhaftierung von Nicht-Tätern mit sexuellem Interesse an Kindern, 27% wünschten diesen den Tod. (Quelle: Ergebnisse der Mikado-Studie der Uni Regensburg). Pädophile möchte man gemeinhin an den Pranger stellen und brandmarken. Zur Erinnerung: brandmarken ist etwas, das man mit Tieren macht.
Ich bin pädophil und fühle mich sexuell zu Jungen im Alter von etwa 10 bis 14 Jahren hingezogen. Trotzdem bin ich kein Lord Voldemort und bin nicht der Meinung, dass ich es verdient habe gebrandmarkt zu werden.
Damit mir das trotz der fehlenden Voldemort-Eigenschaft nicht am Ende doch wiederfährt, nutze ich die Pseudonymität des Internet – und habe dabei auch versucht die persönliche Identifizierbarkeit durch technische Maßnahmen möglichst zu reduzieren.
Ich schreibe hier in erster Linie für mich selbst. Ich werde (mit)teilen, was mich beschäftigt, belastet, freut oder tröstet. Vermutlich ergeben sich dabei als Nebenprodukt für den einen oder anderen, der zufällig über den Blog stolpert, unerwartete Einblicke. Was man dann damit anfängt, bleibt jedem selbst überlassen.
Ein Besuch und Kommentare zu seinen Themen wird empfohlen!
(Ersteinstellung am 6. März 2019)